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Montag, 2. März 2015

Rorate Caeli interviewt Kardinal Burke, Teil I

rorate caeli hat ein ausführliches Telefon-Interview mit Kardinal Burke geführt und die Wiedergabe auf anderen blogs erlaubt, dafür danken wir. Hier geht´zum Original : klicken

RORATE CAELI INTERVIEW MIT KARDINAL RAYMOND BURKE

                  

OFFIZIELLE VATICANMITARBEITER DROHEN KATHOLISCHEN BLOGGERN 

Rorate Caeli:
"Eminenz, Danke, daß Sie diesem Interview zugestimmt haben. Als das meistgelesene internationale blog für traditionelle Katholiken wird das unserer Leserschaft und traditionell gesinnte Katholiken überall ermutigen. Zu unserer ersten Frage: die traditionelle Welt wurde kürzlich von der Nachrichten in Erstaunen versetzt, daß zwei offizielle Mitarbeiter des Vaticans traditionell ausgerichteten katholischen Bloggern gedroht haben. Sind Sie damit einverstanden und müssen wir in Zukunft öfter damit rechnen?"

Card. Burke
"Wenn der Blogger nicht jemanden zu Unrecht verleumdet hat, glaube ich nicht, dass Katholiken so miteinander umgehen sollten. Es sollte ein Kontakt hergestellt werden. Ich setze voraus , daß der Blogger guten Glaubens handelte und wenn sich da jemand in der Hierarchie von ihm gestört fühlte, wäre der Weg gewesen, einen direkten Kontakt zu ihm suchen und das Problem so zu lösen. Der HERR lehrt uns im Evangelium und im ersten Paulus-Brief an die Korinther, unseren Streit nicht in die Öffentlichkeit zu tragen und daß wir als Katholiken fähig sein sollten, diese Dinge unter uns zu regeln."

VERWIRRUNG DURCH PAPST FRANZISKUS
Rorate Caeli:  
"Nach 8 Jahren unter Papst Benedikt XVI haben sich Klerus, Laien und sogar die Medien an Klarheit gewöhnt. Ist es bei so viel Konfusion die aus den täglichen Statements von Papst Franzikis, der Verwirrung bei der Synode etc stammt besser, sich mehr auf die örtliche Ebene auf Gemeindebasis und die Kirchentradition zu konzentrieren anstatt für die Themen des Tages auf eine spezielle Führung durch Rom zu zu schauen?"

Card. Burke
"Ja, ich glaube, das ist sogar der Rat von Papst Franziskus selbst. Von seiner Apostolischen Exhortation "Evangelii Gaudium" sagt er, daß er diese nicht als lehramtlich betrachtet. Mit Papst Benedikt hatten wir einen Meisterlehrer, der uns zu verschiedenen Themen ausführliche Katechesen gab.
Wenn sie über die Lehrmethoden von Papst Franziskus verwirrt sind, sage ich den Menschen immer, daß es wichtig ist, sich dem zuzuwenden, was der Katechismus lehrt und was die Kirche immer gelehrt hat, das auf Gemeinde-Ebene weiterzugeben, zu fördern und in der Familie damit zu beginnen. Wir können nicht unsere Kraft damit vergeuden, über etwas, das wir als uns zustehend betrachten aber nicht bekommen, frustriert zu sein. Aber wir wissen genau, was die Kirche immer gelehrt hat und müssen darauf vertrauen und unsere Aufmerksamkeit darauf konzentrieren."

KOMMUNION FÜR EHEBRECHER UND ANGRIFF AUF DIE LEHRE

Rorate Caeli: 
"Sprechen wir von der Lehre und von dem, was wir hören. Sie haben neulich Schlagzeilen gemacht, als Sie sagten, Sie würden jeder heterodoxen Lehre zur Ehe widerstehen und daß Katholiken dagegen kämpfen sollten. Damit kommen wir zu einer ganz anderen Frage. Wie sollen gläubige Katholiken darauf reagieren, wenn es zu einer Änderung der Praxis betreffs der Hl. Kommunion für wiederverheiratete, geschiedene Ehebrecher kommt?"

Card. Burke:
Ich habe auf eine hypothetische Frage geantwortet. Einige Leute haben das als Angriff auf Papst Franziskus interpretiert, was es überhaupt nicht war. Es war eine hypothetische Frage, die mir gestellt wurde und ich sagte einfach: "Keine Autorität kann uns befehlen, gegen die Wahrheit zu handeln und daß wir gleichzeitig-wenn de Wahrheit angegriffen wird- für sie kämpfen müssen. Das meinte ich , als ich das sagte. Als mir diese hypothetische Frage gestellt wurde "was, wenn eine solche Agenda forciert wird?" sagte ich: "Ganz einfach, ich muß ihr Widerstand leisten. Das ist meine Pflicht."

Rorate Caeli:
"Wie kann ein gläubiger Katholik sie (die heterodoxe Lehre) bekämpfen? Zu Hause? Auf einem blog?"

