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Freitag, 28. Oktober 2016

Über die ewige Gültigkeit des Lateins

rorate caeli hat einen Text von Veronika A. Arntz über die Bedeutung des Lateins als Sprache der Liturgie veröffentlicht, die sie für angezeigt hält um die Nivellierung und Verwässerung der Liturgie und der Frohen  Botschaft durch die Alltagssprache zu vermeiden,
Hier geht´s zum Original: klicken

       "DIE SPRACHE DER KIRCHE: ÜBER DIE EWIGE DAUER DES LATEINS"
"Papst Franziskus hat wiederholt die Kirche aufgerufen, eine "Kultur der Begegnung" zu werden. Was das bedeuten soll, ist daß wir uns mit anderen Völkern und Kulturen beschäftigen, sie da treffen wo sie sind, um ihnen die Botschaft des Evangeliums zu bringen.

Während wir immer zur Evangelisierung aufgerufen sind, kann dieses Verständnis einer "Kultue der Belehrung" dazu führen, die Katechese zu verwässern und zu einem verwässerten Kirchenverständnis. Für das Entdecken der Legitimität dieser Begegnungsbewegung ist die Frage der Sprache zentral.

Als grundlegend können wir folgende Fragen stellen: hat die Kirche eine Sprache oder viele Sprachen? Die Prämisse für die Kultur der Bewegung ist, daß die Kirche viele Sprachen hat und wir die spezielle Sprache der Kultur sprechen müssen, der wir den Glauben weitergeben wollen.
Während es offensichtlich ist, daß die Kirche sich aus vielen Kulturen zusammensetzt, die viele Sprachen sprechen, bedeutet das dann auch, daß die Kirche selbst viele Sprachen sprechen muß, besonders viele Sprachen bei der Feier des Römischen Ritus des Liturgie?
Sprache kann man auf zweierlei Weise verstehen: intern und extern. 
Ich möchte behaupten, daß die Kirche eine innere Sprache hat, die die Essenz ihres Glaubens ist und eine primär externe, die Lateinische Sprache, um die interne Realität auszudrücken, besonders in der Liturgie.

Die eine interne Sprache drückt sich grundlegend im Credo aus. Das Credo enthält alle Doktrinen der Katholischen Kirche, wenn viele auch in der Einfachheit des Gebetes selbst verborgen sind: "Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde". 
In einer Predigt über das Credo vor Katechumenen sagt der Hl. Augustinus:
"Dafür ist das Credo, das ihr übt und in der Antwort wiederholt. Diese Worte, die ihr gehört habt, sind in den Hl. Schriften verstreut-aber dann gesammelt und auf eins reduziert, damit das Gedächtnis langsamer Menschen nicht verwirrt wird, damit jede Person sagen und behalten kann, was sie glaubt."

Es gibt wenige Dinge, die man hier anmerken muß. Zuerst - das Credo soll geübt und wiederholt werden: wenn es wiederholt rezitiert wird, bleiben die Wort im Gedächtnis.
Wenn die Worte im Gedächtnis bleiben, werden sie in die Seele des Einzelnen eingesät, so daß sie eine Regel werden, um in Übereinstimmung mit dem Evangelium Christi zu leben. Sodann stammen die Worte des Credos aus den Schriften selbst: diese Worte des Credos sind nicht ..... oder erfunden sondern eher die, daß jeder Teil des Credos irgendwo in der Schrift gefunden werden kann.
Das zeigt die Kontinuität zwischen der Schrift und den Lehren der Katholischen Kirche.

Schließlich muß jeder Mensch, der Katholik ist, diese Worte sagen: deshalb ist das Credo von universellem Charakter. Es geht nicht nur eine Gruppe oder Kultur an, sondern eher die gesamte Kirche.
Wenn ein Mitglied der Kirche das Credo betet, betet er oder sie mit allen Gliedern der Katholischen Kirche. Diesbezüglich übersteigt das Credo die Zeit. Aus diesem Grund schreibt der Hl. Paulus: "Da ist ein Körper und ein Geist, genauso wie ihr zu der einen Hoffnung gerufen wurdet, die zu eurer Berufung gehört, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater von uns allen" (Eph.4, 4-6)
Deshalb, weil da der eine Herr ist, haben wir einen Glauben an ihn, der im Credo der Katholischen Kirche ausgedrückt wird.



