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Montag, 2. März 2015

Rorate Caeli interviewt Kardinal Burke, Teil 2

TRADITIONELLE PRIESTER WERDEN VON DISSIDENTEN BISCHÖFEN UNTERDRÜCKT

Rorate Caeli: „Eminenz was sollten gute Priester tun, die von ihren Bischöfen unterdrückt werden? Wir wissen von vielen, die wir allerdings nicht öffentlich namentlich nennen werden. Einige haben jetzt gar keine Aufgabe mehr und leben von Spenden und der Hilfe ihrer Familie und Freunde. Einige sehen sich gezwungen, sich unabhängigen Gruppen anzuschließen. Was raten Sie diesen Priestern, die einfach nur leben, predigen und die Messe so feiern wollen, wie alle Priester das vor dem Konzil getan haben?“

Card. Burke: „Ich würde ihnen dringend raten, einen Bischof zu suchen, der bereit ist, sie aufzunehmen und versuchen würde, ihnen zu helfen, oder , wenn er das nicht selber direkt tun kann, ihnen hilft, einen anderen Bischof zu finden, der ihnen erlaubt, ein gutes priesterliches Leben zu führen. Das ist alles, was man tun kann. Natürlich gibt es auch die Anrufung der Kleruskongregation. Wenn der Priester glaubt, daß er einfach nur ungerecht behandelt wird, kann er die Kleruskongregation um Intervention bitten,

Rorate Caeli:  "Es gibt Berichte, daß -um diese Probleme zu lösen- eine Apostolische Administration für traditionelle Priester, Nonnen und Mönche im Gespräch ist, die viele dieser Fragen beantworten könnte, denen sie sich gegenüber sehen, wenn sie ihre Berufung ausleben, indem sie strikt Summorum Pontificum folgen. Können Sie Eminenz diese mögliche Schaffung einer künftigen Apostolischen Asministration kommentieren?“

Card. Burke: "So etwas ist möglich. Ich weiß aber nichts von einer Entwicklung in diese Richtung. Vielleicht gibt es sie, und ich habe nur nichts davon gehört. Sicher ist das eine Möglichkeit und würde diesen Priestern und den mit ihnen verbundenen Gläubigen helfen, in der Gemeinschaft mit der Kirche zu bleiben.“

MEHR PRIESTER UNTER DER ÄGIDE VON KARDINAL BURKE

Rorate Caeli: "Diese Frage,Eminenz,  ist vielleicht ein wenig zwiespältig- aber könnte der Souveräne Malteser Orden als eine Art Apostolischer Administration fungieren, die traditionellen Priestern und Ordensangehörigen Möglichkeiten eröffnet?“

Card. Burke: "Naja, der Souveräne Militärorden von Malta, die Ritter des Hl. Johannes von Jerusalem, haben Priester inkardiniert. Aber das hat er als souveräner Orden getan nicht als Apostolische Administration. Der Orden hat einen Prälaten, der vom Hl. Vater ernannt wird und an der Leitung des Ordens mitwirkt.


Er ist ganz klar der gesetzliche Vorgesetzte aller vom Orden inkardinierten Priester. Gerade jetzt studieren wir die Gesamtsituation, weil wir Bedarf an mehr Priestern haben, die in den Orden eingegliedert werden möchten. Das ist sicher in der Vergangenheit so gehandhabt worden und es gibt keinen Grund, warum es nicht fortgeführt werden sollte, aber nicht in der Eigenschaft einer Apostolischen Administration sondern aus der Natur des Ordens heraus."

DER PRIESTERLICHE ZÖLIBAT

Rorate Caeli: "Wir haben bereits ganz zu Anfang, als wir dieses Interview vor Monaten planten, diese Frage stellen wollen, aber dann wurde berichtet, dass der Papst gesagt habe soll, das "Thema verheiratete Priester sei auf seiner Agenda" . Ist der priesterliche Zölibat für die westlichen Priester in diesem Pontifikat ernsthaft bedroht?“

