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Freitag, 18. Oktober 2024

Man kann weder den Glauben noch die Kirche neu erfinden.

Hannah Brockhaus berichtet bei  CNA über die Kritik des Erzbischofs von Sydney, Aanthony Fusher OP, daran, was manche Synoden-Teilnehmer für die Kirche und die Lehre planen. 
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AUSTRALISCHER ERZBISCHOF: WELTSYNODE KANN "DEN KATHOLISCHEN GLAUBEN NICHT NEU ERFINDEN"

Man könne „den katholischen Glauben nicht neu erfinden“ oder „in verschiedenen Ländern einen anderen Katholizismus lehren“, betonte der australische Erzbischof Anthony Fisher OP von Sydney, der als Delegierter an der Weltsynode zur Synodalität teilnimmt, in einem neuen Interview.

Während die synodale Versammlung den dritten Teil des Instrumentum Laboris über „Orte“ debattiert, erwägen die Bischöfe und Laien Fragen wie die Zukunft der Synodalität und die Rolle und Autorität der nationalen Bischofskonferenzen, sagte der Erzbischof am 15. Oktober im Interview mit EWTN News Nightly, das am Freitag ausgestrahlt werden soll.

Sollten Bischofskonferenzen „die Autorität haben, in verschiedenen Ländern einen anderen Katholizismus zu lehren oder eine andere Liturgie in verschiedenen Ländern oder eine andere Messe für verschiedene Länder zu beschließen? Bringen sie beispielsweise ihre eigene lokale Kultur in Fragen der Moral ein?“, fragte Fisher im Gespräch mit Bénédicte Cedergren von EWTN News Nightly.

„Könnten wir uns zum Beispiel eine Kirche vorstellen, in der es in einigen Ländern die Frauenordination gibt, in anderen aber nicht, oder in der es in einigen Ländern gleichgeschlechtliche Ehen gibt, in anderen aber nicht, oder in der es in einigen Ländern eine arianische und in anderen eine nizänische Christologie gibt?“, fuhr er fort. „Sie können sich denken, dass ich das nicht glaube.“

Der  Erzbischof ,OP,  leitet eine der größten Diözesen Australiens, gemessen an der Zahl der Katholiken. Sydney hat rund 590.000 Katholiken und eine Bevölkerung von fast 5,3 Millionen Menschen.

Als einer von 15 Bischöfen im ordentlichen Rat der Bischofssynode nahm Fisher an der ersten Sitzung der synodalen Versammlung im Oktober 2023 teil und ist diesen Monat zur zweiten Sitzung wieder in Rom.

Nach drei Jahren der Konsultationen auf lokaler und weltweiter Ebene wird die katholische Kirche am Ende dieses Monats einen Prozess der Unterscheidung darüber abschließen, wie sie synodaler und missionarischer werden kann.

Fisher sagte gegenüber „EWTN News Nightly, er sei „sehr besorgt“, dass die Katholiken „am Glaubensgut festhalten, an der apostolischen Tradition, und dass wir uns in der Eitelkeit unserer Zeit nicht einbilden, dass wir den katholischen Glauben oder die katholische Kirche neu erfinden werden“.

„In Wirklichkeit ist dies ein enormer Schatz, den wir von Generation zu Generation vor uns empfangen haben, den ganzen Weg zurück zu unserem Herrn Jesus Christus und seinen Aposteln. Und wir sind hier, um ihn treu an die nächsten Generationen nach uns weiterzugeben“, sagte er.

Der Erzbischof räumte ein, dass sich das Verständnis des Glaubensgutes im Laufe der Zeit entwickelt habe und weiter entwickeln werde. Er fügte hinzu, dass er es für ein aufregendes Merkmal der Kirche halte, dass „wir es geschafft haben, eine große Vielfalt von Kulturen und verschiedene Arten des Betens und verschiedene Arten der Evangelisierung zu haben, und dennoch halten wir als Einheit in Christus zusammen“.

