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Montag, 22. Juli 2019

Fr. Hunwicke spricht.....

bei Liturgicalnotes über die Hl. Maria Magdalena, die heute von der Kirche gefeiert wird.
                     Hl. Maria Magdalena bitte für uns! 
Hier geht´s zum Original: klicken

                                HL. MARIA MAGDALENA 

" Was für ein vielfältiges und erfülltes Leben hatte die hl. Maria Magdalena, wollte man
klassischen und modernen Autoren folgen. Als Geschäftspartnerin der Apostelin Junia
im Räucherfischhandel traf sie unseren Herrn, während er als Heiler tätig war und
gerade ein Sabbatical im Bad von Tiberials verbrachte. Das zumindest steht fest. Und
wir sollten auch nicht die wohldokumentierte Tatsache vergessen, daß sie beim letzten
Abendmahl an der Brust des Herrn geruht hat. Und bitte seien wir keine zweifelnden
Spielverderber, wenn eine späte Nachfahrin aus einer der Stories in Chaucers
Canterbury Tales uns enthüllt, daß sie ein reich geschmücktes Reliquiar mit der echten
Heiratsurkunde der Gemeindetochter Maria Magdalena und Jesus von Nazareths
besitzt. Selten hat eine Figur einen so reichen Mythenkranz hervorgebracht – Maria
Magdalene erfüllt geradezu perfekt die Bedürfnisse eines mittelalterlichen ritterlichen
(platonischen) Liebhabers im Minnesang der Provence, moderner Feministen nach
einer weiblichen Super- Apostelin und von Verschwörungstheoretikern nach einer Frau
Christus, geb. Magdala. Wie konnte man nur jemals annehmen, daß die so
phantasievolle und fruchtbare Dichtung von Heiligenlegenden mit dem Ausgang des
Mittelalters zu Ende gegangen wäre! Nach wie vor erfüllt sie jedes denkbare Bedürfnis,
und sei es noch so bizarr.
Magdalena vermittelt uns auch neue Gewißheiten in der Bibelwissenschaft. Früher, in
der langweiligen Zeit der historisch-kritischen Methode, als das Johannesevangelium
als sehr spät und unhistorisch angesehen wurde, hätte niemand auch nur einen
rostigen Pfennig darauf gewettet, daß die Geschichte ihrer Begegnung mit Christus im
Garten am Auferstehungstag der historischen Wahrheit entspräche. Aber heute würde
man eher sein Leben aufs Spiel setzen als die Wahrheit, ach was, die zentrale Stellung
für die ganze Auferstehungsgeschichte, ja für das gesamte christliche Evangelium in
Zweifel zu ziehen, die dieser Perikope zukommt. *)





Was mich betrifft, empfinde ich es als einen beträchtlichen Verlust, daß die Kirche des
Westens im Gefolge der Drei Irren (wie sich Louis Boyer in seinen Memoiren
ausdrückt) die Ansicht der Byzantiner übernommen hat, daß Maria Magdalena (die nun
so rein erscheint wie das Schneegestöber vom 5. August) und die Sünderin zwei
verschiedene Personen gewesen seien.
Damit versperren wir uns den Zugang zu der bedenkenswerten Typologie von Dom Gueranger, der in der Sünderin von Magdala einen Typus der gefallenen Menschheit und des bundesbrüchigen Israel sieht, dazu bestimmt, durch Reue und Buße wieder zur alten Herrlichkeit zurückzufinden.
Haare und Füße spielen eine große Rolle in Guerangers Eintrag für den heutigen Tag.
Die Berührung der Füße Jesu durch Maria Magdalena ist ihm sehr wichtig, und er
zitiert den Hl. Paulinus von Nola: „ach wäre ich doch in ihren Haaren an die Füße
Christi gebunden“.
Außerdem scheint er der Ansicht zu sein, daß der Hl. Cyrill von Alexandrien ein Bewunderer der Schönheit der Apostelinnen-Füße von Magdalena selbst gewesen sei.
Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß das Bild der bekehrten, aber immer noch berückenden Kurtisane in den Gedanken vieler, auch ja, so vieler westlicher Künstler sinnliche Bilder hervorgebrach hat – und ist daran etwas schlechtes?
Ähm..außer..oh weh,... wenn ich daran denke, diese Geschichten sind irritierend
heterosexuell angelegt … in vielleicht einer Generation wird man sie als strukturell
homophob tilgen müssen..., nun ja, des einen Gewinn ist des anderen Verlust – außer
natürlich, wenn drei Neue Irre sie in ein „Trans“-Narrativ einpassen können.

*) Auch die frühere auf geringfügige Indizien gestützte Überzeugung vieler Experten,
daß die beiden letzten Kapitel des Briefes an die Römer eine spätere Hinzufügung
seien, wird heute nur noch selten vorgebracht. Wie Sie wissen, enthalten diese Kapitel
die Apostelin Junia … verwirft man jene, verschwindet sie auch. Und das wäre unerträglich."

Quelle: Liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke
Unser Dank geht an "Summorum Pontificum" für die Übersetzung

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