Das Credo kann als "interne Sprache" der Kirche betrachtet werden, weil es eine Summe dessen ist, was sie glaubt. Jeder, der dieser Sprache der Kirche widerspricht, indem er andere Worte predigt, wird als häretisch oder schismatisch angesehen. Um Teil der Kirche Christi zu sein, ist es nötig, nicht nur getauft zu sein, sondern auch die Sprache der Kirche zu bekennen. Deshalb gehört zur Erneuerung unseres Taufgelübdes ein starkes " credo" zu den Artikeln des Credos. Wenn wir einen dieser Artikel verleugnen, verleugnen wir die interne Sprache der Kirche. Es ist unmöglich in der Kirche zu bleiben und ein andere Sprache sprechen, als sie es diesbezüglich tut. 
Man kann nicht einfach sagen, daß  Christus nur eine Natur hatte, wie es die Monophysiten taten und glauben, trotzdem in der Kirche bleiben zu können, weil so ein Glaube direkt den wahren Glauben der Katholischen Kirche untergräbt.

Um das in der inneren Sprache auszudrücken, braucht die Kirche eine äußere Sprache. In ihrer Substanz sind Worte nur Zeichen, die die Realität zeigen: sie sind nicht die Realität in sich selbst.
Im "Cratylus" argumentiert Plato (durch Sokrates) daß Sprache nur Konvention ist, was bedeutet, daß Worte mit der Zeit ihre Bedeutung verändern können und daß die Realität nicht in den Worten anwesend ist. In dieser Hinsicht könnte man sagen, daß die Sprache der Kirche nicht wichtig ist. Dennoch ist das nicht die einzige Art der Kirche -sogar schon seit der Zeit des auserwählten Volkes Gottes im Alten Testament nicht.

Der Turm von Babel ist eine interessante Sprachstudie. In der Geschichte des Turmbaus zu Babel sagen die Menschen, die zu der Zeit alle eine Sprache sprachen, sagten zueinander :"Kommt, laßt uns uns selbst eine Stadt bauen und einen Turm mit einer Spitze im Himmel und laßt uns uns selbst einen Namen machen, damit wir nicht vom Angesicht der Erde getilgt werden " (Gen.11:4).
Die Menschen bauen den Turm für sich selbst und aus ihrem Stolz: ihre Stadt wird nicht Gott geweiht sein sondern eher ihnen selbst.

Wegen ihres Stolzes sagt der Herr: "Kommt laßt uns niederfahren, ihre Sprache verwirren, daß der eine die Sprache des anderen nicht mehr versteht." (Gen.11:7)
Jetzt gibt es nicht mehr nur ein Volk sondern viele. über die Erde verstreut, weil, sie viele Sprachen sprachen, die niemand verstehen konnte (siehe Gen.11:9). Mit anderen Worten sprachen die Völker nicht länger eine einzige Sprache und könnten deshalb einander nicht mehr verstehen. Aus dem Stolz entstand die Vielzahl der Sprachen.

Was bedeutet das für unsere Diskussion über Sprachen und die Kirche?
In seinen Traktaten, in denen der Hl. Augustinus Passagen im Lichte des Taufbefehls  alle Nationen durch die Kraft des Hl. Geistes zu taufen, kommentiert, schreibt Augustinus: 
"Wenn der Stolz die Verschiedenheit der Sprachen verursacht, hat die Demut Christi diese Verschiedenheit wieder geeint. Die Kirche bringt jetzt zusammen, was der Turm aussonderte.
Aus einer Sprache wurden viele; wundert euch nicht: das war das Tun des Stolzes. Aus vielen Sprachen wurde eine: wundert euch nicht, das war das Tun der Barmherzigkeit" (in Joh. 6,10)

Der Stolz des Turmes von Babel hat die Sprachenvielfalt verursacht, aber die Demut und Barmherzigkeit Christi brachte alle Sprachen dazu, sich unter ihm zu vereinen. Die vielen Sprachen der vielen Völker sind unter Jesus Christus eine geworden. Wieder kann das auf zweierlei Weisen verstanden werden: intern und extern.
In Christus ist ein Glaube und alle Christen sind aufgeordert, an sein Evangelium der Liebe zu glauben. Aber ich würde gern auch behaupten, daß das bedeutet, daß es eine äußere Sprache der Kirche gibt. Wie soll die universale Kirche kommunizieren, wenn es viele Sprachen gibt?
Das hätte in der frühen Kirche mit den Konzilen der Ost-und Westkirche sicher zu Kontroversen geführt. Dennoch -mit der Zeit- wählte der Römische Ritus der Kirche die Lateinische Kirche als ihre eine, äußere Sprache, die explizit in ihrer Heiligen Liturgie ist. 

