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Mittwoch, 3. Januar 2024

WIE KÖNNEN WIR UNSER SPIRITUELLES LEBEN VOR DER NACHRICHTENFLUT BEWAHREN?

Peter Flanders setzt sich in einem Artikel für OnePeterFive anlässlich des Hypes um Fiducia Supplicans  mit der Nachrichtenflut auseinander und mit der Frage, ob die für uns eher hilfreich oder schädlich ist. Hier geht ´s zum Original: klicken

"DIE OPTION DES MITTELALTERLICHEN BAUERN"

Kurz nachdem die schreckliche Nachricht aus dem Vatican über das Segnen "gleichgeschlechtlicher Paare" kam, habe ich mich zu bereits geplanten Weihnachts-Exerzitien zurückgezogen.  Gott sei Dank konnte ich mich ganz von der Arbeit, von Nachrichten  und allem außerhalb  der vier Wände meines Heimes, meiner Pfarrei und meiner Gemeinde ausklinken. 

Das war die Erfahrung von spirituellem Glück.

Nach etwa 5 Tagen kehrte ich zu meiner Frau zurück und sagte: " 
Weißt Du, in diesen fünf Tagen war mir nicht bewußt, daß es einen Vatican gibt, oder daß der Vatican irgendetwas tut." ich lachte vor mich hin und fühlte eine große Freiheit, in der Lage zu sein für eine Weile "loszulassen und Gott zu lassen"

Ich konnte mit meinem Katholischen Leben fortfahren: die Sünde besiegen, Tugend erwerben, vor der Krippe knien- unter meinen kleinen Kindern  Zuckerstangen und heisse Schokolade verteilen und die 12 Weihnachtstage zählen.

Meine Kinder haben dieses Jahr jeden Tag auf  unsere Liturgie des Hauskalenders geschaut und gefragt, welcher Tag von Weihnachten heute ist. Sie kennen und lieben das Lied und meine Kinder  sind begeistert, wenn sie die kommenden Dinge finden. Heute war es ein bißchen schwierig:  neun tanzende Damen repräsentieren die neun Chöre der Engel. Versuchen Sie, ob Sie sie für sich finden können.
 
                                     Neun Engel-Chöre



Und da haben Sie es! Das ist es, was mich elf Tage lang beschäftigt hat! Das ist die Option des mittelalterlichen Bauern und vielleicht sollten Sie das in unseren dunklen Tagen in Betracht ziehen.
Was ich damit meine? Nun ja, streichen wir zuerst das Wort "mittelalterlich", weil der Begriff von anti-christlichen Kräften erfunden wurde. Außerdem würde ich denken, daß diese Bauern-Option das normale Katholische Leben für die meisten unserer Vorfahren war. Das war mein Versuch, an diese Option in meinem letzten Text zu erinnern, "Wenn die Pforten der Hölle siegen: was Katholiken in dunklen Zeiten tun". 

Was meine ich mit diesen ganzen Bauern-Sachen? Ich denke, einige von uns sollten  erwägen, zu einer traditionelleren Form des Katholischen Lebens zurückzukehren. Sogar im 19. Jahrhundert wurde das schon mit dem Aufkommen der Zeitung abgeschafft. Viele von uns würden unseren  Seelen (und unseren  Familien) einen Gefallen tun, wenn wir dauerhaft aufhören würden, die Nachrichten zu lesen, besonders die Vatican-Nachrichten. Das wäre ein Katholisches Leben, wie alle unsere Vorfahren es vor 1800 (oder die meisten sogar vor 1900) hatten.

Tatsache ist, daß die meisten unserer Vorfahren lebten und starben, ohne je zu wissen, wer der Papst war oder was er tat. Und das war jahrhundertelang das normale Katholische Leben. Denken Sie, daß der Allmächtige Gott damit ein Problem hatte? Denken Sie, daß der Allmächtige Gott will, daß Sie ich Sorgen darüber machen, was als nächstes aus dem Vatican kommt?

Denken Sie daran, daß Gott die Fatima-Kinder auswählte und sie nicht wussten, was Russland war? Stellen Sie sich vor, ein katholisches Leben zu leben, unbelastet von der Ungeheuerlichkeit der weltweiten Katholischen und sozialen Krise.

Aber halt -  bedeutet das nicht, daß man seinen Kopf in den Sand steckt wie ein Strauss?  Prüfen Sie sich selbst: erfordern Ihre Pflichten, daß sie sich mit den Nachrichten befassen? Oder lenken die Nachrichten Sie  von Ihrer wahren Beschäftigung ab -dem katholischen Leben, Ihre Seele zu retten? Entscheiden Sie.  