Card Burke:
"Ich denke, man muß weiterhin zu Hause und in seinem eigenen persönlichen Leben lehren. die Treue zum Glauben bewahren, wie man ihn kennt, auch laut darüber sprechen und dem Hl. Vater seine schweren Sorgen darüber mitteilen, daß man eine Änderung der Kirchenpraxis, die einer Änderung der Lehre zur Unauflöslichkeit der Ehe gleichkäme, nicht akzeptieren kann.
Hier ist es wichtig, die falsche Gegenüberstellung anzusprechen, die manche machen, die sagen "Oh nein, wir ändern nur die Praxis. Wir rühren die Kirchenlehre nicht an". Aber, wenn man die Praxis der Kirche, den Ehebruch betreffend, ändert, ändert man mit Sicherheit auch die Lehre. Wenn man da sagt , daß Ehebruch in einigen Fällen zulässig ja sogar gut ist, daß Leute im Ehebruch leben und dennoch die Sakramente empfangen können. Das ist eine sehr ernste Sache und Katholiken müssen darauf bestehen, daß die Kirchenpraxis nicht auf eine Weise geändert werden kann, die in Wirklichkeit eine der fundamentalsten Wahrheiten über Ehe und Familie schwächt."

DISSIDENTE BISCHÖFE & SUMMORUM PONTIFICUM

Rorate Caeli:
"Kommen wir zu einem Punkt, der ihnen besonders am Herzen liegt, wie erfüllen wir Versprechen und den Auftrag von Summorum Pontificum ,besonders in dieser Zeit und welche Rolle spielt das kanonische Recht dabei, die traditionelle Messe in jeder Gemeinde zugänglich zu machen?"

Card. Burke:
"Das Gesetz steht so, wie es Papst Benedikt gegeben hat und es ist nicht geändert worden. Das Dokument wurde zur Durchsetzung der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei übergeben. Alles das ist gültig. Alles das führt dazu, daß -wenn der Wunsch nach der traditionellen Messe bei einer Gruppe der Gläubigen vorhanden ist- dieser erfüllt werden muß."

Rorate Caeli:
"Bleiben wir bei Summorum Pontificum. Sollen Familien, deren Kinder niemals dem Novus Ordo ausgesetzt waren und deren Ortsbischof den Auftrag von Summorum Pontificum ,ihnen die traditionelle Firmung zu gewähren, nicht erfüllt, ihre Kinder in die Nachbargemeinde oder eine Prälatur der FFSP bringen, um sie auf die traditionelle Weise firmen zu lassen?

Card. Burke:
"Sie haben sicher das Recht, die Sakramente auf traditionelle Weise in der außerordentlichen Form zu empfangen. Wenn das in ihrer eigenen Diözese nicht möglich ist, könnten sie ihren Pfarrer bitten, ihnen eine Bescheinigung zu geben, daß das Kind für die Firmung bereit ist und es dann an einem anderen Ort, wo das zugestanden wird, firmen zu lassen."

DIE DEMONTAGE DER BRUDERSCHAFT DER FRANZISKANER DER IMMACOLATA

Rorate Caeli: 
"Vielleicht wissen Sie, daß wir das letzte Jahr über die herzlose und beängstigenden Vorgänge der Demontage der FFI begleitet haben. Glauben Sie, Eminenz, daß der Kommissar Pater Volpi fair war? Und was denken Sie über Pater Volpis Äußerung zur Familie der Gründers während der gerichtlichen Mediation?

Card. Burke: 
"Ich habe wirklich keine direkten Informationen, aufgrund derer ich in der Sache ein Urteil abgeben könnte. Als Außenstehender muß ich sagen, daß Pater Volpi sehr schnell einige sehr schwerwiegende Schritte unternommen hat. Wie es aussieht- ich lese die Geschichte auch- mußte er zugeben, daß die Beschuldigungen, die er gegen Pater Stefano Manelli, den Gründer der FFI und seine Familienmitglieder erhoben hat-irgendwie die weltlichen Güter der Ordens veruntreut zu haben, nicht wahr waren. Das ist sicher eine sehr ernste Sache. Viele der Friars verlassen den Orden und es sollte einen Weg geben, mit der ganzen Situation so umzugehen, dass der Orden nicht zusammenbricht, weil er sehr stark war- sie hatten viele Berufungen und eine große Zahl an Apostolaten. Das ist der Teil, der mich so beunruhigt."

Rorate Caeli: 
"Es gibt Berichte -und im Klartext- wir bekommen persönlich Nachricht- von FFI-Priestern, die sagen dass sie "fliehen", daß sie sich "verstecken"- um diese Wort der derzeitigen FFI unter der Leitung Pater Volpis zu benutzen. Es gibt auch Berichte über Bischöfe, die FFI-Priester aufnehmen, die in ihren Diözesen Zuflucht suchen,. Würden Sie, Eminenz, andere Bischöfe darin bestärken, das Gleiche zu tun?"

Card. Burke: 
"Wenn es einen Priester gibt der seine religiöse Gemeinschaft verlassen möchte und nichts dagegen spricht, daß der Bischof ihn aufnimmt, denke ich sicher, daß der Bischof ihn aufnehmen und ihm dabei helfen sollte, Priester in seiner Diözese zu werden. Das ist ein Prozess, der Zeit braucht.
Der Priester, der seine Gemeinschaft verlassen möchte, braucht einen aufnahmewilligen Bischof.
Wenn ein Bischof in der Lage ist, einen solchen Priester willkommen zu heißen , sollte er froh sein, das tun zu können, weil er so einem guten Priester dabei helfen kann, sein priesterliches Amt auszuüben."
Quelle. Rorate caeli

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