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Freitag, 18. November 2016

Ein merkwürdiges Konsistorium

Marco Tosatti versucht auf seinem blog Stilum Curiae eine Antwort auf die Frage zu finden, warum es -wie jetzt bekannt wurde-beim kommenden Konsistorium kein Treffen des Papstes mit dem gesamten Kardinalskollegium geben wird.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"EIN MERKWÜRDIGES KONSISTORIUM OHNE BEGEGNUNG MIT DEN KARDINÄLEN AUS ALLER WELT. UM NICHT AUF DIE DUBIA ANTWORTEN ZU MÜSSEN?"

Samstag wird ein merkwürdiges Konsistorium stattfinden. Merkwürdig, weil im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Gelegenheiten, der Papst nicht die in den Tagen davor nach Rom gekommenen Kardinäle sehen wird. 
                          

Ein sehr spezielles Ereignis im Leben der Kirche: auch weil alle Kardinäle, die es ermöglichen konnten, zu dieser Gelegenheit nach Rom gekommen sind, um der Gelegenheit, bei der die neuen Prinzen der Kirche, die speziellen Mitarbeiter und Berater des Papstes kreiert werden, Feierlichkeit zu verleihen.

Es ist auch eine besondere Gelegenheit für den Papst: er kann das Kollegium um sich herum versammelt sehen, einschließlich derer, die sich ad limina apostolorum eingefunden haben. um Informationen zu sammeln, Ideen und Wahrnehmungen auszutauschen und Botschaften zu verkünden.

So war es bei den beiden vorhergehenden Kardinalskreierungen in der Regierungszeit der regierenden Pontifex.
2014 haben alle in Rom anwesenden und alle Kurienkardinäle zwei Tage mit dem Papst verbracht, am 20. und 21. Februar, vor  der offiziellen Zeremonie der Verteilung der Kardinalshüte am 22. Februar. 

Das selbe Vorgehen hat sich im vergangenen Jahr wiederholt, auch im Februar. Auch bei dieser Gelegenheit hat sich das Kollegium am 12. und 13. Februar vor der offiziellen Zeremonie am 14.2. um Petrus versammelt.

In diesem Jahr dagegen gibt es keine Versammlung mit allen Purpurträgern. Das Programm sieht nur die Zeremonie der Kreierung der neuen Purpurträger vor, um 11:00 am 19. November in der Petersbasilika und die Messe am folgenden Tag.
Für den Samstag-Nachmittag sind von 16:30 bis 18:30 Höflichkeitsbesuche vorgesehen, "di calore" wie es im Kurienjargon heißt.
Und wir sind am Ende eines Heiligen Jahres- vom Pontifex auf das Stärkste gewünscht,
Welche bessere Gelegenheit gäbe es, um ein wichtiges Thema wie die Barmherzigkeit vor dem Kollegium seiner Berater zu diskutieren?

Es ist - unseres Wissens- keine offizielle Erklärung für diese einzigartige Anomalie gegeben worden,
Stellen wir also eine Hypothese auf.

Im September haben 4 Kardinäle einem sehr weit verbreiteten Gefühl in der Kirche- und sicher auch im Kollegium- Ausdruck verliehen und haben einen peinlichen Brief an den Papst und den Präfekten der Glaubenskongregation geschrieben.
Einen Brief, den zu veröffentlichen, sie- nachdem keine wie auch immer geartete Antwort vom Pontifex kam- in den vergangenen Tagen beschlossen haben.





Es ist klar, daß der Pontifex nicht antworten wollte- und nicht antworten will- auf die nach einem präzisen theologischen Schema unter der Form von "dubia"formulierten Fragen, die keine Ausweichen und keine Lücken in der Antwort zulassen.

Nach unserem Dafürhalten ist es wahrscheinlich, daß sich die Frage im Verlauf einer Begegnung mit dem Kardinalskollegium präsentiert hätte: nicht nur von Seiten der Unterzeichner sondern vielleicht auch von anderen Purpurträgern, die ein entscheidendes Wort von Seiten des Pontifex wünschen.

Also denken wir, daß genau deshalb beim November-Konsistorium kein kollegiales Treffen mit den Purpurträgern vorgesehen ist. Das hätte sich für den Papst als peinlich erweisen können. Und er hat vorgezogen, das zu vermeiden....

Quelle: Marco Tosatti, Stilum Curiae

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