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Mittwoch, 22. März 2017

A. Gagliardducci:: Papst Franziskus Erwartungen und Realität. Fortsetzung


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Valente versäumt es auch nicht, das Staatssekretariat ins Visier zu nehmen. das am vergangenen 22. Februar ankündigte, daß ein spezialisierter multinationaler Konzern, die Verwertung des Papstbildes kontrollieren wird und im Fall des Mißbrauchs passend einschreiten- genau so- wie er feststellt- es Firmen tun, um ihre Firmenmarken zu schützen.

Alle diese Details und einige weitere führen zu der Frage: "Wurde Papst Franziskus betrogen?"
Wenn man Valentes Analyse liest, ist es leicht zu denken, daß die evangelikale Wirkung der Botschaft des Papstes durch die Leute, die den inneren Kreis des Papstes bilden, abgeschwächt wird.

Das führt aber zu einer weiteren Frage: wenn das wahr ist, wie konnten diese Leute solchen Einfluss gewinnen? Warum vertraute Papst Franziskus ihnen? Warum hat er nicht andere ausgesucht?

Tatsächlich wurden die selben Dinge auch zu Beginn des Pontifikates geschrieben- sogar auf diesem blog. Aber jeder, der sie erwähnte wurde als "kritisch" oder widerständig dem Papst gegenüber dämonisiert und etikettiert, oder sogar als sein Feind angesehen. Warum ist es erst jetzt möglich, diese Dinge zu sagen? Was ist passiert?

Diese Fragen bleiben offen, Nach Valentes Analyse kann der Papst nicht durch die Linse, daß er Argentinier und Jesuit ist, gelesen werden- also durch Bezugnahme auf seine Wurzeln und sein gewähltes Leben. Die Lebenswahl aber, die so tief in ihm so tief verwurzelt ist, daß die Jesuiten-Kriterien aus jeder seiner Predigten und Reden hervorströmen, die rein Ignatianische Themen bringen, wie das der Unterscheidung der Geister und die Korruption.
Die Lebenswahl ist so entscheidend, daß in der einzigen autorisierten Biographie , ein Art Manifest für einen Beinahe- Papst trägt den bedeutungsvollen Titel: "Der Jesuit".
Auf der anderen Seite- schauen wir nicht auf seine Nationalität, würden wir die Analyse der Wahrnehmung des "pueblo" und des südamerikanischen Populismus ausklammern, den Papst Franziskus oft gegenüber dem europäischen Populismus gepriesen hat- ersterer gut, letzterer gefährlich.

Diese beiden Optionen werden von Valente am Ende als "reduktionistisch" beurteilt, weil sie die Arbeit des Papstes eingrenzen würden.

Aber diese Art der Analyse ist nicht neu. Der Hl. Johannes Paul II , z.B. wurde oft abwertend als "der Pole" bezeichnet. Auf einer breiteren Skala brachte jeder Jahreszeitenwechsel anderen Widerstand. Und Valente erwähnt die Menschen um Johannes Paul II indem er sie als links- oder rechtsgerichtet einordnet und zur selben Zeit zu Verstehen gibt, daß man das heute nur noch verstehen kann, wenn man darauf schaut, was in er Regierungszeit von Johannes Paul II passierte, oder besser in den letzten Jahren.
Und es ist schockierend, daß wir über die Nachwirkungen des Pontifikates von Johannes Paul II sprechen, aber nie über das von Benedikt XVI, so als ob dessen Pontifikat nie existierte.

Aber die Suche nach Gott wird beiseite gelassen im Namen einer drängenden Reform, der es an Theologie und sogar offensichtlich an einer gewissen pastoralen Annäherung, die Papst Franziskus immer verlangt.

Es genügt einen schnelle Blick auf einige der Artikel zum 4. Jahrestag des Pontifikates von Papst Franziskus zu werfen, um am Ende zu verstehen, daß die pastorale Wirkung der päpstlichen Slogans- in die Peripherien zu gehen, den Geruch der Schafe anzunehmen, die mißbrauchte Phrase von der armen Kirche für die Armen- wurde eher als politische Aussagen interpretiert, als sei die Kirche eine Firma. die eine Sanierung zu jedem Preis braucht.




Zwei Beispiele:
The Tablet schrieb, daß Papst Franziskus das "Start-up einer leidenschaftlichen Kirchenspaltung" ist, während "El Pais" fragt, ob "Papst Franziskus ein Schwindler ist" und so die Bedeutung unterstreicht der Desillusionierung über eine Revolution die niemals stattfand.
Die Leute die dem Papst am nächsten stehen sind sich wohl bewußt, daß diese Desillusionierung der betrogenen Erwartung -fast zu einer Mediendrohung von Erpressung tendiert, die jetzt hinter jeder Handlung des Papstes lauert. Tatsächlich kommt diese Erpressungsdrohung nicht nur von den Medien oder den Leuten, die immer als die Opposition betrachtet wurden, sondern auch von denen, die dieses Pontifikat unterstützten.

Die Wahrnehmung eines Agenda hinter dem Rücken des Papstes gewinnt so an Stärke, Daß da eine internationale Agenda hinter dem Papst steht, ist keine Nachricht. Papst Benedikts XVI Pontifikat war das Opfer von Agenden, die schwer auf dem Pontifikat und der Lehre der Kirche lasteten, wie es 2010 während des Pädophilie-Skandals geschah, mit einer Serie von Artikeln, die fast einem präzisen Zeitplan folgten- und mit den internationalen Protesten nach der Erklärung des Papstes zu Kondomen während des Fluges nach Afrika 2009.

Die Agenda hinter dem Rücken von Papst Franziskus jedoch, ist offensichtlich anders und sie kommt eher von innen als von außen. Die Kirche hat jedoch auch schon vorher heftige Kampagnen ertragen. während der sie als die Kirche des Nein etikettiert wurde. Ist die Kirche von Papst Franziskus die Kirche des Ja?
Es ist jetzt klar, daß die richtige Antwort nein ist, weil Papst Franziskus eine andere Persönlichkeit ist, eine andere Art mit der Welt zu sprechen, aber er wird die Doktrin wohl nicht formal ändern.
Der Papst wird am Ende die Tür für Interpretationen einfach offen lassen und der Methode der Jesuiten folgen, nichts von Anfang an auszuschließen.

Am Ende zertifiziert Valentes Verteidigung des Papstes mit allen erdenklichen Interpretationen offensichtlich, daß dieses Pontifikat nicht das, wie der Frühling des II.Vaticanischen Konzils es zur Zeit des Medienkonzils plante.
Am Ende lebt die Kirche immer noch, über das unterschwellige Schisma hinaus.
Diese Kirche ist wirklich an den Rändern der Welt.

Nach vier Jahren kommt die Jahreszeit des "neuen Kurses" an ihr Ende. Interessant ist, wie Gianni Valente am Beginn seiner langen Analyse erwähnt, ein Artikel aus der Retroszene , der einen Prälaten zitiert, der dem Journalisten heimlich sagte:"Vier Jahre Bergoglio würden genügen, um eine Veränderung zu bringen."
Vier Jahre sind vergangen, während die Unterstützer des neuen Kurses sich manchmal als Opportunisten entpuppten. Das ist, was wir zwischen den Zeilen lesen können, obwohl die abschließende Interpretation doch unterschiedlich sein könnte.
Aber eine Frage bleibt weiter bestehen: wurde der Papst betrogen?"

Quelle: A. Gagliarducci, Monday in the Vatican

Hier geht es zu Teil 1 des Artikels








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