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Sonntag, 17. März 2024

Das Skript für die Synode ist schon geschrieben - und nicht nur das...

jedenfalls, wenn man von dem Dokument und dem Brief ausgeht, den das Generalsekretariat der Synode veröffentlicht hat. Stefano Fontana kommentiert das Geschehen, das ein gewisses déja vu-Gefühl hervorruft, bei La Nuova Bussola Quotidiana. 
Hier geht´s zum Original: klicken

"DIE SYNODE KOMMT NÄHER UND DAS  SKRIPT WURDE VOM DIREKTOR SCHON GESCHRIEBEN"

Ein neues Dokument und ein Brief mit Blick auf die zweite Runde des Synodalen Prozesses. Von den fünf anvisierten Themen und der Methode ausgehend ist bereits klar, wohin es gehen wird: die kontinuierliche Evolution (oder Auflösung) des Glaubens. 

Der Synodale Prozess schreitet voran. Das General-Sekretariat der Synode hat angesichts der für Oktober vorgesehenen zweiten Sitzung der Synode das Dokument mit dem Titel "Wie kann man eine Synodale Kirche in Mission sein?"  veröffentlicht. Auf dieser Basis sollte die neue Phase der Konsultationen beginnen, die zum Entwurf des Instrumentum Laboris führt. Zur gleichen Zeit hat Papst Franziskus einen Brief an Kardinal Mario Grech geschickt, und die synodalen Studien-Gruppen aufgefordert, die im Brief aufgezählten Punkte zu analysieren. Die Komplexität dieser Themen verlangt- laut Papst Franziskus- spezifische Studien, für die die Synodenarbeit nicht geeignet ist.  Diese Studiengruppen werden deshalb parallel anfangen, und im Oktober werden sie der Synode berichten, was sie in der Zwischenzeit ausgearbeitet haben und in der Lage sein, ihre Arbeit bis Juni 2025 fortzusetzen. Die Tatsache, daß die Synode kurz davor ist ein "dauerhafter" Prozess zu werden, wird so noch offensichtlicher. 

Die viele Kritik am aktuellen Synodalen Projekt, einschließlich der von La Bussola besonders an der Römischen Konferenz vom 3. Oktober 2023 "Das Synoden-Babel" kann in zwei Punkten zusammengefaßt werden. 

Der erste Punkt ist, daß die Definition einer neuen Synodalität als "zusammen gehen" dem Verb gehen Priorität gibt, was nicht so sehr auf eine Realität hinweist, als vielmehr auf einen Weg oder eher eine Realität, die aus einer Reise entsteht. Man sagt wirklich, daß die Kirche synodal ist, wohingegen sie de facto eine heilige, katholische und apostolische ist und als solche-auch eine Synodalität besitzt, ohne jedoch synodal zu sein, genau so wie Konziliarität besitzt, ohne konziliar zu sein. Indem man der Handlung den Vorrang vor dem Inhalt gibt, will die neue Theologie der Synodalität den Weg des philosophischen und theologischen Modernismus gehen, gemäß dem die Methode vor dem Inhalt kommt, Denken vor Sein, Interpretieren vor Wissen und- mit den Worten von Cornelio Fabio - Existenz vor Essenz. Das darf man nicht leicht nehmen, weil es am Ende das Prinzip der Immanenz ist. 

Der zweite Hauptpunkt der Kritik betrifft die Richtung des synodalen Prozesses, der vom Zentrum mit einer systematischen Planung so geplant ist, daß er zu vorher festgelegten Ergebnissen führt, und das so erscheinen zu lassen, als seien diese Resultate von selbst erreicht worden. Die Daten, die diese Einschätzung stützen sind zahllos, von den Ernennungen der Haupt-Vorsitzenden zu den "Ermöglichern" an den Arbeits-Tischen, von den päpstlichen Dokumenten,  die während der synodalen Arbeit veröffentlicht werden, um neue Punkte ohne Wiederkehr zu etablieren zu den gegenüber der Presse während eines Interviews formulierten Absichtserklärungen. Um nur ein Beispiel zu nennen:  jeder weiß schon, daß Entscheidung Frauen zu Diakonen zu weihen, bei der  Synode kommen wird. Papat Franziskus hat das mehrmals klargemacht und der Weg, das zu tun, hat sich auch schon gezeigt: indem man ein "nichtsakramentales" weibliches Diakonat kreiert.
Kardinal Fernández, der bereits ein "nicht-sakramentales Segnen" erfunden hat, wird dafür sorgen. Die Ernennung des neuen Präfekten der Glaubensdoktrin -nach der des Relators und des Sekretärs der Synode -beides gläubige "Synodalisten"-  garantiert, daß der Weg, um das zu implementieren, auf die ein oder andere Weise gefunden werden wird. 

Man sollte nicht denken, daß die beiden Punkte, die wir gerade betrachtet haben, zueinander im Widerspruch stehen: zu sagen, daß Synodalität ein Prozess ist und gleichzeitig auch ein Weg, ihn präventiv zu steuern. Wenn eine Realität zu einem historischen Prozess wird, kann oder muss derjenige, der annimmt, die Bedeutung dieses historischen Prozesses zu kennen, ihn zu seinen Ergebnissen führen. Der Logik des Historismus kann man sich nicht entziehen.

Wenn wir jetzt die beiden neuen Dokumente prüfen, den Brief  des Papstes an Grech und das Dokument des Sekretariates im Hinblick auf  die nächste Phase der Synode, finden wir die Bestätigung der gerade gemachten Beobachtungen. Das Sekretariat zeigt 5 Themen für eine  Analyse und Diskussion an und für jedes kann man jetzt schon sagen, wohin es gehen wird. 
Der erste Punkt "Das synodale missionarische Gesicht der Ortskirche“ soll die Rolle des Bischofs prägen, indem um ihn herum neue "Organismen der Gemeinschaft“ geschaffen werden, die ihn bewegungsunfähig machen und ihn an eine Norm anpassen.
Der zweite Punkt – "Das missionarische synodale Gesicht der Kirchengruppierungen“ – zielt darauf ab, die katholische Kirche zu "anglikanisieren“, indem den Bischofskonferenzen doktrinäre und disziplinarische Befugnisse zugeschrieben werden, worauf Franziskus immer bestanden hat. Unter anderem sorgt der Ausdruck "Gruppierung von Kirchen“ für große Aufregung.
Der dritte Punkt –"Das synodale missionarische Gesicht der Universalkirche“ – endet mit einer Revision des Primats des Bischofs von Rom angesichts einer zunehmenden Rolle synodaler und kollegialer Gremien.
Der vierte Punkt – "Die synodale Methode“– wird in eine allgemeine Praxis der "Unterscheidung“ einfließen, die nicht nur konsultative, sondern auch beratende Ergebnisse hat.
Der letzte Punkt – "Der ´Ort‘ der synodalen Kirche in der Mission“ – bringt uns zur existentiellen und historischen "Situation“ als hermeneutischem Ort der Selbstmitteilung Gottes und damit der Bildung des gläubigen Gewissens. Dieser letzte Punkt zielt darauf ab, die Erfahrung des Glaubens in der Kirche der unüberwindlichen Relativität der Situation und der sich verändernden Historizität als theologischem Ort eines sich ständig weiterentwickelnden Glaubens zu überlassen."

Quelle: S. Fontana, LNBQ

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