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Sonntag, 23. August 2015

Die spanische Inquisition und die BBC

Die BBC hat in einem feature über die Spanische Inquisition bewiesen, daß sie doch noch nicht alle alten Tugenden verloren hat.
Die Ergebnisse ihrer Recherche in Spanien hat sie als Film mit dem Titel "Die Spanische Inquisition ist zu 99% ein Mythos" ausgestrahlt. Darüber berichtet Father Ray Blake auf seinem blog "marymagdalen", hier geht´s zum Original:  klicken
Und auch wenn es den missionierenden Atheisten sehr schwer fallen wird, das zuzugeben, kann man die BBC schwerlich als voreingenommen prokatholisch bezeichnen, ganz im Gegenteil, das macht aber den Beitrag umso wertvoller. Und wieder müssen die Kirchenfeinde auf eine liebgewonnene Schwarze Legende verzichten.

                 

Die Reporter der BBC hatten freien Zugang zu allen Dokumenten, die nachdem sie jahrhundertelang über Spanien verstreut waren, jetzt in der Bibliothek    in Salamanca zusammengefaßt wurden und gehütet werden. Die minutiös verfaßten, detailgenauen Berichte über die Prozesse waren ausschließlich der Inquisition vorbehalten- und liefern jetzt aufschlussreiche Informationen, die allerdings so manchen Erwartungen zuwiderlaufen.
1480 gegründet- hatte sie bis zum 1510 ihre aktivste Phase in der Bekämpfung von Häresien und der Verfolgung zum Katholizismus konverteoterten Juden, die insgeheim ihrem alten Glauben weiter anhingen- das unter dem Applaus der europäischen weltlichen Autoritäten.
Die BBC scheut sich nicht festzustellen, daß es der Blick auf den enormen Reichtum der Kirche war, der die "Reformation" auslöste.....auf dem Schlachtfeld von den Truppen Karls V vernichtend geschlagen, mußten nach anderen Waffen suchen.
Während also die Katholische Kirche und ihre Könige die Armeen und die Waffen hatten - hatten die Protestanten die Druckerpressse und begannen alsbald mit einem in der Geschichte ganz neuen Feldzug: einem auf Lügen (so die BBC) aufgebauten Propagandafeldzug.



Eines ihrer ersten Ziele war die spanische Inquisition- zunächst begnügten die Propagandisten sich damit, die Inquisitoren als vernagelte, finstere Fanatiker darzustellen, allem Menschlichen abhold.
Als die Wirkung dieser Lesart nachließ - fügten die Propagandisten eine neue Zutat hinzu: die Folter. Und sie wurden nicht müde sie in den glühendsten und blutigsten Farben zu schildern. Zwar verlor auch das bald seine erwünschte Wirkung (u.a. weil Folter in allen Staaten Europas bei den weltlichen Machthabern Usus war) sodaß die Kämpfer an den Druckerpressen alsbald neue Greuel ersinnen mußten, die man der Inquisition (und dem spanischen Imperium - dessen Sitten und Gebräuche der Proganda zufolge denen von Sodom und Gomorrha in nichts nachstanden) zuschrieb.
Einer der Väter der Lügenkampagne benutzte das Pseudonym "Montanus"- bis heute als historische Quelle verwertet-sei es aus Unwissen oder wissentlich.
Und was die Zahl de Opfer der spanischen Inquisition angeht- im Vergleich zum restlichen Europa, lohnt es sich, den Film anzusehen.
Man kann nur sagen, daß man das noch erleben darf !
Aber wir dürfen sicher sein, daß die Liebhaber des Inquisitionsmythos (merkwürdigerweise oftmals Anhänger absolut intoleranter politischer Ideologien, zu deren Realisierung Folter in so manchem Land durchaus opportun war und ist)  sich nicht so leicht von ihren Glaubenssätzen trennen werden- und mancher Leichtgläubige verdankt sein Wissen ja auch dem Theater oder der Oper - Schillers Don Carlos und Verdis gleichnamiger Oper ( wo der geistig & körperlich behinderte Infant zum am Ende durch Inquisitorverdikt gemeuchelten Freiheitshelden umfrisiert und der Inquisition unbeschränkte -auch weltliche- Macht zugedichtet wird ).
Daß Dostojewskis Großinquisitor nur Symbol für eine ganz andere Art der Tyrannis dient, blenden unsere Mythenliebhaber aus. Eigene Vergehen anderen zuzuschreiben, nennt die Psychologie Projektion - dafür war und ist die Spanische Inquisition, wie es aussieht, bestens geeignet.

Quelle: marymagdalenblog. Fr. R. Blake, BBC

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