„Aber es ist der eine Glaube, und es ist wichtig für mich, der ich von der Peripherie der Kirche in Australien komme, die so weit von Rom entfernt ist, wie man nur sein kann“, sagte er. Es sei „die eine Kirche, es ist der eine Glaube, und wir wollen das weiterhin feiern, auch inmitten unserer kulturellen Vielfalt“.


Änderungen werden diskutiert

Fisher sagte, eine der wichtigen Fragen, welche die Synode in dieser Woche diskutiere, sei „die Frage nach dem Umfang und den Grenzen des Lokalen und Kulturellen“ in der katholischen Weltkirche.

Die Weltsynode zur Synodalität erörtert vom 15. bis zum 18. Oktober den dritten und letzten Teil des Instrumentum Laboris, des Arbeitsdokuments. Die letzte Woche der Versammlung, die am 27. Oktober endet, wird dem Entwurf und der Überarbeitung des Schlussdokuments gewidmet sein.

In Absatz 91 des dritten Teils stellt das Dokument fest, dass es Strukturen wie Pfarrgemeinderäte, Dekanate und Diözesen gibt, die bereits im Kirchenrecht geregelt sind und die sich „als noch geeigneter erweisen könnten, um einem synodalen Ansatz eine konkrete Form zu geben“.

„Diese Räte können Gegenstand der kirchlichen Unterscheidung und der synodalen Entscheidungsfindung werden“, so das Dokument weiter. „Daher ist dies einer der vielversprechendsten Bereiche, in denen eine rasche Umsetzung der synodalen Vorschläge und Orientierungen möglich ist, die zu wirksamen und schnellen Veränderungen führen.“

Weiter heißt es im gleichen Teil des Arbeitsdokuments: „Die Bischofskonferenzen sind grundlegende Instrumente für die Schaffung von Verbindungen und den Erfahrungsaustausch zwischen den Kirchen sowie für die Dezentralisierung der Leitung und der pastoralen Planung.“

„Aus all dem, was bisher in diesem synodalen Prozess zusammengetragen wurde, ergeben sich folgende Vorschläge: (a) Anerkennung der Bischofskonferenzen als kirchliche Subjekte, die mit lehrmäßiger Autorität ausgestattet sind, die die soziokulturelle Vielfalt im Rahmen einer vielfältigen Kirche annehmen und die Wertschätzung liturgischer, disziplinärer, theologischer und spiritueller Ausdrucksformen fördern, die den verschiedenen soziokulturellen Kontexten angemessen sind“, so der Text in Absatz 97.

Interkulturalität in der Kirche

Im Zusammenhang mit diesen Ideen sagte Fisher, er glaube, „dass wir denselben Glauben, dieselbe Moral, dieselbe Kirchenordnung und im Wesentlichen dieselbe Liturgie haben müssen“.

„Aber wir schaffen Raum für die verschiedenen rituellen Traditionen in der Kirche und für verschiedene kulturelle Anpassungen und für verschiedene Arten der Evangelisierung an verschiedenen Orten“, fügte er hinzu.

Der Erzbischof wies darauf hin, dass es in seiner Erzdiözese Sydney zum Beispiel viele verschiedene katholische Riten gibt, wie die der Maroniten, Melkiten, Chaldäer, Ukrainer und Syro-Malabaren.

„Wir wissen, dass sie unterschiedliche Spiritualitäten mitbringen […] – eine andere Messe und andere Gebetsformen, aber auch oft ein anderes Verständnis von Synodalität, von der Rolle der Bischöfe, von der Art und Weise, wie man Bischöfe wählt, sie haben ein anderes Kirchenrecht und eine andere Kirchenordnung und sind dennoch Teil der einen katholischen Kirche“, betonte er. „Und ich denke, es gehört zum Reiz der Kirche, dass man in eine maronitische Messe gehen kann, die ganz anders ist, und doch weiß man, dass es dasselbe ist: Der Herr kommt zu uns unter den Elementen Brot und Wein, aber er ist wirklich gegenwärtig, seine Menschlichkeit und Göttlichkeit, für uns.“

Quelle: H. Brockhaus, CNA

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