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Samstag, 4. September 2021

Fr. Hunwicke spricht

bei liturgicalnotes auch heute-in Fortsetzung- über einen besonderen Aspekt des motu proprio "Traditionis Custodes" - bzgl. der den  Anglikanern mit Anglicanorum Coetibus gemachten Zusagen wegen ihres liturgischen Erbes gemacht worden sind -und darüber, wie es vorher war.
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"DIE TRIDENTINISCE MESSE UND DAS ANGLIKANISCHE ERBE (3)"

So wird von einem unserer exzentrischerer Kleriker, Fr. Sandys Wason, von Cury und Gunwalloe, berichtet, daß wenn er sich an dunklen Wochentagsmorgen dem Altar näherte, seinem Ministranten zumurmelte "jemand hier?" und wenn es eine negative Antwort gab, antwortete "gut. Lateinische Messe". Mr. Kensits Sammlung von Absonderlichkeiten, die er in der Kirche von Cury fand, endete mit: "Aber mehr noch, der Vikar wagt es, ein Römisches Missale zu benutzen"! Im Anglikanischen Schrein von Walsingham -nicht länger in der Sakristei- sondern seit 1960 im Archiv aufbewahrt, gibt es viele Römische Missales, die viele Anzeichen für langen und fortgesetzten Gebrauch aufweisen. Und es gab Kirchen, in denen alles - auch an Sonntagen- tridentinisch war und in Latein (Details in M.Yeltons "Anglican Papalism").

Seit der Wiederbelebung des "Rtuals" in der Church of England hatte fortgeschrittenes und extremes Verhalten einer Generation die Tendenz, in der nächsten zum "mainstream" zu werden. So gab es dann im Verlauf des 20. Jahrhunderts viel weniger Bedenken hinsichtlich der wahrgenommenen Ungeheuerlichkeiten des vorigen Jahrhunderts, wie Kerzen, Ostausrichtung, Gemischter Kelch, Messgewänder, sogar Weihrauch und heiliger Glocken. Viele der Bischöfe machten diese Dinge oder einige davon jetzt von selbst. Die neuen Kontroversen drehten sich um die Realpräsenz und das Opfer: den außerliturgischen Kultus des Allerheiligsten (Segen, Exposition, Fronleichnamsprozessionen); und den Messkanon. Mit anderen Worten, die Bischöfe taten ihr Bestes, um den Segen zu verbieten und die Interpolation des Messkanons, der still vor und nach Cranmers Weihegebet gesprochen wurde, zu stoppen.

Das machte die Bischöfe sehr unpopulär. Stellen Sie sich das einfach vor. Ein Gruppe unzufriedener protestantischer Laien gehen zu einem Bischof mit ihrer Beschwerdeliste über den Vikar der "Hochkirche"; und der Bischof würde ihnen versprechen, etwas dagegen zu tun, wenn er den nächsten Vikar ernennen würde (wobei der gegenwärtige sich Parson´s freehold*  erfreut und deshalb unkündbar ist). Aber was protestantische Laien oft wollten, war die Rückkehr des Morgengebetes statt der Eucharistie als Hauptgottesdienst am Sonntagmorgen; und wenn nicht das, dann wünschten sie sich zumindest die Entfernung des Weihrauchs, Singens, der Ministranten, Kerzen und Glocken. Ihre Liste mit Reformwünschen umfaßte ganz sicher nicht die Entfernung des Messekanons aus dem ganz einfachen Grund, daß der Vikar ihn still während des Singens des Sanctus und des Benedictus sprach. Sie hatten ihn nie gehört und deshalb haben sie nicht bemerkt, daß sie massiv dagegen sein mußten! 



Der Bischof würde versprechen, dafür zu sorgen, daß der nächste Vikar weniger extrem sein würde. Wenn die Zeit kam, nahm er unter den Kandidaten die heraus, die den Kanon aufgeben und an seiner Stelle den "Inerims-Ritus" benutzen würden (was bedeutete, daß zwei von Cranmers Gebeten- zusammen geklebt- den Kanon ersetzten). 

Die Laien der "Low Church" waren wütend. Sie wußten nichts von der Wichtigkeit des Kanons und dankten dem Bischof nicht für seine Abschaffung. Alles, was sie sahen, war, daß die Glocken und Düfte blieben. Sie waren überzeugt, daß der Bischof sie ausgetrickst hatte. Die Bischöfe wurden in ihren Augen zu verschlagenen und doppelzüngigen Männern, die ihr Versprechen brachen; zwielichtige Individuen, Hand in Hand mit 'extremen' Geistlichen, die einem nie in die Augen geschaut haben. Katholische Geistliche und Laien waren ebenso vernichtend; wenn Stellen vakant geworden waren, hatte ihnen der Bischof mit seinem schönsten pastoralen Lächeln versichert, er werde für St. Lukas »die katholische Tradition bewahren«; stattdessen ernannte er dann ein Mitglied der Gruppe, die "Protestanten in Kaseln" genannt werden sollte.

Für Außenseiter- der Gottesdienst in St. Lukas blieb vollkommen römisch ("romish" ; sie haben wenig von den Untertiteln verstanden, ob der "Westliche Ritus" oder der  "Interims-Ritus" befolgt wurde. Ein alter Anglo-Katholischer Schrein, Allerheiligen in der Margaret Street, fiel in die Hände eines solchen Priesters: er verbannte den Klerus, der den Kanon benutzte, von seinem Altar. Mit dem Zeigefinger drohend, würde er sagen "du kennst die Regeln hier, mein Lieber; Choreographie nach Fortescue, aber das Libretto von Cranmer." 

Für fast ein halbes Jahrhundert wurde der Anglo-Papalistische Klerus verfolgt, weil er den Römischen Kanon benutzte. Das führte zu einem Bewußtsein für seine enorme Bedeutung, das tief in unser Gedächtnis eingebrannt ist. Sogar heute geht diese Verfolgung in der Church of England weiter; Anglikanische Diözesane geben zu verstehen, daß sie  kein Aufhebens um jede noch so technisch illegale liturgische Praxis machen werden, solange ein anglikanisches eucharistisches Gebet verwendet wird. Der Canon Romanus ist etwas, für das wir gekämpft und gelitten haben." 
Fortsetzung folgt...

Quelle: loturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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