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Donnerstag, 9. Mai 2024

Kardinal Schönborns Himmelfahrts-Tweet


"Heute feiern Christen weltweit ein seltsames Fest: Christi Himmelfahrt! Bei uns ist es dafür bekannt, dass dank des staatlichen Feiertags viele Menschen vier Tage frei machen können. Die Reisefreudigen sind unterwegs. Allen sei eine gute Zeit und eine sichere Heimkehr gewünscht! Mit Heimkehr hat auch das heutige Fest zu tun. Jesus ist dorthin heimgekehrt, woher er gekommen ist, sozusagen als Abschluss seiner Mission auf Erden, die mit einer Geburt in Bethlehem begonnen hat. Er ist von Gott gekommen. Zu ihm ist er heimgekehrt, in den Himmel. Jesus hat kurz vor seinem Tod gesagt, er werde auch für uns alle dort eine Wohnung bereiten. Der Himmel ist nicht nur seine Heimat, sondern auch der Zielort aller Menschen. Jesus hat zudem angekündigt, dass er wiederkommen werde, am Ende der Zeiten. All das klingt recht sonderbar: vom Himmel kommen, zum Himmel zurückkehren, im Himmel die eigentliche Heimat haben, und doch wieder auf die Erde zurückkehren. In Zeiten der Weltraumfahrt haben sich die Bilder von Erde und Himmel gewandelt. Der Blick in die unfassbaren Weiten des Alls machen die Vorstellung von Himmelfahrt noch seltsamer. Klaffen hier Religion und wissenschaftliches Weltbild nicht allzuweit auseinander? Dazu einige ganz aktuelle Gedanken.   Die Zukunft unserer irdischen Heimat, des Planeten Erde, besorgt uns alle. Wird unsere Welt auf Dauer noch ein lebbarer Ort bleiben? Wird der Klimawandel sie allmählich unbewohnbar machen? Wissenschaftlich betrachtet, hat die Erde ein Ablaufdatum, freilich erst in vielen Millionen Jahren. Sie wird nicht ewig existieren. Aber das gilt für das ganze Universum. Es hat Anfang (Urknall) und Ende. Wir Menschen sind ein Wimpernschlag in den Milliarden Jahren von Werden und Vergehen des Alls. Sicher ist auch, dass wir alle, ausnahmslos, unsere Mutter Erde einmal durch das Tor des Todes verlassen müssen. Trotzdem ist wohl uns Menschen allen der Wunsch gemeinsam, ein halbwegs gutes, friedliches, frohes Leben zu haben, nicht unbedingt das Paradies auf Erden, aber doch wenigstens ein Leben ohne Krieg, Hungersnot und Naturkatastrophen.   Das Fest Christi Himmelfahrt erinnert an jene andere Wirklichkeit, die wir meist in unserem Alltag verdrängen. Wir können gar nicht anders. Das Leben ist zu herausfordernd, um ständig an den Himmel zu denken. Nüchtern sagen die beiden Boten zu den Aposteln, als Jesus vor ihren Augen emporgehoben und ihren Blicken entzogen wurde: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Jesus wird wiederkommen. Doch jetzt sorgt euch um die Erde, die Menschen, die Umwelt. Sagt den Menschen Mut zu, nicht zu verzweifeln, nicht aufzugeben. Ihr werdet nicht alle Probleme lösen können. Es ist euch nicht versprochen, dass euch schon hier das reine Glück erwartet. Doch über euch ist der Himmel offen. Dort erwartet euch ein Zuhause. Wenn ihr daran denkt, dann ist schon auf Erden ein Stück Himmel möglich

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