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Freitag, 9. März 2018

Kindereuthanasie

Tommaso Scandroglio kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana klar und deutlich die Bedeutung der Tötung des kleinen Isaiah Haastrup  auf Anordnung des englischen Obersten Gerichtshofes. Tötung durch Abbruch der assistierten Beatmung - der in Isaiahs Fall ein 8-stündiger Todeskampf folgte, was man wohl nur schwerlich mit den süßlichen Euphemismen "vom sanften Tod", mit denen die Euthanasiebefürworter ihre Tötungsabsichten ummanteln in EInklang bringen kann. Äußerst befremdlich mutet auch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes in Straßburg an, der Einspruch der Eltern sei nicht zulässig, weil die Tötung ihres Kindes gegen ihren Willen weder die Menschenrechte noch fundamentale Grundrechte verletze.
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KINDEREUTHANASIE

"NACH CHARLIE WURDE ISAIAH GETÖTET: JETZT WARTEN SIE AUF ALFIE."
Nach Charlie Gard hat es gestern den kleinen Isaiah Haastrup getroffen, von einem Londoner Krankenhaus zu Tode gebracht zu werden. Aber er hat noch 8 Stunden allein geatmet-nachdem das Beatmungsgerät abgestellt wurde. Jetzt ist klar: sie bringen die Patienten um, die sie nicht heilen können.
Es ist immer das selbe. Es wird ein Kind mit einer schweren Behinderung geboren, die Ärzte entscheiden, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen, die Eltern widersetzen sich und durchlaufen den gesamten möglichen legalen Weg und am Ende wird das Kleine getötet.
Das ist nicht mehr und nicht weniger als ein Todesurteil für einen Unschuldigen, dessen einzige Schuld ist, nicht gesund geboren worden zu sein. Eine postnatale Abtreibung, den Eltern durch die Hand der Ärzte und der Richter aufgezwungen.

Das Drama dieser Tragödie spielt sich noch einmal in London ab. 
Wie bei Charlie Gard ist auch beim kleinen, im Februar 2017 geborenen Isaiah Haastrup ein Euthanasieprotokoll angewendet worden, das den Tod durch die Unterbrechung der assistierten Beatmung vorsieht.




Aber im Gegensatz zu Charlie hat Isaiah, als die Ärzte vor 2 Tagen das Beatmungsgerät abstellten, das ihm half zu atmen, unerwarteterweise weiter geatmet - selbständig- fast 8 Stunden lang, wie der Vater auf seiner facebook-Seite erklärte- und dann ist er erschöpft gestorben.
Jeder Atemzug war eine Anklage gegen diese Ärzte und Richter, mit ihrem Todesurteil, in dem Isaia, der an einem schwren Hirnschaden infolge einer ausgedehnten Anoxie des Gehirnes litt, eine dramatische Rolle innehatte.
Aber es gibt auch welche, die von Sauerstoffmangel des Intellekts betroffen sind, einer sehr viel schwerwiegenderen Störung- auch sie im Todestrakt in Erwartung der Ausführung der Todesstrafe.

Auch Isaiahs Vater und Mutter haben -bis zur Erschöpfung- alle möglichen legalen Wege duchlaufen um ihren Sohn vor den Mordplänen der Ärzte des King´s College in London zu  retten, bei drei Berufungsgerichten, dem obersten Gerichtshof und zuletzt dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Nichts zu machen,
Die englischen Richter hatten erklärt,  daß es sinnlos sei, so zu leben und haben so auf dramatische und schmerzhafte Weise die Sinnlosigkeit der Interventionen, sicher nicht derer, die das Kind am Leben hielten- mit der nie vorherzusehenden Sinnlosigkeit des Lebens verwechselt.

Der Straßburger Gerichtshof hatte am vergangenen 6. März den Einspruch für unzulässig erklärt, weil das Töten des Kindes keine Verletzung der Grundrechte und Grundfreiheiten darstelle.
An diesem Punkt fragen wir uns, was eine Verletzung der Grundrechte darstellen könnte.
Der Straßburger Gerichtshof ist so zum Europäischen Gerichtshof für die Rechte gesunder Menschen geworden. Die anderen ersticken wir.

In der Februarausgabe der Acta Paediatrica wird festgestellt, daß man in in Holland die Therapie bei  Kindern mit geringen Lebensaussichten abbrechen darf. Das strenge Euthanasieprotokoll sollte auf alle angewandt werden, angesichts dessen, daß bei uns allen- bevor wir sterben,- die Lebensqualität abnimmt. 
Charlie, Isaiah und Alfie ist oder wird die assistierte Beatmung abgestellt, weil dieses lebenserhaltene Mittel keine therapeutische Beharrlichkeit darstellt, sondern weil man damit einen von schweren Behinderungen betroffenen Patienten am Leben halten will. Du wirst ermordet, weil Du nicht geheilt werden kannst,
Es ist die pure Existenz der unheilbar Kranken, die uns erbost, weil als Kranker zu leben, bedeute, sich darauf zu versteifen, zu leben.

Es versteht sich von selbst, daß nach dem, was heute gegen seinen Willen und den seiner Eltern  Isaiah passiert ist, wir alle Kandidaten eines in unserem Interesse aufgezwungenen Todes werden können, wir die in das Dunkel eines Komas eingetaucht sind, wir Alzheimer-Kranken, wir von Altersdemenz Betroffenen, wir Tumorpatienten ohne Heilungsaussichen, wir nach einem Verkehrsunfall ans Bett Gefesselten mit klarem Bewußtsein, wir ohne Gliedmaßen oder wir Blinden, alle zum Tode verurteilt, weil es für uns keine Heilung gibt.

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, T. Scandroglio





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