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Dienstag, 15. Februar 2022

Die Aufteilung der Glaubenskongregation

Nico Spuntoni kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana  die mit dem motu proprio Fidem Servare von Papst Franziskus eingeleiteten Veränderungen bei der Glaubenskongregation.
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"DER PAPST WICKELT DAS EHEMALIGE SANT´ UFFIZIO AB.  UND LADARIA"

Mit dem apostolischen Brief Fidem servare teilt Franziskus die Kongregation in zwei autonome Sektionen: die Disziplinarabteilung, die die schwersten Vergehen behandeln werden, und die Doktrinabteilung. Die Indiskretionen über die Nichtbestätigung von Ladaria und seinen Ersetzung durch Scicluna nehmen zu. 

Ein neues motu proprio, das dieses mal, die interne Struktur der Glaubenskongregation verändert. Am 11. Februar, im Vatican Festtag wegen des Jahrestages der Lateranverträge hat Papst Franziskus den apostolisch Brief Fidem servare unterschrieben, der das ehemalige Sant´ Uffizio in zwei autonome Abteilungen teilt, eine Disziplin- und eine Doktrinabteilung.  Eine Entscheidung, die getroffen wurde, um "der Notwendigkeit gerecht zu werden, ihr einen geeigneteren Rahmen für die Erfüllung ihrer Aufgaben zu geben", schreibt  der Papst in dem gestern veröffentlichten Dokument.

Die Kompetenz für die Vergehen gegen den Glauben und die schwersten Verbrechen gegen die Sitten oder die Feier der Sakramente bleibt so der Disziplin-Abteilung vorbehalten, der auch die Aufgabe zufällt, eventuelle kanonische Prozeduren einzuleiten.  Die Doktrin-Sektion dagegen wird sich mit der "Dingen befassen, die mit der Förderung und Pflege der Glaubens-und Morallehre relevant sind." Dem Doktrin-Amt bleibt die  Überprüfung der Dokumente und von Meinungen, die für den rechten Glauben problematisch erscheinen, vorbehalten. Das soll es- so liest man im motu proprio tun, indem "es den Dialog mit deren Autoren bevorzugt und ihnen geeignete Maßnahmen zur Abhilfe vorschlägt."

Auch das Eheamt, das für die Ursachen der Auflösung der Ehe in favorem fidei und andere Aspekte des Ehebundes im Zusammenhang mit der Gültigkeit des Sakraments zuständig ist, wird ebenfalls unter die Zuständigkeit der Doktrin-Abteilung fallen; ebenso wie Fragen im Zusammenhang mit den Institutionen der  Personalordinariate, die für Anglikaner eingerichtet wurden, die zur vollen Gemeinschaft , wie durch die apostolische Konstitution von Benedikt XVI. Anglicanorum coetibus von 2009 festgelegt, mit der katholischen Kirche zurückgekehrt sind, aber auch anhängige Anträge auf Dispens vom Zölibat derjenigen, die das priesterliche Leben aufgegeben haben oder die keine Priesterweihe hätten empfangen dürfen, und solche der Wiedereingliederung in die Ausübung des priesterlichen Dienstes ehemaliger verheirateter Priester nach dem Tod ihres Ehepartners oder Nichtigkeit der Ehe.

In seinem Motu Proprio wollte Franziskus neben dem Pflege der Glaubens- und Sittenlehre hervorheben, daß die Doktrin-Sektion dazu aufgerufen ist, "Studien zu fördern, die auf die Steigerung der Intelligenz und die Weitergabe des Glaubens im Dienst der Evangelisierung abzielen". Eine Passage, die an die Rede erinnert, die er vor knapp einem Monat bei der Audienz vor den Teilnehmern des Plenums des ehemaligen Heiligen Offiziums gehalten hat, als er sagte, daß die "Kongregation berufen ist, den Glauben nicht nur zu verteidigen, sondern auch zu fördern ."

Fidem Servare  gestaltet die Struktur der ältesten Kongregation der Römischen Kurie neu, die 1542 von Papst Paul III. gegründet wurde und ihren heutigen Namen dem Heiligen Paul III. verdankt. 2022 scheint im Dikasterium, das Joseph Ratzinger von 1981 bis 2005 leitete, ein Jahr der Veränderungen zu werden: Es begann tatsächlich mit dem überraschenden Abgang des Sekretärs, Monsignore Giacomo Morandi, der zum Bischof von Reggio Emilia-Guastalla ernannt wurde. Jetzt, wo dieses neue Motu Proprio promulgiert worden ist, ist auch der Grund für das Versäumnis, einen Nachfolger des scheidenden Morandi zu benennen, bekannt: Tatsächlich werden sowohl die Lehrabteilung als auch die Disziplinarabteilung ihren eigenen Sekretär haben, weil sie voneinander unabhängig sind.

Die Änderungen sind jedoch möglicherweise noch nicht abgeschlossen. Das gestern offiziell gemachte Entwickeln der CDF wurde tatsächlich vom gut informierten Blog Messainlatino.it erwartet, der auch über eine Indiskretion berichtet hatte - die in den letzten Monaten in Rom stark verbreitet wurde -, wonach das Mandat des derzeitigen Präfekten, Kardinal Luis Francisco Ladaria  Ferrer im Juli ausläuft und nicht verlängert wird, der letzte Woche von der Zeitung Domani wegen des Inhalts eines Briefes kritisiert wurde, in dem er Kardinal Philippe Barbarin angeblich gebeten hatte, wegen der Geschichte des pädophilen Priesters Bernard Preynat "einen öffentlichen Skandal zu vermeiden“, könnte durch Monsignore Charles Scicluna ersetzt werden, den Metropolitan-Erzbischof von Malta und Vertrauensmann des Papstes im heiklen Dossier zur Bekämpfung von Missbrauch.

Es sollte jedoch präzisiert werden, daß Ladaria in dem Brief, der in Umlauf gebracht und von einem Teil der Presse verwendet wurde, um seine Arbeit zu kritisieren, geschrieben hatte, es würden "angemessene Disziplinarmaßnahmen“ gegen den pädophilen Priester ergriffen, und daß er für ihn ein Kontaktverbot mit Minderjährigen angeordnet hatte."

Quelle: N.Spuntoni, LNBQ

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