Wenn die Kirche wirklich Menschen begegnen möchte, dann braucht sie eine Sprache, die alle ihre Mitglieder verstehen. Das bedeutet nicht, daß die diversen Kulturen innerhalb der Kirche alle ihre eigenen Sprachen für die Kirche aufgeben sollten. Eher sollten diese Dinge die der Römischen Katholischen Kirche angehören, in einer Sprache ausgedrückt werden: Latein.
Besonders in der Hl. Liturgie können wir sehen, wie nützlich das ist,
Wenn Latein als Liturgiesprache benutzt wird, wird sie von der ....sprache des Volkes getrennt.
Während manche argumentieren, daß zu einer bestimmten Zeit in Rom Latein die Alltagssprache war, sollte es klar sein, daß das Latein der Liturgie poetisch und hoch ist: es kann kaum als das Latein der Straße betrachtet werden. Aber besonders jetzt-in unseren modernen Zeiten-wo Latein nicht mehr gesprochen und als tote Sprache angesehen wird. 
Die Lateinische Liturgie wird wirklich von unserer modernen Welt getrennt. Weil eine in der Alltagssprache zelebrierte Liturgie allzu leicht etwas alltägliches wird: da ist nichts, um sie abzugrenzen. Haben wir nicht besonders seit dem Zweiten Vaticanischen Konzil, als Latein in der Liturgie fast ganz aufgegeben wurde (im Gegensatz zur Absicht der Konzilsväter)- gesehen, daß die Liturgie verweltlicht wurde? Wird die Liturgie wirklich als etwas betrachtet, was von unserem täglichen Leben getrennt ist? 

So enthüllt Latein als die wahre äußere liturgische Sprache der Kirche etwas tieferes und gründlicheres über ihre innere Sprache, weil wir das Credo in der Liturgie rezitieren und der Wirklichkeit unseres Glaubens begegnen. Wenn die externe Sprache der Kirche etwas ganz anderes ist als die Sprache unseres täglichen Lebens, wir erkennen etwas heiliges.

Die Liturgie ist nicht gerade wie eine Unterhaltung mit dem Kassenpersonal im Supermarkt. Eher ist die Liturgie eine Unterhaltung mit dem allmächtigen Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde, dem Schöpfer unserer Seelen. Im Turmbau zu Babel wollten die Menschen etwas wie sie selbst schaffen, aber das bewirkte, daß ihre Sprache verwirrt wurde. Zu oft wollen wir, daß die Liturgie etwas wie wir selbst wird. 

Wir wollen die Liturgie verstehen, an ihr teilnehmen, sie zu etwas Unterhaltsamen machen. Aber das ist genau das Problem des Turms von Babel und genau das wird der Liturgie passieren und der inneren Sprache der Kirche: beide werden verwirrt. Wenn die Kirche keine einheitliche Sprache hat, werden wir versucht sein, die innere Sprache der Kirche zu ändern, die sich auf besondere Weise in der Liturgie ausdrücken.

Die Kirche wählte besonders Latein als die Sprache, um ihre inneren Realitäten der Römisch-Katholischen Kirche auszudrücken. Das bedeutet nicht, daß wir nicht länger die Katechese in der Alltagssprache abhalten oder aufhören Gebete in Alltagssprache zu lehren. Was es aber bedeutet, ist daß die Liturgie, der öffentliche und äußere Ausdruck der inneren Sprache der Kirche ist, in Lateinischer Sprache zelebriert werden sollte, damit wir nicht darüber verwirrt werden, was Liturgie wirklich ist. 
Es ist nicht jede Einzelkirche die die Liturgie feiert; sondern es ist die universale Kirche, die in jeder Einzelkirche zelebriert. Deshalb sollte es eine universale Sprache der Liturgie geben, so daß viele Kulturen durch Christus in einer heiligen Sprache vereint werden. Und diese eine heilige Sprache, die Lateinische Sprache, vereint viele Kulturen in der heiligen Liturgie, so daß wir wirklich sagen können, daß die Kirche eine und heilig, katholisch und apostolisch ist.

Quelle: rorate caeli, V.A.Arntz

   

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