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Dienstag, 16. April 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über Realität und Fiktion im sog. Elizabethanischen Zeitalter, den fiktiven Helden der Tudor-Zeit, der Betonung des Inseldaseins und Rechtfertigung der  Seeräuber in königlichem Auftrag nach dem imperialen Narrativ der viktorianischen Zeit. 
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          "WELCHES MEER WAR DAS RICHTIGE? "

Wir Engländer ... ich gebe nicht vor, für die Schotten zu sprechen... sind äusserst (heute sagen alle unglaublich) insular. Zu diesem Fehler wurde während meiner eigenen Kindheit durch das Gerede über das Zweite Elisabethanische Zeitalter ermutigt...die Phantom-Helden des Zeitalters von Elizabeth Tudor waren in ihrer fiktionalisierten Form lebendig und wohlauf. Das war die Zeit gewesen, in der Engländer zur See fuhren und Spanische Galleonen ausraubten...und das war lobenswert. Engländer hatten sich bei Überfällen auf spanische Küstenstädte engagiert und (wie unglaublich schlau) wurden gelehrt, zu denken, das sei nichts anderes, als den Bart des Königs von Spanien anzusengen.  

Ich sage Ihnen, daß die Wirklichkeit hinter diesen  kindischen  Stücken fremdenfeindlicher Fiktion eine kindische Ablenkung von der politischen und militärischen  Realität des realen 16. Jahrhunderts darstellten, das eine mediterrane Ausrichtung hatte. 

Aber unser eingeborener Stil imperialistischer Kultur ging vor meine Zeit zurück, auf die Zeit einer früheren englischen Königin (Disraeli wusste, daß sein Souverän eine Frau war). Und Jahrzehnte vorher, waren die Fabers und Mannings bis zu einem gewissen Grad von vielen Annahmen und Ikonen der englischen Mainstream-Kultur entfremdet worden. Faber war nicht der einzige Konvertit, der eine ultramontane Version des Katholizismus anstrebte. Die protestantische Vorherrschaft verdächtigte die Katholiken der Illoyalität: juristisch gesehen war das Unsinn; Die Romanisten kämpften und starben für das Imperium und für die Königin und Kaiserin Victoria ebenso loyal wie alle Protestanten. Aber psychologisch gesehen steckte in diesen Gegensätzen eine gewisse Wahrheit.

Die Erweiterung des Imperiums Imperatricis auspiciis weckte Erinnerungen an die frühere Kaiserzeit von Gloriana und wurde von einer romantischen Wahrnehmung der beiden Königinnen und dem hingebungsvollen Dienst an ihnen inspiriert. Ist es ein Zufall, dass die Viktorianer kleine Geschichten wie die über den Piraten Raleigh (dessen Vater 1549 von den Einwohnern von Devon beinahe in Stücke gerissen worden wäre) und die Verwendung seines Umhangs liebten, um seinen Herrscher vor Pfützenwasser zu schützen? Wir wissen, daß es einen Markt für diese bewegenden männlichen Geschichten über elisabethanische Seebären gab, denn sie wurden von einem Charles Kingsley geschrieben; der war der Angreifer von St. John Henry Newman; Er teilte sadomasochistische Fantasien mit seiner Verlobten und mochte den Gedanken, Frauenfüße zu küssen.

Eine von Kingsleys Figuren sagt in Westward Ho (1855): "Du verdankst [Deine Erhaltung] den Gebeten dieser reinsten und unvergleichlichen Jungfrau, nach deren Befehlen du gesegelt bist: der süße Weihrauch, dessen Gebete täglich für dich aufgegangen sind, und um dessentwillen c du vor Flut und Feinden bewahrt wurdest, damit du den Ruhm und die Macht der makellosen Verfechterin der Wahrheit, des Rechts und der Freiheit – deiner Königin Elizabeth – verbreitest.“

Tatsächlich waren Boleyns Tochter und die Mutter Gottes alternative und bis zu einem gewissen Grad exklusive Ikonen: Während einer Seeschlacht später in Westward Ho "zog der Rauch auf und das wunderschöne Gemälde der Madre Dolorosa, mit ihrem Herzen voller sieben Schwerter, das in einem vergoldeten Rahmen das spanische Heck schmückte, war in Splitter zersplittert. Daß solche Gefühle nicht ganz realitätsfern sind, beweist bis heute der Zustand der Statue unserer seligen Frau Vulnerata im Priesterseminar von Valladolid.

Während Kingsleys Art von Fantasy-Geschichte geschrieben wurde, ereignete sich die "wirkliche Welt auf der anderen Seite der Säulen des Herkules."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

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