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Freitag, 16. Oktober 2015

Sollte die Kasper-Eucharistie-Doktrin die Abstimmungen überstehen....

müßte das Neue Testament neu geschrieben werden.
So titelt Francesco Agnoli heute in La Nuova Bussola Quotidiana.
Hier geht´s zum Original  klicken

"SOLLTE DIE KASPER-DOKTRIN ZUR EUCHARISTIE FÜR DIE GESCHIEDENEN PASSIEREN, MUSS MAN DAS EVANGELIUM VERÄNDERN"

"Bei der hitzigen Debatte zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen, die bei der 2014-Synode von Kardinal Kasper angestoßen wurde, besteht die Gefahr - auch für die Gläubigen - die Worte für den Diskurs zu verlieren. Die sind in Wirklichkeit einfacher als es meistens erscheint.
Mit der Ankunft Christi wird der Originalplan des Schöpfers wieder hergestellt : der, in dem Mann und Frau aufgerufen sind "ein einziger Körper und ein einziger Geist zu werden" .
Im Alten Testament erlaubt Gott die Möglichkeit des Verstoßens, aber nur "wegen der Härte eures Herzens". Im Neuen Testament  wird diese Möglichkeit ausgeschlossen und - ohne jedes Zögern die Unauflöslichkeit der Ehe bekräftigt.
So bietet das Christentum zum erstenmal in der Geschichte den Gedanken an, daß die treue Liebe Christi zu den Menschen, die Liebe Christi zur Kirche und die Liebe, die die 3 Personen der Heiligen Dreifaltigkeit vereint - sagen wir es so - ihr Abbild in der menschlichen Familie hat.
Es handelt sich um eine neue Botschaft für die Juden - und vielleicht noch mehr für die Heiden.
Historiker erinnern daran, daß in der Epoche der Apostel und in den drei folgenden Jahrhunderten die Scheidung im Römischen Imperium gang und gäbe war. Unter anderem auch, weil sie nicht mehr nur - wie in der Vergangenheit - von Männern beantragt werden konnte sondern auch von Frauen.
Der große Seneca - fast ein Zeitgenosse Jesu - schrieb, daß "die Leute sich scheiden lassen, um zu heiraten und heiraten, um sich scheiden zu lassen". (klingt irgendwie sehr aktuell)
Juvenal - im 1. nachchristlichen Jahrhundert-, ruft den Namen einer Frau in Erinnerung, die in 5 Jahren acht mal heiratete und Marzial beschreibt die Krise der zeitgenössischen Ehe, indem er Telesilla mit ihren 10 Ehepartnern zitiert.

Wir können uns im Licht dieser kurzen Reminiszenzen vorstellen, wie schwer es für die Christen gewesen sein muß, ihre Vision der Ehe zu kommunizieren. Und dennoch - für sie war sie unauflöslich an das Liebesgebot Christi gebunden.



Wenn also das ganze alte Gesetz sich auf das Fundament der Liebe gründet, gibt es keine andere Möglichkeit als es zu leben - in der Familie: es mit seinen Freuden und Schmerzen, seinen Befriedigungen und Kreuzen zu leben, wie Christus es gelehrt hat.
Deshalb bedeutete für die ersten Christen die Ehe zu brechen ganz einfach, die Liebe gegenüber dem Ehepartner und den Kindern nicht zu leben, die Lehre Christi, bereit zu sein, für die geliebte Person zu sterben, nicht zu leben.
Über die Jahrhunderte hat dieses Konzept zum Auschluss der wiederverheirateten Geschiedenen von der eucharistischen Kommunion geführt; ein Ausschluss, der kein definitives Urteil ist, das niemand aussprechen kann, sondern das Urteil zu einer Tatsache: zum Bruch der von Gott selbst gewollten Kommunion der Gatten.

Für die Kirche kann der, der die Kommunion mit seinem Nächsten abbricht, nicht zur sakramentalen Kommunion zugelassen werden. Was er auch getan hat: ein Mörder, ein Räuber, auch ein Mann, der seinen Bruder beleidigt hat, muß zuerst bereuen, sein Leben ändern, um zum Sakrament zugelassen zu werden. Ohne Reue - sagt der Hl. Paulus - ist seine Kommunion ein Sakrileg, weil "nicht der, der sagt:  Herr, Herr, in das Himmelreich eingeht, sondern der der den Willen meines Vaters , der im Himmel ist, erfüllt."
Der Kern des Christentums ist: man kommt nicht zu Gott - außer durch die Brüder, man ist nicht mit ihm in Kommunion, wenn man es nicht mit seinem Nächsten ist.

Der Evangelist Matthäus schreibt: "Wenn du deine Gabe zum Altar bringst und dich daran erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, laß deine Gabe vor dem Altar liegen und geh zuerst dich mit deinem Bruder zu versöhnen." (Matth. 5, 23-24)
Bevor man also zur eucharistischen Kommunion geht, will die Kirche, daß das Band zu unseren Nächsten wieder hergestellt werden soll. Ein Vater, der seine Frau und Kinder verläßt, um zu einer anderen Frau zu gehen, läßt seine Frau und Kinder in der Verzweiflung, er zerreißt das Band, mit den ihm am nächsten stehenden Menschen. Er verletzt das Gebot der Liebe und entfernt sich gewaltsam aus der Liebe Gottes.
Deshalb erinnert die Kirche daran, daß es ohne Reue und Änderung des Lebens, nicht legitim ist, zum Sakrament der Einigkeit zu gehen, zur Begegnung mit Gott, der sich zum Nächsten des Menschen gemacht hat, damit der Mensch sich dann zum Nächsten seines Bruders mache.

Sollte die These Kardinal Kaspers durchkommen, müßte man nicht nur die Passagen über die Ehe aus dem Evangelium streichen, sondern man müßte den Geist daraus entfernen: man gelangt nicht zu Gott, der Liebe und Einheit ist, es sei denn durch die Brüder, die die Nächsten sind. Man geht nicht zum Altar des treuen Gottes, nachdem man die versprochene und den am nächsten Stehenden - dem Ehepartner und den Kindern - geschuldete Treue verraten hat.
Das bedeutet nicht, daß die Kirche die Geschiedenen, die mit einer Person, die nicht der Ehepartner ist, in einer auch körperlichen Gemeinschaft leben, durch die Verweigerung der Kommunion verläßt oder sie christlich gesprochen als verloren betrachtet. Auch das wäre ein Widerspruch zur Lehre des Evangeliums. Was also tun? Die Synodenväter mögen nur daran denken - daß der ohne von Christus gewählte Weg, der Weg des Kreuzes, nicht der Weg war zu sagen, daß es keine Sünde gibt sondern der, für unsere Sünden zu sterben."
Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Francesco Agnoli

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