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Dienstag, 21. Januar 2020

Heute vor 227 Jahren

am 21. Januar 1793 wurde auf der damals noch "Place de Louis XV" durch die Guillotine hingerichtet. Fr. Demets FSSP hat 2006 diesen Bericht darüber verfaßt, den rorate ccaeli alljährlich an diesem Tag veröffentlicht.
Hier geht´s zum Original:  klicken

NOTIZEN FÜR 2020- LUDWIG XVI ,  HEILIGMÄSSIGER KÖNIG, WAHRER MÄRTYRER GEHT IN DEN TOD. SEIN LETZTER WILLE UND SEIN TESTAMENT

                             Prozession zur Ewigkeit

Am 20. Januar 1793 verurteilte der Nationalkonvent Ludwig XVI zum Tode, seine Hin richtung wurde auf den nächsten Tag angesetzt. Ludwig verbrachte diesen Abend damit, sich von seiner Frau und seinen Kindern zu verabschieden. Am folgenden 21. Januar brach ein kalter und nasser Tag an, Ludwig stand um 5 Uhr auf. Um 8 Uhr erscheint eine Garde von 1200 Reitern, die den früheren König bei seiner 2-stündigen Kutschfahrt zum Hinrichtungsort begleiten sollte. 
Auf seine Einladung hin begleitete ein Priester, Henry Essex Edgeworth, ein in Frankreich lebender Engländer den König und hat das Ereignis dokumentiert. Wir schließen uns seiner Erzählung, wie er und der schicksalhafte König die Kutsche besteigen, um die Fahrt zu beginnen. 

Der König, der in der Kutsche so platziert war, daß er nicht ohne Zeugen mit mir sprechen oder von mir angesprochen werden konnte, bewahrte ein tiefes Schweigen. Ich zeigte ihm mein Brevier, das einzige Buch, das ich bei mir hatte und er schien das mit Freude zu akzeptieren: er schien darauf bedacht zu sein, daß ich ihm die Psalmen zeigte, die seiner Situation am meisten entsprachen und er rezitierte sie aufmerksam gemeinsam mit mir. Die Gendarmen schienen- ohne zu sprechen- über die ruhige Frömmigkeit ihres Monarchen erstaunt und verwirrt zu sein, dem sie zweifellos früher nie so nahe gekommen waren. 

Die Prozession dauert fast 2 Stunden, an den Straßen standen Bürger- alle bewaffnet- einige mit Pieken, andere mit Gewehren und die Kutsche wurde von ein einem Trupp- bestehend aus den verzweifeltsten Gestalten aus Paris- umringt. Als eine andere Vorsichtsmaßnahme hatten sie vor die Pferde eine Anzahl von Trommlern gestellt, die jeden Lärm oder jedes Gemurmel zugunsten des Königs ersticken sollten. aber wie hätte man die hören sollen?
Niemand zeigte sich an Türen oder Fenstern und auf den Straßen war niemand zu sehen außer bewaffnete Bürger. Bürger, die alle zur Ausübung eines Verbrechens eilten, das sie vielleicht tief in ihrem Herzen verabscheuten. 

So näherte sich die Kutsche der Place Louis XV in Stille und hielt in der Mitte eines großen Platzes an, der rund um das Schafott freigelassen worden und mit Kanonen umgeben war, dahinter erstreckte sich die bewaffnete Menge soweit das Auge sehen konnte. Als der König bemerkte, daß die Kutsche anhielt, drehte er sich um und flüsterte mir zu. "wenn ich mich nicht irre, sind wir angekommen" Mein Schweigen antwortete, daß es so war. Eine der Wachen kam. öffnete die Kutsche und die Gendarmen wären hinaus gesprungen, aber der König hielt sie auf, legte seinen Arm auf mein Knie und sagte in majestätischem Ton "Meine Herren, ich empfehle Ihnen diesen guten Mann, damit er nach meinem Tod nicht beleidigt wird- ich beauftrage Sie, das zu verhindern..." 
Sobald der König die Kutsche verlassen hatte, umringten ihn drei Wachen und hätten ihm seine Kleidung ausgezogen, aber er wies sie hoheitsvoll zurück und zog sich selber aus- nahm sein Halstuch ab, öffnete sein Hemd und bereitete sich vor. Die Wachen, die durch die entschlossene Haltung des Königs für einen Augenblick verwirrt waren, schienen ihre Kühnheit wieder zu gewinnen. Sie umringten ihn und hätten seine Hände ergriffen : "Was versuchen Sie zu tun? "sagte der König und zog seine Hände zurück. "Wir wollen Sie fesseln" antworteten die Kreaturen. 
"Mich fesseln" sagte der König indigniert "Nein, dem werde ich niemals zustimmen- tun Sie, was man Ihnen befohlen hat, aber Sie werden mich niemals fesseln...." 

Der Weg, der zum Schafott führte war sehr uneben und schwer zu begehen; der König war genötigt, sich auf meinen Arm zu stützen und wegen des langsamen Tempos, mit dem er sich vorwärts bewegte, fürchtete ich einen Augenblick, daß sein Mut ihn verlassen könnte. Aber wie groß war meine Überraschung als  die letzte Stufe kam. Ich fühlte, daß er plötzlich meinen Arm losließ und sah ihn mit festem Schritt die Breite des Schafotts überqueren- nur durch seinen Anblick- Stille bei den 15 oder 20 Trommlern, die mir gegenüber standen und in einer Stimme, die so laut war, daß man sie an der Tournant-Brücke hätte hören können-hörte ich ihn diese erinnerungswürdigen Worte sprechen:"Ich sterbe unschuldig an allen Verbrechen, die man mir vorwirft. Ich verzeige allen. die mich zum Tode verurteilt haben. und bete zu Gott, daß das Blut, das sie vergießen werden, niemals über Frankreich kommt." 
Er fuhr fort, bis ein Reiter in der nationalen Uniform mit einem wütenden Schrei den Trommlern befahl zu trommeln. Man konnte viele Stimmen hören, die die Scharfrichter ermutigten. Diese schienen sich selbst zu beleben und ergriffen den allermutigsten König mit Gewalt, sie zerrten ihn unter das Fallbeil der Guillotine, die mit einem Schlag seinen Kopf von seinem Körper trennte. Das alles geschah in einem Augenblick. Der jüngste Wächter, der um die 18 Jahre alt zu sein schien, ergriff den Kopf und zeigte ihn- rund um das Schafott herumgehend- den Leuten. Zuerst herrschte eine furchtbare Stille - dann aus der Ferne einige "Vive la Republique" Rufe. Die Zahle der Stimmen vervielfachte sich schrittweise  und in weniger als 10 Minuten wurde dieser Schrei- 1000 mal wiederholt zum universalen Schrei der Masse und jeder Hut flog in die Luft."

[References: Cronin, Vincent, Louis and Antoinete (1975); Edgeworth, Henry in Thompson, J.M., English Witnesses of the French Revolution (1938, Memoirs originally published 1815).]


*** 
Es folgt der letzte Wille und das Testament des Königs (s. Original)  



Heute in St. Denis,. Grablege der französischen Könige, Requiem für den hingerichteten König.

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