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Samstag, 15. Juni 2024

Kardinal Sarah: Die Ablehnung der traditionellen Liturgie und der praktische Atheismus in der Kirche...

Luis Knuffke veröffentlicht bei LifeSiteNews Ausschnitte von dem, was Kardinal R.Sarah bei einer Veranstaltung in der Katholischen Universität von Amerika zum Thema Atheismus und Ablehnung der Traditionellen Lateinischen Messe und der Katholischen Morallehre gesagt hat. 
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"KARDINAL SARAH: ABLEHNUNG DER TRADITIONELLEN LITURGIE  UND MORAL IST EINE FORM VON  PRAKTISCHEM ATHEISMUS IN DER KIRCHE."

Der  emeritierte Präfekt der Liturgie-und-Sakramenten Kongregation hat die Ablehnung  der Lateinischen Messe mit dem Abfall Europas vom Christentum. 

Kardinal Robert Sarah, der emeritierte Präfekt der Liturgie-und Sakramenten-Disziplin-Kongregation in Rom, hat das versuchte Verbot der Traditionellen Lateinischen Messe in der Kirche zur Ablehnung der traditionellen Katholischen Moral und dem weiteren Abfall vom Christentum - den er "praktischen Atheismus" nennt.

Diese Kommentare zum Versuch die alte Liturgie  der Kirche im Lateinischen Ritus abzuwählen kamen bei einem Gespräch mit Kardinal Sarah in der Katholischen Universität von Amerika (CUA) Donnerstag, den 14. Juni bei einer Veranstaltung mit dem Titel "Ein Abend mit Robert Kardinal Sarah", das vom Napa-Institut und dem Katholischen Informations-Zentrum in Washington D.C. gesponsert wurde. 

Der Kardinal aus Guinea hat die Messe in der Basilika des Nationalen Schreins der Unbefleckten Empfängnis zelebriert, bevor er seinen Vortrag hielt und am Anfang und am Ende seiner Rede stehende Ovationen erhielt.

Titel der Rede war: "Die dauerhafte Antwort der Kirche auf den Praktischen Atheismus unserer Zeit". In der Rede beklagte der Kardinal die Zurückweisung Gottes, der grosse Teil des Westens erfasst hat, besonders im einst christlichen Europa. Er sagte, dass diese Ablehnung Gottes nicht so sehr die Form eines intellektuellen sondern eines praktischen Atheismus annimmt, durch den der moderne Mensch handelt als ob es Gott nicht gäbe oder nichts bedeutet.

Besonders beklagt er, dass dieser praktische Atheismus sogar in die Kirche Einzug gehalten hat, was sich in der Ablehnung der traditionellen katholischen Moral, der traditionellen katholischen Lehre und der traditionellen Form der katholischen Liturgie zeigt.

Der ehemalige Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Gottesdienstordnung, der seit langem für die traditionelle lateinische Messe und eine Rückkehr zu einer ehrfürchtigeren Art der Liturgiefeier eintritt, sagte unter anderem, dass der weit verbreitete Versuch der lateinischen Kirche, ihre traditionelle Art der Gottesverehrung, die die Kirche seit Jahrhunderten für angebracht hielt, aufzugeben, eine Form des praktischen Atheismus sei, bei dem nicht mehr Gott im Mittelpunkt der Gottesverehrung stehe, sondern die Empfindsamkeit des modernen Menschen.

Sarah verband diese Ablehnung der traditionellen Liturgie der Kirche mit der Ablehnung der traditionellen Moraltheologie der Kirche und bezeichnete beide als eine subtile Form des Atheismus, der seiner Meinung nach "keine völlige Ablehnung Gottes ist, aber Gott an den Rand drängt“.


Sarah verwies auf Johannes Paul II. und sagte, welche Formen der praktische Atheismus annehmen kann: „Wir sehen dies in der Kirche, wenn Soziologie oder ‚gelebte Erfahrung‘ zum Leitprinzip wird, das moralische Urteile prägt. Das ist keine völlige Ablehnung Gottes, aber es schiebt Gott an den Rand. Wie oft hören wir von Theologen, Priestern, Ordensleuten und sogar einigen Bischöfen oder Bischofskonferenzen, dass wir unsere Moraltheologie an ausschließlich menschliche Erwägungen anpassen müssen?“

Es wird versucht, den traditionellen Ansatz der Moraltheologie, wie er in Veritatis Splendor und im Katechismus der Katholischen Kirche so gut definiert ist, zu ignorieren, wenn nicht gar abzulehnen. Wenn wir das tun, wird alles bedingt und subjektiv. Alle willkommen zu heißen bedeutet, die Heilige Schrift, die Tradition und das Lehramt zu ignorieren.

Keiner der Befürworter dieses Paradigmenwechsels innerhalb der Kirche lehnt Gott völlig ab, aber sie behandeln die Offenbarung als zweitrangig oder zumindest auf gleicher Augenhöhe mit Erfahrung und moderner Wissenschaft. So funktioniert praktischer Atheismus. Es leugnet Gott nicht, aber es funktioniert so, als ob Gott nicht im Mittelpunkt stünde.

Sarah wandte eine ähnliche Kritik zur Ablehnung der alten Liturgie der Kirche an. Ohne Traditionis Custodes beim Namen zu nennen, warnte er jedoch, dass die Darstellung der jahrhundertealten liturgischen Traditionen der Kirche als "gefährlich“ und die Konzentration auf das Horizontale eine Möglichkeit sei, Gott an den Rand zu drängen.

