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Sonntag, 19. Februar 2017

Marco Tosatti: Kardinal Müllers fünfjährige Amtszeit endet im Juli. Wie wird der Pontifex entscheiden?

Marco Tosatti macht sich bei Stilum Curiae Gedanken, wie es nach Ende der 5-jährigen Amtsperiode Kardinal Müllers als Präfekt der Glaubenskongregation weiter gehen wird und wägt die beiden Möglichkeiten Bleiben oder Gehen gegeneinander ab.
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MÜLLER BEENDET SEINE AMTSZEIT IM JULI. WIRD ER BESTÄTIGT WERDEN? VIELLEICHT WÄRE DAS FÜR DEN PONTIFEX BESSER.
                             
"Der Präfekt der Glaubenskongregation, der deutsche Kardinal Gerhard L. Müller hat sich in den vergangenen Tagen ganz klar zu den verschiedenen Interpretationen von "Amoris Laetitia" geäußert. In seinem Interview, über das La Nuova Bussalo Quotidiana berichtete, bekräftigt er, daß die Katholische Lehre für die gesamte Kirche gültig ist und es keine unterschiedliche Interpretationen durch die Bischofskonferenzen geben kann: Malta. Deutschland und Argentinien, an die der Papst einen zustimmenden Brief geschickt hat.
Der Kardinal sagt es nicht, aber er will, daß wir verstehen, daß der für die Einheit des Glaubens Verantwortliche nicht er, Müller, ist sondern daß der Pontifex verhindern könnte oder müßte, daß solche Situationen entstehen und die vielleicht klarstellen kann, indem er z.B. auf die Dubia antwortet.

Müllers Interview für die Rheinische Post folgte dem vom 1.Februar im Il Timone. Der Kardinal hat gerade den Text eines imponierenden Buches- 3000 Seiten- über das Papsttum, das auch in Italien veröffentlicht wird, geschrieben, in dem die Rolle Petri vom historischen und dogmatischen Standpunkt abgehandelt wird.

Am kommenden 2. Juli endet die 5-jährige Amtszeit als Präfekt der Glaubenskongregation. Wie für viele offensichtlich ist, fragen sich viele angesichts seines jugendlichen Alters (er ist 1947 geboren und wird im Dezember 70) ob der Papst ihn im Amt bestätigt, oder ob der die Gelegenheit ergreift, sich von ihm zu befreien und ihn durch einen bequemeren Theologen ersetzt.

Das ist eine Frage, die sich nicht leicht beantworten läßt. Der Pontifex hat nicht einmal seine Feindseligkeit gegenüber diesem so gut vorbereiteten und fähigen Gelehrten verborgen. die Glaubenskongregration wurde und wird bei nicht wenigen wichtigen Punkten des Pontifikates ignoriert. Seine genauen Bemerkungen zu verschiedenen Dokumenten, die beim päpstlichen Gefolge auftauchten, wurden stillschweigend außer Acht gelassen; er hat Personalmangel, weil einige seiner besten Mitarbeiter ohne ersichtlichen Grund, es sei denn um die Struktur des Amtes und den Präfekten zu schwächen, entlassen werden oder wurden.
Der leidend die Treue zur Person und zur Rolle des Papstes gelebt hat.

Außerdem weiß man seit der Buenos-Aires-Zeit, daß unter den zahlreichen Eigenschaften des Pontifex die Rachsucht nicht fehlt, er ist sicher nicht Benedikt XVI, der die Amtszeiten seines Allzeitfeindes Walter Kasper verlängerte. Insgesamt muß die Versuchung, auch diesen Kopf fallen zu lassen, groß sein.

Dennoch würde ich es vielleicht wagen -wenn auch keine hohe Summe- auf die Bestätigung im Amt wetten, zumindest für die Dauer eines donec aliter provideatur. Einem so loyalen Mann wie Müller sind auch als Präfekt die Hände gebunden und der Mund verschlossen. In dem Augenblick, in dem er dagegen frei wäre und vielleicht in einer objektiv unangenehmen Situation ist (wohin soll sich ein Ex-Präfekt der Glaubenskongregation wenden?), könnte er predigen, Konferenzen veranstalten, schreiben und interviewt werden. Und mit welcher Autorität und mit welcher Offenheit!

In einem Augenblick in dem schon "Amoris Laetitia" eine tiefe Krise verursacht, und andere Neuigkeiten am Horizont erscheinen. Der Pontifex sagt von sich, daß er naiv sei aber auch schlau. Wenn einer solchen Argumentation hinzugefügt wird, wer sie geschrieben hat, stellen wir uns vor, daß er es nicht war- wer weiß wie lange vorher schon. Es wird interessant sein, zu sehen, ob sich der Instinkt oder die Vernunft durchsetzt.

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti

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