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Montag, 19. Juli 2021

M. Tosatti: Die Vereinigung Summorum Pontificum ruft zum Widerstand auf...nicht zu Rebellion und Rache

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae die Reaktion von Summorum Pontificum auf das motu proprio "Traditionalis Custodes".
Hier geht´s zum Original:  klicken

"TRADITIONIS CUSTODES. ER HÄTTE WENIGSTENS WARTEN KÖNNEN, DASS BENEDETTO..." 

Liebe Stilumcuriale, wir übernehmen und veröffentlichen diesen Text der Vereinigung Summorum Pontificum über die Entscheidung des amtierenden Pontifex, zu versuchen, innerhalb der Grenzen, die ihm gesetzt sind, die Verbreitung der Messe im Usus Antiquior zu ersticken. Andere- Maßgeblichere als wir-, werden sich in den kommenden Tagen kompetenter mit dem Thema befassen. Nur zwei Bemerkungen. Die erste betrifft junge Priester. In einer Zeit, in der Berufungen zu florieren scheinen (wer weiß warum ...), erscheint es als eine weitere selbstzerstörerische und illiberale Manifestation autokratischer Führung, die offensichtlich vom Vetus Ordo angezogene junge Priester daran hindert, gemäß dem Vetus Ordo zu feiern. Zweite Bemerkung:  wir wissen nicht, was Benedikt XVI. davon hält. Wir stellen uns vor, daß es ihm keine Freude bereitet haben wird. Sie hätten darauf warten können, daß er uns verlässt, um anhand der Tatsachen zu zeigen, wie viel (von den Dienern des Regimes verkündete) Kontinuität zwischen den beiden Pontifikaten bestand. Schon um einem guten alten Mann Schmerzen zu ersparen. Einem leider zu guten.

§§§

Liebe Freunde.
das, was wir befürchteten ist leider eingetroffen: das motu proprio, das Summorum Pontificum widerruft, ist gemeinsdam mit einem Begleitbrief veröffentlicht worden. Wir haben gebetet, daß Summorum Pontificum diese neue Prüfung erspart geblieben wäre, aber sie ist darauf herabgekommen.
Der Inhalt des neuen motu proprio bestätigt zu großen Teilen, das was bereits von vielen Quellen erwartet worden ist. 
Was von den Erwartungen abweicht, macht es leider noch schlimmer. Die Freiheit nach dem Messbuch von 1962 zu zelebrieren, entfällt, ihr Gebrauch wird jungen Priestern sehr erschwert, von der Einrichtung neuer coetus fidelium wird entschieden abgeraten.In Diözesen, in denen es Pfarreien, die für die Feier der traditionellen Liturgie bestimmt sind, gibt wird sie mit äußerster Missbilligung betrachtet. Das Verbot des antiken Ritus in den Pfarreien ist beeindruckend, als ob er in einer Art Cordon sanitaire eingegrenzt werden sollte, um zu verhindern, daß die Gläubigen ihn kennen, lieben und praktizieren lernen. Der Begleitbrief sagt uns in der Tat klar, daß diejenigen, die mit der traditionellen Liturgie verbunden sind - das heißt, wir Gläubigen des Populus Summorum Pontificum - "zum von den Heiligen Paul VI. und Johannes Paul II. verkündeten römischen Ritus zurückkehren müssen"...


Das Motu Proprio und das Begleitschreiben stürzen uns unweigerlich in Verzweiflung, sie verleiten uns zur Verzweiflung, vielleicht können sie uns sogar zu einer wütenden Reaktion und Rebellion als Selbstzweck führen.

