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Donnerstag, 3. September 2020

Wenn es beim Weltgebetstag für die Schöpfung nicht um den Glauben geht....

Riccardo Cascioli kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana die Botschaft des Papstes zum Welttag der Schöpfung. Hier geht´s zum Original:  klicken

"WENN DEM PAPST EIN GLÜCKLICHES SCHRUMPFEN DER WIRTSCHAFT GEFÄLLT"

"Die Botschaft zum Weltgebetstag für die Schöpfung mit ihrer Abfolge von ökonomischen und ökologischen Analysen und höchst fragwürdigen politischen Annahmen wirft ein entscheidendes Problem auf: die Einführung wissenschaftlicher Thesen und politischer Meinungen in das Lehramt ist von Natur aus vorläufig und fragwürdig, weil es einen Ansatz vertritt, der die Negation des christlichen Denkens darstellt.

"Man kann mit der Schöpfung nicht in Harmonie leben, ohne mit dem Schöpfer, Quelle und Ursprung aller Dinge, in Frieden zu sein." Diese Feststellung von Papst Franziskus, die übrigens ein Zitat von Papst Bemedikt XVI ist, müßte im Zentrum jeder ernsthaften Rede  stehen, die die Beziehung des Menschen mit der Natur und der Realität betrifft, die ihn umgibt. 

Statt dessen wurde sie in die am 1. September veröffentlichte Botschaft des Papstes zum Weltschöpfungstag geworfen, die eine Abfolge sehr fragwürdiger und manchmal peinlicher politischer, wirtschaftlicher und soziologischer Aussagen ist. Nicht umsonst machte die Botschaft am Tag der Schöpfung vor allem deshalb Schlagzeilen, weil sie wie ein christliches Manifest für ein glückliches Schrumpfen erscheint, gewürzt mit dem üblichen Schema, Reich gegen Arm, und Nord gegen Süd, mit dem Lobpreis des Indigenismus und des (undenkbaren) Gleichgewichts, in dem die Völker des Amazonas mit der Natur leben, mit den (fragwürdigen) Vorteilen des Lockdowns in Folge der Corona-Pandemie für die Wirtschaft. 

Das heißt, daß die Bezugnahme auf Gott den Schöpfer als ideale und flüchtige Erinnerung erscheint, die isoliert und getrennt von allen behandelten Themen bleibt, die mehr mit WWF-Kampagnen oder mit altmarxistischen Plänen zu tun haben. Die Realität ist andererseits viel komplexer- zum Beispiel - wenn wir uns mit der wilden Ausbeutung der Umwelt befassen - müssen wir erkennen, daß das Problem nicht so sehr in der unausgewogenen Beziehung zwischen reichen und armen Ländern liegt, sondern vor allem in der Verleugnung Gottes, des Schöpfers, wie Benedikt XVI sagte.
Nicht umsonst haben die Sowjetunion und das kommunistische China, per Definition zwei atheistische Regime, die meisten Umweltkatastrophen verursacht: Die Zerstörung des Aralsees und die Explosion des Kernkraftwerks Tschernobyl sind nur zwei tragische Beispiele für die Sowjetunion. Und für China gibt es nur die Qual der Wahl: nur ein Zeugnis dieser Tage - dokumentiert auf Facebook- von einem italienischen Missionar - über die Katastrophen in Zentralafrika, die von chinesischen Unternehmen auf der Suche nach Gold verursacht wurden (dies geschieht in mehreren Ländern Afrikas). Wir sprechen über dieses China, das der Kanzler der Päpstlichen Akademien für Wissenschaften und Sozialwissenschaften, Monsignore Marcelo Sanchez Sorondo, als das Land definiert hat, das die Soziallehre der Kirche am besten umsetzt.





Aber über die Diskussion der einzelnen Analysen hinaus, muss der eigentliche kritische Punkt solcher Botschaften hervorgehoben werden, eine Frage, die bereits für die Enzyklika Laudato Si` aufgeworfen wurde und die wahrscheinlich - zumindest Gerüchten zufolge - in der neuen Enzyklika, die in Kürze veröffentlicht wird, weiter betont wird: oder die Tendenz, wissenschaftliche Thesen und politische Analysen zu machen, die ihrer Natur nach vorläufig und fragwürdig sind. Das heißt, einerseits wird die wahre Lehre ignoriert, Glaubens- und Moralfragen, die Teil des Patrimonium Fidei der Kirche sind und die Wahrheit über den Menschen, über Gott und über die Realität darstellen; und andererseits werden Lehren aufgestellt, die bestenfalls die möglichen Konsequenzen einer christlichen Sicht auf die Realität sein können, die aber viel häufiger die Frucht des Zeitgeistes dieser Welt sind.

Das ist eine besonders problematische Frage
, weil die Kirche auf diese Weise aushört. die ewigen Wahrheiten zu verkünden, um sich statt dessen kopfüber in politische Diskussionen zu stürzen,. was zu größerer Spaltung und Verwirrung führte, während man glaubt, zur Einheit der Menschheit beizutragen.

Und es gibt eine unmittelbare Konsequenz dieser Inhalte. Wenn man bei der Beurteilung der Welt die Glaubenskategorie aufgibt (weil die Welt sie nicht versteht) und im Namen des Dialogs und der Verständlichkeit weltliche Maßstäbe anwendet, ist der Ausgang berechenbar.
Wenn man von der Schöpfung spricht -verbindet man sich mit einer Anthropologie, die von der christlichen sehr weit entfernt- wenn nicht sogar entgegengesetzt zu ihr- ist. Detr Mensch hört auf, die krone der Schöpfung -von Gott berufen zu sein, 2sich die Erde untertan zu machen" (S. die Enzyklika "Laborem exercens" von Johannes PAul II, 1981) , Teil eines Ganzen zu werden, einer "lebendigen Gemeinschaft", wie die Charta für die Erde es definiertt, deren Widerhall wir sowohl in Laudato Si´als auch in der Botschaft zum Weltgebetstag für die Schöpfung finden. Die "Erd-Charta" ist ein Dokument, das im Jahr 2000 von der Unesco verabscheidet wurde und die grundlegenden und globalen ethischen Grundsätze vereint, die die internationalen UN-Konferenzen für Umwelt und Entwicklung inspiriert haben und die die Grundlage der aktuellen globalen Politik bilden, in der die Aktivität und die Anwesenheit des Menschen asl Problem für das Ökosystem dargestellt werden.

Das ist wiederum eine der Früchte des "Monismus" von Ernst Haeckel (1834-1919), dem Vater der Ökologie, der den Sozialdarwinismus auf das Verhältnis von Mensch und NAtur anwendet. Das ist die Negation der christlichen Philosophie und Anthropologie. Daß das in einem Dokument des Lehramtes auftaucht, ist umso beunruhigender."

Quelle: R. Cascioli, LNBQ

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