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Dienstag, 15. Juni 2021

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes über zwei Sätze aus der Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI, über den Stellenwert  der antiken griechischen Übersetzung des Alten Testamentes, der Septuaginta. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PAPST BENEDIKT: DAS GRIECHISCHE ALTE TESTAMENT" (1) 

Wie auch viele von Ihnen hat mich die "Islam-Frage" zum erneuten Lesen der Regensburger Rede von Papst Benedikt inspiriert. Heute möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf zwei Sätze lenken:  
"Heute wissen wir, daß die in Alexandria entstandene griechische Übersetzung des Alten Testaments-. die Septuaginta- mehr als nur eine bloße (vielleicht sogar wenig positiv zu burteilende) Übersetzung des hebräischen Textes ist: sie ist ein selbständiger Textzeugnis und ein entscheidender und wichtiger Schritt in der der Offenbarungsgeschichte, in dem sich diese Begegnung [zwischen dem biblischen Glauben´´ und dem Besten des griechischen Denkens´] realisiert hat, die für die Entstehung des Christentums und seine Verbreitung entscheidende BEdeutung gewann. Zutiefst geht es hier um die Begegnung zwischen   Glaube und Vernunft, zwischen Aufkläruzng und Religion."

"Moderne Bibel-Wissenschaft hat in westlichen akademischen Kreisen eine ihrer Aufgaben darin gesehen, "Text-Kritik" zu üben. Dieser Ausdruck bedeutet nicht das, was die meisten Leute annehmen; was er bedeutet ist- die verschiedenen Manuskripte (und anderer Beweise) eines antiken Textes zu analysieren und zu rekonstruieren, was der "Original"Text sagte. So wurde das griechische Alte Testament, die Septuaginta, allgemein als eine Beweisquelle für die Rekonstruktion des ursprünglichen hebräischen Textes angesehen (der bis zu Entdeckungen wie die der 'Rollen vom Toten Meer' mittelalterliche jüdische Manuskripte als früheste Zeugen hatte ... Manuskripte, die wir MT nennen werden). Die LXX (= Septuaginta) fehlte, weil sie eine ungenaue Wiedergabe des Hebräischen zu sein schien. Dies war nie sehr fair, und jüngste Entdeckungen legen nahe, daß die hebräischen Manuskripte, aus denen die LXX übersetzt wurde, allen Anspruch haben, nicht weniger berücksichtigt zu werden als die MT. Darüber hinaus hat eine sehr interessante Methodisten-Gelehrte namens Margaret Barker plausibel argumentiert, daß, wenn sich LXX und MT unterscheiden, dies manchmal das Ergebnis davon sein kann, daß der MT-Text die ursprüngliche Lesart geändert hat, die vom rabbinischen Judentum als zu günstig für das Christentum angesehen wurde. Ein weiteres "Darüber hinaus": Eine Reihe von Textkritikern (wie ein Amerikaner namens Epp) bezweifeln jetzt, ob das Konzept eines 'Originaltextes' tatsächlich eine gangbare Idee ist, wenn wir es mit antiken Manuskripten, sowohl geistlichen als auch weltlichen, zu tun haben. Ich teile diese Ansicht zufällig und werde später darauf zurückkommen. "
Fortsetzung folgt....

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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