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Donnerstag, 16. Mai 2019

De Mattei, Kardinal Krajewski und die "proletarische Enteignung"

Roberto De Mattei kommentiert bei Corrispondenza Romana kritisch die Elektro-Arbeiten von Kardinal Krajewsksi und stellt sie in den politischen Zusammenhang, in den sie gehören.
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"DIE PROLETARISCHE ENTEIGNUNG DURCH KARDINAL KRAJEWSKI"
Am 12. Mai hat Kardinal Konrad Krajewski, der Almosenier von Papst Franziskus, die Stromzufuhr in einem illegal besetzten Haus in der Via Santa Croce in Gerusalemme im Zentrum Roms wieder hergestellt. Um das zu tun, mußte er die Siegel  abreißen, die von ACEA, einem öffentlichen Unternehmen, angebracht wurden, das am 6. Mai den Strom abgestellt hatte, weil die Besetzer in den letzten 5 Jahren die Rechnungen von mehr als 300.000 € nicht bezahlt haben.

Die Verantwortung für das Nichtbezahlen und die illegale Besetzung des Palazzos liegt bei Action-Diritti in movimento, einem sozialen Zentrum, das ein militanter, extrem Linker anführt. Andrea Alzetta- als "Tarzan" bekannt, der öfters wegen Hausfriedensbruchs, Verwüstung von Gebäuden und Widerstand gegen die Staatsgewalt angezeigt wurde.
Der Repräsentant des Papstes hat eine Tat begangen, die schwerwiegender ist, als man sich vorstellen kann.
In Italien wird jeder nach Artikel 349 des Strafgesetzbuches bestraft, der von Behörden angebrachte Siegel verletzt -mit Haft von 6 Monaten bis zu 3 Jahren. Außerdem- stellt die Geste des mißbräuchlichen Wiederanschlusses durch den päpstlichen Almosenier "Energiediebstahl" dar.

Kardinal Krajewski hat also das Gesetz gebrochen und sich dessen öffentlich gerühmt. indem er in herausforderndem Ton erklärte, bereit zu sein, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Aber abgesehen vom strafrechtlichen Aspekt befinden wir uns vor der Heiligsprechung des Prinzips, nachdem es legitim ist, das Gesetz im eigenen Interesse oder im Interesse sozialer Gruppen zu brechen.

Das ist -mit einem Wort- das Prinzip der "proletarischen Enteignung"- praktiziert von den Tupamaros, den Roten Brigaden und von Globalisierungsgegnern. Rechtssicherheit und der Respekt vor den Gesetzen sind die einzige Barriere, die die Zivilgesellschaft vor Anarchie und Gewalt schützt, aber was Kardinal Krajewski, von Repubblica als neuer Robin Hood begrüßt, der Ex-Bürgermeister von Riace Mimmo Lucano, der an der Universitä La Sapienza wie ein Star empfangen wurde oder der Anführer der "Ungehorsamen" Luca Casarini, der kürzlich wegen Unterstützung illegaler Einwanderung angeklagt wurde, gemeinsam haben, ist die Mißachtung der staatlichen Gesetze im Namen einer politischen Ethik, die nichts mit der christlichen zu tun hat.





Im Fall daß sich Positives Recht und Naturrecht widersprechen, sollte sicher das Naturrecht gelten. Aber unsere Gesellschaft verneint die Existenz eines objektiven und absoluten Moral, auf die man sich beziehen könnte, um die ihr widersprechenden Zivilgesetze abzulehnen.
Heute gibt es den juristischen Positivismus, für den nur das, was das Gesetz als solches festlegt, gut und gerecht ist. Darüber hinaus hat der Kardinal nicht nur im Namen des Naturgesetzes gehandelt, sondern gegen dieses verstoßen, weil die 10 Gebote das Stehlen verbieten und Diebstahl gegen dieses Gebot verstößt.

Am Samstag den 18. Mai findet in Rom der neunte Marsch für das Leben statt, um den Protest gegen das Gesetz Nr. 194 vom 22.Mai 1978 zu erneuern, das in Italien in 40 Jahren sechs Millionen Opfer gefordert hat. Dieses Gesetz leugnet ein GEbot des Göttlichen Gesetzes, das verbietet, Unschuldige zu töten. Die Antwort der Abtreibungsbefürworter ist, daß § 194 ein Gesetz des Staates ist, und als solches in Gänze respektiert werden muß.

Wenn ein Kind vor der Abtreibung zu schützen illegal sei,gäbe es für den Schuldigen keine Art der Rechtfertigung. Den militanten Lebenschützern ist es sogar verboten, Frauen von der Abtreibung abzuraten, wie es in Kanada passierte, wo Mary Wagner zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil sie versucht  hat rote Rosen, Informationen und Gebete in die Abtreibungskliniken zu bringen.

Um die illegale Aktion des päpstlichen Almoseniers zu rechtfertigen, wurde Art. 54 des Strafgesetzes angerufen, nach dem derjenige "nicht zu bestrafen ist, der seine Tat begangen hat, weil er sich durch die Notwendigkeit sich oder andere vor einer unmittelbaren Gefahr eines schweren Schadens der Person zu retten, dazu gezwungen sah."

Kein Bischof oder Kardinal drängt jedoch auf Ungehorsam gegen das Gesetz 194, das den staatlichen Mord verlangt. Und dennoch ist es sehr viel schwerwiegender unschuldigen menschlichen Wesen das Leben zu nehmen als den Bewohnern eines illegal besetzten Gebäudes für eine Woche den Strom abzustellen.
Roberto de Mattei

Quelle: Corrispondenza romana, R. De Mattei 

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