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Sonntag, 3. März 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über ein verfrühtes Einkleben einer Präfation aus den 1960-ern in sein Altar-Missale, das er jetzt wieder daraus entfernt hat und gelobt für die Zukunft größere Vorsicht. 
Hier geht´s zum Original: klicken

                               MEA MAXIMA CULPA 

In einer freien Minute dachte ich, ich schaue einfach mal nach. 

Lassen Sie es mich erklären. Als die Glaubenskongregation diese "neuen“ Präfationen" vor drei oder vier Jahren genehmigte, beschloss ich, dem Vorwort für die Märtyrer etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, weil es respektablen, antiken Ursprungs ist ("Leoninisches Sakramentar“, alias Sakramentar von Verona, ca. 600). Also habe ich es sorgfältig getippt und eingeklebt. Es sollte ein besonderes Gebet für die Durchführung dieses wichtigen liturgischen Manövers werden.

Aber jetzt bekam ich einen Schock.

Die Bösewichte der 1960er Jahre nahmen sich bei der Einarbeitung dieses Vorworts unanständige Freiheiten heraus.

Ich habe es jetzt aus meinem Altar-Missale entfernt. Das wird mir nicht noch einmal passieren. Es sollte wirklich ein Gebet für ein derartiges Entfernen geben- lila Stola und alles.

Das venerabilis mit dem sanguis der Märtyrer- ist natürlich verschwunden. Aber wo sich im postkonziliären Text  liest: "vires infirmas ad testimonium roboras"  stand im Veronese Codex "ita nostris et studiis dat profectum et fragilitatibus praestast auxilium". Und das Subjekt dieser Verben ist jetzt der Vater- nicht mehr wie im Codex das vergossene Blut der Märtyrer. 

Mit anderen Worten, der alte -wahrscheinliche Original-Text - hat Gott nicht darüber informiert, daß er uns dabei stärkt, Zeugnis zu geben; er hat erklärt, daß das vergossene Blut der Märtyrer uns in unseren Bemühungen voranbringt und unseren Schwächen zu Hilfe kommt. 

(Die traditionellen syntaktischen Einbindungen ...sicut ...ita sind- nicht überraschend - verschwunden) 

Sie könnten denken, daß Fortschritt in unseren Bemühungen" (studiis dat profectum) ziemlich "badend" ist. Sie könnten denken, daß das Erinnern an die Märtyrer indem man über die Stärke redet, Zeugnis abzugeben, eine deutliche Verbesserung ist. (Ich denke, daß Bereicherung ein technischer Terminus ist).

Aber an diesem Morgen, während ich mich durch einen anderes Glas von Frank Cooper's Original Oxford Marmalade ... Coarse Cut ... arbeite, durchstöberte ich jene frühen April-Seiten im Verona- Sacramentarium; sie scheinen eine Sammlung von Messen für Märtyrer anzubieten. Ich habe natürlich besonders auf das Vere Dignum geschaut. 

Und es schien mir, daß die konzeptionelle Verbindung, die wir enthusiastisch zwischen dem Zeugnis "martyrion" der Märtyrer und unserer Berufung machen, in unserer Generation Zeugnis zu geben und dem Kontext, war denen, die die Präfation für diese alten Messen formulierten (oder jenen, die sie sammelten) , nicht besonders bewußt. 

Daher der offensichtliche Gemeinplatz, mit dem diese von den "Reformern" der 1960-er akzeptierten und angepaßten Präfation schließt. 

Möglich und vielleicht. Aber ich weiß gern, wo ich stehe, ob irgendwelche erfinderischen Verbindungen in einem Text das Produkt eines schlauen Hundes von ~ 600 oder eines Schlaubergers von cirka 1970 ist.

In Zukunft werde ich langsamer zum Leimtopf greifen." 

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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