Card. Burke: "Das wäre eine sehr ernste Sache, weil es mit Christus selbst zu tun hat und die Kirche immer darauf geachtet hat  daß ihre Priester dem Beispiel Christi folgen, auch in seinem Zölibat. Ich habe darüber berichten hören, konnte es aber nicht verifizieren, aber es wäre- das ist offensichtlich- eine sehr sehr ernste Sache. Das Thema war bereits einmal bei einer Bischofsweltsynode in den späten 6t0-er Jahren aufgenommen worden und bei dieser Synode gab es eine sehr solide Bestätigung der Kirchenlehre zum priesterlichen Zölibat.
Ich beziehe mich auf ihn nicht nur als Praxis, weil er etwas mit den frühesten Jahrhunderten der Kirche zu tun hat, die ihn als für ihre Priester als am angemessensten befand. Es ist mehr las nur eine Disziplin und deshalb denke ich, dass es sehr schwer ist, sich vorzustellen, dass es da eine Änderung geben kann,.“

ERMUTIGUNG FÜR TRADITIONELLE KATHOLIKEN

Rorate Caeli: „Welche Worte der Ermunterung können Sie, Eminez, tradotionelle Katholiken sagen, die darum kämpfen ihre Seelen und die Seele ihrer Kinder in dieser Modernen Welt zu retten und-das-wie es manchmal aussieht- ohne jede Hilfe aus Rom?“

Card. Burke: „Ich sage, denen die mir schreiben und solche Entmutigung ausdrücken,  oder in einer sehr problematischen Situation um Rat bitten, daß- wenn es in Zeiten wie diesen-eine gewisse Konfusion bei der Kirchenleitung zu geben scheint, wir  und-und das mehr denn je- in die Lehre der Kirche vertiefen und sie unseren Kindern weitergeben und das Verständnis für diese Lehre in unserer örtlichen Gemeinde und unseren Familien stärken müssen."

Und unser Herr hat uns versichert,
Und er hat uns nicht gesagt, daß es keine Angriffe auf die Kirche- sogar von innen- geben würde, aber er versichert dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden werden. Mit anderen Worten: Satan mit seinem Täuschungen wird am Ende niemals die Kirche besiegen. 
Wir müssen Vertrauen zu uns haben und mit großer Freude und großer Entschlossenheit den Glauben lehren oder durch Erklärungen Zeugnis ablegen gegenüber Seelen, die den Glauben nicht verstehen, oder die noch nicht Mitglieder der Kirche geworden sind.
Wir wissen, daß die Pforten der Hölle nicht obsiegen werden, aber in der Zwischenzeit ist unser Weg der Kreuzweg. Und wenn wir zum Wohl dessen, an das wir glauben, von dem wir wissen, daß es wahr ist, leiden müssen, können wir das Leiden im Wissen um den Ausgang annehmen, der er da ist: Christus wird siegen. Er ist es, der am Ende alle Kräfte des Bösen in der Welt besiegt und uns und unsere Welt mit dem Vater versöhnt. Das ist der Weg, zu dem ich gläubige Katholiken zu ermutigen versuche. Ich denke, daß es auch wichtig ist, daß treue traditionelle Katholiken einander kennen lernen und einer den anderen unterstützen, ihre Last zu tragen, wie die Schrift sagt.
Wir sollten vorbereitet sein, das zu tun und gegenüber den Familien sensibel sein, die in dieser Hinsicht unter besonderen Schwierigkeiten leiden und  wir sollten einander so nahe wie möglich zu sein."

EIN DRITTES VATICANISCHES KONZIL ?

Rorate Caeli: „Danke, wir haben nur noch wenige Fragen. Es gibt einige vage Hinweise -aber aus glaubhaften Quellen- daß Franziskus über ein drittes Vaticanisches Konzil nachdenke. Haben Sie irgendetwas darüber gehört, Eminenz?“

Card. Burke:    „Nein, überhaupt nicht,.“

PROCEDERE BEI DER BISCHOFSSUCHE

Rorate Caeli:  „Bischofsernennungen in den USA waren unter Benedikt XVI meistens eher konservativer Natur. Das war nicht überall so. Daraus ist eine klarer Graben zwischen den Priestern und der aktuellen neuen gläubigen Generation von Kirchgängern entstanden die hauptsächlich konservativ, und dem Katechismus, der katholischen Morallehre und einer würdigen Heiligen Liturgie verbunden sind. Bevorzugen Sie, Eminenz, eine Neuorientierung bei den Bischofsernennungen in den USA und andernorts ? Ist die gängige Methode zur Wahl von Bischöfen in Ihren Augen eine gute?

