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Dienstag, 7. April 2020

Marco Tosatti zum Pell-Urteil: Unschuldig!

Natürlich kommentiert auch Marco Tosatti den Freispruch der Obersten Australischen Gerichtshofes für Kardinal Pell. Hier geht´s zum Original bei Stilum Curiae: : klicken

"PELL IST FREI. DER OBERSTE GERICHTSHOF SPRICHT IHN VON ALLEN VORWÜRFEN FREI, UNSCHULDIG." 

In der Heiligen Woche 2020 gibt es zwischen so vielen traurigen Nachrichten eine gute: der australische Oberste Gerichtshof hat Kardinal George Pell in allen Anklagepunkten freigesprochen, seine sofortige Freilassung angeordnet und verfügt, daß sein Name aus der Liste der Sexualstraftäter gestrichen wird. 
Pell ist schon frei und hält sich zur Zeit in einem Kloster östlich von Melbourne auf.
Nach 400 Tagen Gefängnis kann er jetzt wieder die Messe feiern. Der Oberste Gerichtshof hat so für Gerechtigkeit gesorgt - bei dem, was bisher eine Schande für ein auf den elementaren Menschenrechten beruhenden Rechtssystem war. Eine Art "Menschenjagd" die darauf abzielte einen Sündenbock zu finden, den man der Öffentlichen Meinung zum Fraß vorwerfen konnte; eine Art mediales Lynchen eines bei der liberalen Welt unbeliebten Mannes, beschuldigt konservativ zu sein und  über den noch in den letzten Tagen einige australische Fernsehsender Lügen verbreiteten, die sie als sensationelle Beschuldigungen präsentierten, obwohl diese schon von den Ermittlern als unfundiert fallen gelassen worden waren.
Und über dem Geschehenen liegt schwer der Verdacht, daß die australische Polizei zu den aktiven Hauptakteuren gehörte, weil sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von einem Korruptionsfall ablenken wollte, der ihre Glaubwürdigkeit schwer geschädigt hatte. 

Der Oberste Australische Gerichtshof hat das Urteil in den 5 Anklagepunkten wegen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger einstimmig annulliert. Diese wichtige Entscheidung, die am 7. April von der Vorsitzenden des Richterkollegiums, Susan Kiefel verlesen wurde beendet eine fünfjährige juristische Schlacht, die damit begann, daß ein Mann in den Dreißigern sich an die Polizei wandte und behauptete, daß Pell ihn als Kind Mitte der 90-er Jahre mißbraucht habe. 

Zu der Zeit war Pell Kämmerer des Vaticans und er ist der höchstrangige Prälat, der je öffentlich des sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger beschuldigt wurde. Pell het die Beschuldigungen immer rigoros zurück gewiesen, und sie 2016 bei einer Befragung durch die Polizei als "Phantasieprodukt" bezeichnet. 




In einer Zusammenfassung des Urteils - sagt der Oberste Gerichtshof, daß die Jury bei jedem Anklagepunkt Zweifel bzgl. der Schuld des Angeklagten hätte haben müssen. für die er verurteilt wurde, hat angeordnet die urteile zu annullieren und sie durch den Freispruch zu ersetzen. 


Das Urteil des Obersten Gerichtshofes hebt die Verurteilung wegen sexueller Penetration eines Jungen und wegen vier unanständiger Handlungen mit einem Jungen auf. Der Name des Kardinals wird ebenfalls aus dem australischen Register der Sexualstraftäter entfernt.

In einer Erklärung , die noch aus dem Gefängnis veröffentlicht wurde, sagte Pell er verspüre keinen
Groll  gegenüber seinen Anklägern.

"Ich möchte nicht, dass mein Freispruch den Schmerz und die Bitterkeit verstärkt, die viele empfinden. Es gibt sicherlich genug Schmerz und Bitterkeit ... Der Punkt war, ob ich diese schrecklichen Verbrechen begangen habe- das habe ich nicht getan" sagt er in der Erklärung.

Weniger als 3 Stunden nach der Urteilsverkündung ist Pell aus der Zelle im Barwon-Gefängnis in Victoria entlassen worden. Man konnte ihn auf dem Rücksitz eines Autos sehen, gefolgt von einem Polizeihubschrauber.

Nur sehr wenige Personen waren im kleinen Saal in Brisbane anwesend, als das Urteil verkündet wurde- in einem klaren Kontrast zu den vorherigen Anhörungen, als die Kritiker und Unterstützer lange Schlangen bildeten, um einen Platz im Saal oder in angrenzenden Räumen zu bekommen, die eingerichtet wurden, um die Nachfrage zu befriedigen.

Wegen des staatlichen Shut-downs und der angeordneten "sozialen Distanzierung" wegen der Coronavirus-Pandemie war es vielen Menschen nicht möglich, von Melbourne aus nach Norden ins zwei Flugstunden entfernte Brisbane zu reisen, wo die Prozesse stattfanden. Einem überlebenden Opfer sexuellen Mißbrauchs an Kindern, der an den meisten vorangegangenen Sitzungen teilgenommen hatte, ist der Zugang am Flughafen von Brisbane verweigert worden und er ist im Rahmen der Kontrollmaßnahmen gegen die Pandemie nach Melbourne zurück gekehrt."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti 

P.S:

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