Er sagte: "Wir sehen das nicht nur bei der Morsal-Theologie sondern auch in der Liturgie. Heilige Traditionen, die der Kirche hunderte von Jahren gut gedient haben, werden jetzt als gefährlich dargestellt. So viel Fokus auf das Horizontale- als ob Gott eher ein Experiment als eine ontologische Realität ist."

Sarah kritisierte die Mentalität, Tradition als einschränkend statt als befreiend oder perfektionierend zu betrachten, und begründete das Ablegen der Tradition mit der dem praktischen Atheismus innewohnenden Konzentration auf den gegenwärtigen Moment.

"Die Befürworter des praktischen Atheismus gehen implizit davon aus, dass der Glaube die Person irgendwie einschränkt … Die praktischen Atheisten sehen Gott und seine moralische Ordnung als begrenzenden Faktor“, sagte er. "Unser Glück liegt dieser Denkweise zufolge darin, zu sein, wer wir sein wollen, anstatt uns Gott und seiner Ordnung anzupassen.“

Es ist alles sehr auf jetzt“ orientiert. Was Bedeutung hat, ist das, was den gegenwärtigen Moment anspricht, losgelöst von unserer individuellen und gemeinschaftlichen Geschichte. Aus diesem Grund können die Traditionen unseres Glaubens so leicht abgetan werden. Laut den praktischen Atheisten ist Tradition bindend, nicht befreiend.

Und doch lernen wir uns selbst besser kennen, indem wir unsere Traditionen nutzen. Wir sind keine isolierten Wesen ohne Verbindung zu unserer Vergangenheit. Unsere Vergangenheit ist es, die uns zu dem macht, was wir heute sind.

Die Heilsgeschichte ist das beste Beispiel dafür. Unser Glaube geht immer zurück auf unsere Ursprünge, von Adam und Eva über die Königreiche des Alten Testaments bis hin zu Christus als Erfüllung des alten Gesetzes, zur Entstehung der Kirche und der Entwicklung von allem, was uns von Christus gegeben wurde. Das ist, was wir als christliches Volk sind. Es ist alles radikal miteinander verbunden. Wir sind ein Volk, das im Kontext dessen lebt, als was Gott uns geschaffen hat. Dieser Kontext wurde im Laufe der Jahrhunderte immer tiefer aufgenommen, ist aber immer mit der Offenbarung Christi verbunden, der gestern und heute derselbe ist. Wenn wir Erfüllung suchen, indem wir unseren Blick auf unsere Erfahrungen, Emotionen oder Wünsche beschränken, lehnen wir ab, wer wir als Geschöpfe Gottes sind, die mit erhabener Würde ausgestattet und letztlich für Ihn geschaffen sind.

Der Kardinal beklagte außerdem eine Art "Heidentum“, das seiner Meinung nach in die Kirche und die Hierarchie eingedrungen sei, und warnte: "Die wahre Krise ist ein Mangel an Glauben innerhalb der Kirche.“

Unter Bezugnahme auf eine Vorlesung des damaligen Joseph Ratzinger aus dem Jahr 1958 – die laut Sarah "darauf schließen lässt, dass unsere aktuelle Situation viel tiefere Wurzeln hat als die Kulturrevolution der 1960er und 1970er Jahre“ – zitierte der Kardinal Ratzinger mit den Worten: "Dieses so genannte christliche Europa ist seit fast 400 Jahren die Geburtsstätte eines neuen Heidentums, das im Herzen der Kirche stetig wächst und droht, sie von innen heraus zu untergraben.“

Ratzinger argumentierte in seiner Vorlesung von 1958, dass die Kirche "nicht mehr, wie sie es einmal war, eine Kirche aus Heiden ist, die Christen geworden sind, sondern eine Kirche von Heiden, die sich noch immer Christen nennen, aber tatsächlich Heiden geworden sind. Das Heidentum lebt heute in der Kirche selbst (Die neuen Heiden in der Kirche, 1958)“, schrieb Ratzinger.

Sarah wies darauf hin, dass Ratzinger seine Kommentare 1958 machte, so "harsch“ sie auch an der Kirche war. "Die Kritik, dass es einen praktischen Atheismus in der Kirche gibt, ist also nicht neu“, sagte er.

Er argumentierte jedoch, dass dieser Atheismus in der Kirche "heute deutlicher“ sei als 1958 und dass "er sich im Verlust eines frommen christlichen Lebens oder einer offensichtlichen christlichen Kultur und in Form öffentlicher Meinungsverschiedenheiten äußert, manchmal sogar von hochrangigen Beamten oder prominenten Institutionen.“

"Wie viele Katholiken besuchen wöchentlich die Messe?“, fragte er. "Wie viele engagieren sich in der örtlichen Kirche? Wie viele leben, als ob Christus existiert oder als ob Christus in seinem oder ihrem Nächsten zu finden wäre, oder mit dem festen Glauben, dass die Kirche der mystische Leib Christi ist? Wie viele Priester feiern die Heilige Eucharistie, als ob sie wirklich Alter Christus wären, und noch mehr, als ob sie ipse Christus wären – Christus selbst? Wie viele glauben an die wahre Gegenwart Jesu Christi in der Heiligen Eucharistie?“

"Die Antwort lautet: zu wenige“, beklagte er. "Wir leben, als ob wir die Erlösung durch das Blut Christi nicht bräuchten. Das ist die praktische Realität für zu viele in der Kirche. Die Krise ist nicht so sehr die säkulare Welt und ihre Übel, sondern der Mangel an Glauben innerhalb der Kirche.“

Quelle: L.Knuffke, LifeSiteNews


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