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Donnerstag, 1. September 2016

Roberto De Mattei: Spirituelles Erdbeben im Inneren der Kirche

Roberto De Mattei kommentiert bei Il Tempo mögliche Reaktionen des Papstes auf das Erdbeben in Umbrien und auf das Erdbeben im Inneren der Kirche.
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           "ERDBEBEN SPIRITUELLER NATUR SIND SCHWERWIEGENDER"


"Während des Angelus vom 28. August hat Papst Franziskus angekündigt, daß er die Erdbebenopfer in Latium, Umbrien und den Marken "so bald wie möglich" besuchen wolle, um ihnen persönlich den Trost des Glaubens, eine brüderliche und väterliche Umarmung und die Unterstützung durch die Christliche Hoffnung zu bringen."

Das "so schnell wie möglich" ist nicht an die Agenda des Papstes gebunden, die es ermöglichen würde sofort dorthin zu fahren- aber dabei ist zu vermeiden, die Arbeit der Männer der Feuerwehr, der Zivilverteidigung und der Polizei zu behindern.
Wie Andrea Tornielli erinnert, war der Blitzbesuch von Johannes Paul II, 48 Stunden nach dem Erdbeben, das am 23. November 1980 Kampanien und die Basilicata traf, Anlaß zu hitzigen Polemiken.
Da waren die, die sagten, daß Johannes Paul II die Rettungsarbeiten behindert und die Polizeikräfte von wichtigeren Aufgaben abgehalten hätte.
Benedikt XVI dagegen wartete 22 Tage, bevor er das durch das Erdbeben vom 6. April 2009 zerstörte Aquila besuchte und 36 Tage, bevor er nach dem Erdbeben vom 20. Mai 2012 nach Emilia fuhr.

Die Entscheidung, den Besuch zu verschieben, erscheint daher aus verschiedenen Gründen opportun. In den ersten Wochen nach der Katastrophe brauchen die Erdbebenopfer vor allem materielle Hilfe, In den folgenden Monaten, wenn ihre Situation es nicht mehr in die Schlagzeilen schafft, fühlen sie sich verlassen und brauchen spirituelle und moralische Unterstützung. Und niemand anderes als der Papst kann diese Hilfe leisten, die vor allem darin besteht, an alles zu erinnern, was im Christlichen Leben Bedeutung hat, selbst die schlimmsten Katastrophen.

Das ist die Antwort, die man Leuten-wie Eugenio Scalfari- geben muß, die in La Repubblica vom 28. August sowohl über das Erdbeben in Amatrice als auch die anderen Übel der Welt predigen und sich nach dem Warum-nicht nur des Bebens, das Mittelitalien verwüstete- sondern auch für das Chaos, das die Welt umkrempelt fragen und im kosmischen Pessismismus Leopardis*  nach der Antwort suchen.



Es ist auch nötig, die unvermeidlichen Vorwürfe zu vermeiden, die denen entgegen geschleudert werden, die das Rampenlicht zu sehr lieben -wie Papst Franziskus- der vor einigen Tagen mit Filmaufnahmen in den Vaticanischen Gärten beschäftigt war- damit verbunden, sich selbst in einem Film darzustellen, trotz des Faktums, daß Papst Franziskus im vergangenen Februar die Absicht ein "Schauspieler zu sein", geleugnet hatte.
Dennoch ist es wahr, daß die Tragödie des Erdbebens Teil eines stürmischen internationalen Szenarios geworden ist. Die Titelseiten der Zeitungen der letzten zwei Wochen waren in Italien praktisch exklusiv den Neuigkeiten vom Erdbeben gewidmet waren und anderen beunruhigenden Meldungen wurde wenig Aufmersamkeit gewidmet, wie der Aufforderung der Deutschen Regierung (an ihre Bürger) Wasser und Lebensmittel zu horten- als Vorbereitung auf einen eventuellen nationalen Notfall.
Die Gläubigen erwarten vom Papst, auch daran zu erinnern, daß materielle Katastrophen Körper zerstören, daß es aber auch gewaltsamere spirituelle und moralische Sintfluten gibt, die die Seelen wegreißen. und daß es die Katholische Kirche selbst ist, die heute in ihrem Inneren von einem Erdbeben erschüttert wird. 

Im Internet kursiert ein Foto von einer Statue Unserer Lieben Frau, die wunderbarerweise inmitten der Trümmer der Kirche in Arquata del Tronto intakt geblieben ist.
Anrufungen unserer Lieben Frau haben sich bei den Erdbebenopfern vervielfacht und Antonio Socci hat sich zum Sprecher der Forderung einiger italienischer Katholiken an Kardinal Bagnasco gemacht, Italien erneut dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen.

Dennoch gab es bei einem Stand bei einem Treffen in Rimini keinen Platz für Unsere Liebe Frau und die marianische Verehrung ist mit der ökumenischen Umarmung der Muslime und Protestanten nicht kompatibel.

* Giacomo Leopardi Dichter, Schriftsteller und Philsosoph (1798-1837)

Quelle: Roberto de Mattei , Il Tempo, Rorate Caeli



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