Es könnte nachlässig sein, sich von den Nachrichten zurückzuziehen. Oder es könnte für Sie etwas sein, das Sie wirklich probieren sollten. Die Fastenzeit kommt 2024 schnell, warum das nicht in Betracht ziehen? Hier einige Gedanken:

1. Ihre Seele zu retten, Ihrer Familie zu helfen, in den Himmel zu kommen, ist die ganze Aufgabe in einem Katholischen Leben. Das ist die Sache, die uns am meisten beschäftigen sollte. Das ist es, wofür Ihr himmlischer Vater Sie zuerst  und hauptsächlich verantwortlich gemacht hat. Also ist sich ausklinken- ob dauerhaft oder nicht- zur Basis zurückzukehren. Es bedeutet, bei den wichtigeren Dingen voran zu kommen- in diesem und im nächsten Leben.
Prüfen wir hier unsere Prioritäten. 

2. Es lehrt Nicht-Katholiken, daß das Katholische Leben sich nicht um den Papst dreht. Tatsache ist, daß man über die Vatican-Nachrichten nicht auf dem Laufenden sein muss, um Nachbarn zu antworten, die fragen.  Besonders bei  der letzten Bombe aus dem Vatican hörte ich viele nichtkatholische Familienmitglieder Katholiken fragen: Was ist da los?" Große Fragen. Aber Sie müssen nicht auf dem Laufenden sein bei den Katholischen Neuigkeiten, um sachgemäß zu antworten. In der Tat ist das eine gute katechetische Gelegenheit:

Nichtkatholisches Familienmitglied: "Warum segnet euer Papst jetzt die schwule Ehe?"

Katholik: "Was hat der Papst getan? Ich habe eine Weile nichts von ihm gehört."

"Was? Ich dachte, du bist Katholik?

"Bin ich, aber man muss nicht auf den Papst achten, um Katholik zu sein"+

"Muss man nicht?"

"Nein. Beim Katholisch-sein geht es um die Realpräsenz Christi im Heiligen Sakrament. Es geht um die Kommunion mit Maria und allen Heiligen und Engeln und der Glorie des Paradieses"

"Wow,so habe ich das noch nie gehört. Das ist eine Art Erleichterung, weil dieser Papst irgendwie verrückt ist."

"Ja, das verstehe ich natürlich."

3. Das lehrt Nicht-Katholiken, daß die Autorität der Kirche die Tradition ist, nicht der Papst. Der Papst steht nicht über der Tradition, sondern ist ihr Hüter. Fahren Sie also mit der selben imaginären Unterhaltung fort...

Nicht-Katholik: "Warte, aber der Papst hat gerade schwule Dinge gesegnet! Ich habe Angst, wenn ich katholisch werde, daß es nur eine weitere anglikanische Katastrophe wird."

Katholik: "Aber der Papst hat nicht so viel Macht. Die liberalen Häretiker wollen einen Papst finden, der schwarz in weiß verwandelt, Cola in Pepsi, und so die Häresie segnet. Die Anglikaner können diese Dinge durch Abstimmung verschwinden lassen. Aber in der Katholischen Kirche funktioniert das so nicht. Der Papst hat nicht so viel Macht." 

"Ich dachte immer, daß er zu viel Macht hat..."

"Genau, er ist dazu da, die Tradition zu hüten. Er kann keine festgelegte Doktrin ändern." 

"Noch eine Erleichterung, denke ich."

Ich erinnere mich daran, als ich Östlich-Orthodox war und wie mir dieses Konzept erklärt wurde. Das war fundamental für meine eigene Bekehrung zu Rom. Die meisten Nichtkatholiken haben Angst, Katholisch zu werden, weil sie denken, daß sie fragen müssen "wie hoch " wenn der Papst sagt "Spring!"  Aber das ist nicht Katholizismus. Wenn Sie die Bauern-Option wählen, können Sie sich selbst und Ihren Nachbarn damit helfen.

4.Sie werden nichts vermissen, was Sie nicht wirklich vermissen können. Wenn der Papst etwas tut, das Sie wirklich befolgen müssen (sagen wir, ein weiteres Marien.--Dogma vielleicht) würde das von der Cathedra verkündet. Sorgen Sie sich nicht, die traditionelle Form der Kommunikation wird nicht versagen, wenn Sie die Bauern-Option wählen.

Das bedeutet nicht, dass man sich aus der Welt zurück zieht und eine Art Mönch wird. Unsere katholischen Vorfahren waren tief in der Welt verankert. Aber es gibt so viel auf der Welt zu bewältigen, bevor man sich an die Bewältigung weltweiter Probleme macht. Denken Sie darüber nach. Sie müssen Ihre Seele nicht mehr belasten als nötig. In meinem oben genannten Buch habe ich ein Kapitel über das "Laster der Neugier“. geschrieben Das hat mir wirklich geholfen, es zu verstehen. Dieses Laster wird vom heiligen Thomas als unstillbares Verlangen nach "nutzlosem Wissen“ definiert. Es bedeutet, nach allen Informationen zu streben, die Ihnen bei der Erfüllung Ihrer Pflichten im Leben nicht weiterhelfen. Es bewirkt vielmehr das Gegenteil. Denken Sie zu Beginn des Jahres 2024 über diese Option für Ihr eigenes spirituelles Leben nach, während wir uns auf das freuen, was der heilige Johannes Chrysostomus „den Frühling der Seele“ nannte: das große Fasten der Fastenzeit."

Quelle: Peter Flanders, OnePeterFive

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