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Montag, 17. Februar 2020

Marco Tosatti hat nach der Amazonas-Synode und der Reaktion auf die postsynodale Exhortation einige Fragen an die deutsche und die brasilianische Kirche

Nach der Veröffentlichung der postsynodalen Exhortation stellt Marco Tosatti bei Stilum Curiae der deutschen und der brasilianischen Kirche einige wichtige Fragen
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"WENN DIE KATASTROPHEN-KIRCHEN SICH AN DIE DIE SPITZE DER PROZESSION SETZEN" 

Liebe Stilumcurialisten, mir sind nach der Veröffentlichung der Apostolischen Exhortation "Querida Amazonia" einige sehr interessante Meldungen aufgefallen. Ich teile sie Ihnen mit so wie sie mir einfallen. Der Pontifex hat sich im Gespräch mit den amerikanischen Bischöfe beklagt, daß die Synode und die Exhortation auf eine einzige Zeile reduziert worden sind- auf die Tatsache, daß der Zölibat nicht verändert wurde, obwohl  es weder bei der Synode noch in der Exhortation um den Zölibat ging- betonte Papst Bergoglio.

Die zweite Beobachtung: das größte Stöhnen und  Lamento, weil sich im Gegensatz zu den Erwartungen aus dem deutschsprachigen Raum, in der Exhortation sich die Tore und Türen für die viri probati und weiblichen Diakone nicht erfüllte. Wir haben kämpferische Positionen Deutschlands gesehen, in denen bekräftigt wurde, dßs die deutsche Synode noch zu diesen Themen sprechen würde; In Linz, Österreich, sagte Bischof Scheuer, er habe "eine schlaflose Nacht" wegen dieser "großen Ernüchterung" verbracht. 
Aber war es nicht eine Amazonas-Synode? Aber stimmte es dann- wie viele sagten -, daß der Motor des Geschehens deutsch, deutsch-deutsch und brasilianisch eingebürgertes Deutsch war? Und daß die Synode die Spitze des Keils für die ganze Kirche werden sollte? Und daß das Dokument des Papstes - im Gegensatz zum Schlußdokument, lehramtlich ist. wie der Direktor des Pressesaales hervorhob - die Hoffnungen der Ultra wie Luftballons platzen ließ. 

Mal abgesehen von innerkirchlichen Debatten, erscbienen mir zwei weitere Meldungen interessant. Weil sie die deutsche und die brasilianische Kirche betreffen. 

Brasilien: eine Umfrage bestätigt, daß 50% der Brasilianer Katholiken sind, 31% Protestanten. 2000 waren 73,6% der Bevölkerung katholisch, Protestanten 22,2%. 
Muß man zu dieser pastoralen Katastrophe etwas sagen? 
Daß sich die Bischöfe vielleicht fragen sollten, ob das Modell der Kirche, das sie vertreten,
das in Politik und Gesellschaft so präsent ist, den Menschen nicht das gibt, was sie brauchen und was sie bei den Evangelikalen finden? Da das aber die Ursache des Ausblutens ist- sollten sie sich da nicht ein oder zwei Fragen stellen? 

Dann haben wir gesehen, daß im deutschen Bundesland NRW 2019 weitere 120.000 Menschen die Katholische und die Protestantische Kirche verlassen haben. 2018 waren es mehr als 88.000. Auch hier sehen wir uns -das ist offensichtlich- einer pastoralen Katastrophe von epischen Proportionen gegenüber. Die Katholische Kirche, der nach dem Staat zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland, sehr reich, leert sich von innen heraus- während sie vom theologischen Standpunkt nach außen hin immer aggressiver wird, so sehr, daß mehr als nur ein Kommentator von Protestantisierung und einem möglichen Schisma spricht. 

Aber finden Sie es nicht ein bisschen seltsam, daß es zwei so schwer beschädigte Kirchen gibt, die sich, wie man in den Jahren meiner verrückten Jugend sagte, erlauben, die Spitze der Prozession zu übernehmen? Um sie wohin zu führen? Das kann man sich angesichts der brillanten Ergebnisse, die sie zu Hause haben, zu Recht fragen ... Und in wessen Namen? 

Quelle: Marco Tosatti, Stilum Curaie

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