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"BERGOGLIO DER UNDISZIPLINIERTE. NUR UM IN DIE SCHLAGZEILEN ZU KOMMEN."
"Niemand hat es während und nach Franziskus´ Reise nach Myanmar und Bangladesh, die unmäßig auf die Situation der Rohingya fokussiert war, bemerkt. Aber in Dhaka, am 1. Dezember, hat der "Patriarch" der Bengalischen Buddhisten, Sanghanaaka Suddhananda Mahathero, eine Hommage an den Papst gerichtet, in der er mit Bewunderung an diese spezielle Aktion erinnerte:
"Ich werde das Bild Euer Heiligkeit nie vergessen, als Sie den jungen afrikanischen Flüchtlingen die Füße wuschen. Sie, Heiliger Vater, haben die Statur des Großen gewonnen und Sie sind ein großes Vorbild für mich."
Wenn es noch einer weiteren Bestätigung für das globale Kommunikationsvermögen von Papst Franziskus bedurfte, hier ist es.
In der Tat ist die Fußwaschung, die er jeden Gründonnerstag während der Messa "In coena Domini" an Gefangenen, Immigranten, Männern, Frauen, Transsexuellen jeder Nation und Religion durchführt, eine Geste von außerordentlicher Medienwirksamkeit.
Jorge Mario Bergoglio ist sich dessen so bewußt, daß er - um ihre Wirksemkeit zu erhöhen - nicht zögert, über die Regeln hinaus zu gehen, die er für diesen Ritus selber aufgestellt hat - nach denen er nur an Mitgliedern der Katholischen Kirche ausgeübt werden sollte.
Während es vice-versa nicht die allerkleinste Nachricht gibt, so sehr wird das Gegenteil bei der Messe In Coena Domini, bei der Franziskus die Fußwaschung vornimmt, missachtet, was bei den Vorgängerpäpsten geschah, insbesondere bei Benedikt XVI, der - als Einführung ins Mysterium - sehr eindringliche, erinnerungswürdige, mystagogische Predigten hielt.
Für Franziskus gilt in der Tat ein anderer Satz von Prioritäten, die immer den Akt der Barmherzigkeit an die erste Stelle setzen, unabänderlich zu größter kommunikativer Wirksamkeit manipuliert, sogar wenn es bedeutet, sich selber zu widersprechen.
Z.B. als er drei Tage nach seiner Wahl zum Papst Schlagzeilen machte, als er sich weigerte, den in der Audienzhalle dichtgedrängten Journalisten aus aller Welt seinen Segen zu spenden. weil er, wie er sagte, das Gewissen jedes Einzelnen respektiere, "weil viele von euch nicht Mitglieder der katholischen Kirche sind und andere Nichtglaubende."
Donnernder Applaus folgte dieser überraschenden Wendung des Papstes, den viele für seine feinfühlige Diskretion bewunderten.
Aber schon zwei Wochen später tat Franziskus genau das Gegenteil. Am ersten Gründonnerstag seines Pontifikates erteilte er nicht nur - ganz ohne jeden Skrupel - den jungen Strafgefangenen, die er besucht hatte, seinen Segen, obwohl ziemlich viele von ihnen nicht katholisch waren, sondern zelebrierte sogar die Messe vor ihnen.
Aber das ist es eben, seine Prioritäten liegen woanders und das hat er erfolgreich behauptet. Die Aktion, die es weltweit in die Nachrichten schaffte, war die päpstliche Fußwaschung an einem Dutzend junger Gefangener, von denen einige, einschließlich einer serbischen Frau - Muslime waren.
(Und zu der Zeit gab es noch das liturgische Verbot, aus der Notwendigkeit heraus, die Handlung Jesu an den Aposteln zu imitieren - das später von Franziskus aufgehoben wurde - Frauen die Füße zu waschen)
Die Freiheiten, die sich Franziskus aus Kommunikationszwecken gegenüber der Liturgie herausnimmt gelten für ihn ebenso, wenn es um die Heilige Schrift geht.
Settimo Cielo hat z.B.bereits heraausgestellt, wie Franziskus in einer Morgen-Predigt in Santa Marta dem Hl. Paulus die Worte "ich brüste mich mit meinen Sünden" zuschrieb und seine Zuhörer dazu einludt, die selbe Art "Skandal" auszulösen, also mit ihren eigenen Sünden zu prahlen, weil sie von Jesus vergeben wurden.
Und das trotz der Tatsache, daß Paulus die fraglichen Worte in keinem seiner Briefe jemals gesagt hat, sondern - falls überhaupt - an zwei Stellen ( 2 Kor. 11: 30 und 12:5) etwas anderes: "ich will mich meiner Schwäche brüsten" nachdem er alle Mühen seines Lebens aufgezählt hatte, Gefangenschaft, Geißelungen, Verfolgungen, Beleidigungen, Schiffbruch.
Aber "mit seinen Sünden prahlen" gefällt Franziskus besser. Es erzeugt mehr Eindruck. Und tatsächlich hat er es vor zwei Tagen wieder gesagt, Donnerstag, 7. Dezember, am Ende der Messe zum 90. Geburtstag von Kardinal Angelo Sodano, und hat es erneut dem Hl. Paulus in den Mund gelegt:
"Der Heilige Paulus prahlte sogar mit seinen Sünden, weil der Ruhm allein Gott gehört und wir alle schwach sind, wir alle."
Bei genau dieser feierlichen Ansprache beglückwünschte Franziskus Kardinal Sodano dazu "kirchlich diszipliniert" zu sein.
Aber der Papst weiß sehr gut, daß es der Mangel an Disziplin ist, der mehr Nachrichtenwert hat."
Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister
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