Erinnern wir uns aber an APG 3, 19 "«Ego quos amo, arguo, et castigo. Aemulare ergo, et poenitentiam age»" (Ich tadele und züchtige die, die ich liebe. Tut also Buße und bekehrt euch). Es kann für uns eine Zeit der Reinigung sein. Um uns nachdenken zu lassen- über unsere Schwächen, über die Unzulänglichkeit unseres liturgischen Apostolats und über die tausend verpaßten Gelegenheiten durch Trägheit, Stolz, Anmaßung, Klerikalität, Angst, Liebe zum stillen Leben, missverstandenen Gehorsam ... über heiligere und wirksamere Instrumente als das Wiederaufblühen der Kirche aus sich heraus, durch die liturgische Renaissance und ihre Verbreitung unter den guten Gläubigen: alles das, was den Modernisten angesichts ihres tragischen Scheiterns so viel Schrecken einjagt.

Dieses Kreuz anzunehmen- indem wir uns der Allerheiligsten Maria anvertrauen, damit sie uns nahe sei und uns bei der Mühe, es zu tragen, unterstützt, heißt nicht, auf den gerechten Widerstand zu verzichten. So viele beunruhigte und desorientierte Freunde fragen sich, was man tun kann und sollte; und es ist sicher daß wir nicht stumme und passive Zuschauer bleiben werden, während versucht wird, ein so kostbares Gut wie die traditionelle Hl. Messe immer unerreichbarer zu machen. 

Aber gerade weil wir Widerstand leisten wollen, nicht rebellieren; weil wir Gerechtigkeit suchen, keine Rache, können wir nicht der Versuchung nachgeben, unbkorrdiniert und hastig zu reagieren- auf der Woge starker und schmerzhafter Emotionen, die uns durch dei Veröffentlichung des motu proprio getroffen hat. Möge die Nächstenliebe nie nachlassen, aber die Wahrheit, die Reinheit unserer Absichten und unser liturgischer Eifer, die unantastbare Festigkeit unserer guten und fundierten Gründe müssen verteidigt werden: die Gerechtigkeit sollte in brüderlicher Liebe und unerschütterlicher Verbundenheit mit der KIrche Christi gesucht werden. 

Daher sollte unser erster Widerstand, zu dem diese unsere Liebe zu Christus uns gerade in diesen erregten Zeiten drängt - vor allem das Gebet sein. Wir bitten um Erleuchtung, um den richtigen Weg zu wählen, den besten Weg mit Besonnenheit, aber auch der Heiligkeit der Liturgie zu dienen, im Lichte des liturgischen Lehramtes von Benedikt XVI. nachdrücklich zu bekräftigen, daß " es in der Geschichte der Liturgie Wachstum und Fortschritt, aber keinen Bruch gibt. Was für frühere Generationen heilig war, bleibt auch für uns heilig und groß und kann nicht plötzlich ganz verboten oder gar als schädlich beurteilt werden. Es tut uns allen gut, die im Glauben und Gebet der Kirche gewachsenen Reichtümer zu bewahren und ihnen den richtigen Platz zu geben“.

Gestärkt durch aufrichtiges und inbrünstiges Gebet, dem mächtigen Schutz der Allerheiligsten Maria anvertraut, werden wir so mutig und nach reiflicher Überlegung alles Nützliche und Notwendige unternehmen können. Wir unsererseits werden uns nicht enthalten: Wie wir bereits sagen konnten, als die ersten Wolken am Himmel aufzogen, werden wir es nicht versäumen, Initiativen vorzuschlagen und umzusetzen, die die Umstände erfordern, auch diejenigen, die die Gruppen unternehmen wollen - in voller Achtung vor unseren Hirten, aber in der gelassenen Ausübung der Freiheit, die das Gesetz allen Getauften zuerkennt -, zum Wohle der ganzen Kirche, die Größe ihrer Jahrtausende alten liturgische Tradition und die sehr reichen geistlichen Gaben, die das Motu Proprio Summorum Pontificum allen Gläubigen in der intakten und von der Vorsehung erfüllten Fülle seiner erleuchteten Angebote zu bestätigen, verteidigen, zu verbreiten und erneut anzubieten."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti

 

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