Card. Burke: „Ja, ich glaube, das ist sie. Sie involviert nicht nur andere Bischöfe und die Priester der Diözese bei der Auswahl,  sondern auch die gläubigen Laien. Und da ist immer die Möglichkeit, daß einzelne Mitglieder der Laienschaft oder Gruppierungen ihre Bedenken der Bischofskongregation oder dem Nuntius mitteilen. Ich denke, daß-wenn eine Bischofsernennung für eine Diözese ansteht, es am wichtigsten ist , den apostolischen Nuntius wissen zu lassen, daß es viele treue Katholiken gibt, die spezielle Bedürfnisse haben und diese zu benennen.“

DIE AKTUELLE ROLLE DER KIRCHE
Rorate Caeli:  „Eminenz, was ist zur Zeit Ihre Haupttätigkeit?“

Card. Burke: „Der Focus liegt auf dem Malteser-Orden. Dem Großmeister bei der Leitung des Ordens-besonders in spiritueller Hinsicht- zu helfen. Der Orden hat einen zweifachen Zweck: die Verteidigung des Glaubens und die Betreuung der Armen. Diese beiden Dinge greifen sehr ineinander. Ich helfe ihm bei Fragen zur Struktur des Ordens selbst, um mehr Effektivität bei der Erreichung dieser beiden Ziele herbeizuführen, aber auch Fragen zu behandeln, die in jeder katholischen Organisation im Hinblick auf die Lehre und die Moral unausweichlich auftauchen.
Das ist mein Hauptziel, und ich verbringe auch Zeit damit, wichtige Frage der heutigen Kirche zu studieren und über sie zu schreiben.“

TRADITIONALISTEN STELLEN DIE KIRCHE WIEDER HER

Rorate Caeli.:“Sehen Sie traditionelle Katholiken in Zukunft eine größere Rolle bei der Wiederherstellung der Kirche übernehmen?“

Card. Burke: „Ich denke ja.Ich treffe immer mehr starke katholische Familien, die der traditionellen Messe zugeneigt sind, und ich denke, daß diese Familien in der kommenden Zeit mehr und mehr Einfluss haben werden, denn augenscheinlich wächst da eine Mehrheit heran

Rorate Caeli:  „Gibt es noch rigendwas, was wir nicht besprochen haben und was Sie hinzu fügen möchten Eminenz?“

Card. Burke: „Ich möchte jeden ermutigen, der Hl. Liturgie treu zu sein, die der höchste Ausdruck unseres Katholischen Glaubens ist, der höchste Ausdruck unseres Lebens in Gott, und eifrig den Katechismus der Katholischen Kirche zu studieren und den Glauben in unseren Häusern und Gemeinden weiterzugeben. Die Kirche hat furchtbar unter den Dekaden unzureichender Katechese gelitten, so daß die Gläubigen, Kinder und junge Leute, sogar Erwachsene ihren Glauben nicht kennen, und wir müssen das ansprechen, weil beide Dinge zusammen gehören. Wenn wir unseren Glauben gut kennen, haben wir das starke Bedürfnis nach einem würdigen Gottesdienst in Beziehung zu unserem Glauben und zur gleichen Zeit macht unser Kultus das Verlangen, den Glauben zu kennen, größer. Und dann drückt sich das alles in unserem Leben in der Nächstenliebe aus,  besonders gegenüber denen, die sie am dringendsten brauchen."

Rorate Caeli: „Das führt zu einer letzten Frage. Eminenz, Sie haben oft die Familien in ihren Häusern erwähnt. War Johannes Paul II prohpetisch als er über die Häusliche Kirche sprach?“

Card. Burke: „Oh jaer sagte, daß die Kirche zu uns durch die Familie kommt. Er war prophetisch in dem Sinn, daß er wieder aussprach, was die Kirche von Anbeginn an verstanden hat, Das Wort „Häusliche Kirche“ ist sehr alt und wurde im 2. Vaticanischen Konzil wiederholt. Es ist ein sehr alter Terminus für die Familie. Darin war er prophetisch und er hat das fortgeführt, was Gott uns über die Familie gelehrt hat.“

Rorate Caeli:“Das ist alles, was wir für Sie haben, Eminenz. Vielen Dank für die Zeit heute und für ihre unglaublichen Dienst für die Heilige Mutter Kirche!“
Quelle: rorate caeli   klicken


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