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Sonntag, 6. März 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heuet über eines seiner Lieblingsthemen, die Verunstaltung der traditionellen Liturgie auch der Fastenzeit durch Bugnini und Mitarbeiter beim II.Vaticanischen Konzil.
Hier geht´s zum Original:  klicken 

      "GNOSTIZISMUS: VALENTINUS REDIVIVUS"

"Zuerst eine Korrektur: von Zeit zu Zeit habe ich Bemerkungen zum Skandal  gemacht, daß der Usus Deterior des Römischen Ritus den Gebrauch aller Sonntags- Kollekten der großen christlichen Jahreszeiten eliminiert hat ...Advent, Fastenzeit, Oster..als Sonntagskollekte ..wie sie im Usus Authenticus zu finden sind. Mir ist eine Ausnahme entgangen: die Kollekte für Palmsonntag hat überlebt. Entschuldigung bei den Lesern. 


Aber heute ist mein Thema die Kollekte für den ersten Fasten-Sonntag. Die Usus-Deterior-Kollekte verlangt. daß wir damit fortfahren können, Christi Geheimnis zu verstehen,. Als ich neulich darauf schaute (wie alle vernünftigen Leute befasse ich micht nicht mehr als nötig mit dem Usus Deterior) - war ich verblüfft, wie gut sie zur gnostischen Häresie paßt. Ich meine den Gedanken, daß das Christentum mit dem Verstehen nichtkörperlicher Dinge und sogar heimlicher Mysterien zu tun hat und nicht an der Erlösung und Vergöttlichung des Leibes interessiert ist. 

Aber diese Kollekte ist nicht 68-er-Jahre Konfektion. Das kann nicht unser Vorwurf gegen den Usus Deterior bei dieser Gelegenheit sein . Während diese Kollekte nicht im Usus Authenticus oder um sog, Gregorianischen Sacramentarium ist, einer früheren Form des selben Ritu Sie ist im sog. Gelasianischen Sacramentarium. Die Hersteller des Usus Deterion damals in den 60-ern, waren nur mäßig interessiert Formen zu benutzen die sie in früheren Riten vorfanden. der schwerste Vorwurf gegen sie, ist daß es bei der Auswahl und Wahl und Verbesserungen, die sie machten ein fortwährendes und ungeduldiges Motiv gab, bestimmte Dinge zu eliminieren. Das ist der Kern der Voreingenommenheit intelligenter Menschen zugunsten des Usus Authenticus: Er bietet eine viel breitere und großzügigere (und manchmal gewagtere: betrachten Sie die Formeln des pro defunctis) Auswahl aus zwei Jahrtausenden christlichen Betens, während der verarmte Usus Deterior mit einer viel engeren und widerwilligeren Reihe von Konzepten und Themen arbeitet. 

Die Kollekte für die Fastenzeit 2 (die ein Produkt der 60-er ist) wäre auch für große gnostischen Häresiarchen, wie den guten Valentinus (das Wort wird uns inwendig nähren, so daß wir durch eine spirituelle Vision gereinigt werden können)  annehmbar gewesen

Sonntagskirchgänger, die regelmäßig am Usus Deterior teilnehmen, werden in dieser Fastenzeit nicht mit körperhaften Konzepten konfrontiert, es sei denn, sie überleben bis zum 3. Fastensonntag, wenn sich die Kollekte (aus dem sogenannten Gelasius Sacramentarium) auf Fasten, Gebete und Almosen bezieht.

Was also haben die Arbeiter der sechziger Jahre aus der euchologischen Tradition der römischen Kirche gestrichen? Sie waren verständlicherweise schüchtern gegenüber dem ganzen Konzept des Fastens, das in der westlichen Christenheit weitgehend verloren gegangen war.

Ich neige dazu zu glauben, daß das Papsttum durch Vernachlässigung im letzten Jahrhundert eine gewisse Schuld daran trägt, daß diese alte christliche Praxis verschwunden ist. Ist es für Büroangestellte in den gemäßigten Zonen der Welt wirklich so viel schwieriger zu fasten als für Bauern, die unter der heißen Sonne auf ihren Feldern im Nahen Osten arbeiten? Warum hat unsere eigene beträchtliche islamische Bevölkerung so wenig Probleme, den Ramadan einzuhalten?

Und dann gibt es das ganze Bündel von Ideen, daß die Leiden, die wir durch Naturkatastrophen sowie durch menschliches Handeln ertragen, von Gott als Strafen geschickt werden und daß wir durch körperliches Fasten in gewissem Maße die Sünden unserer Ureltern, der uns umgebenden Gesellschaft; und unsere eigenen sühnen. 

Jawohl. Hier gibt es Probleme mit unserem Verhältnis zur nachchristlichen Welt, in der wir leben. Die Hoffnungen vieler Orthodoxer, daß ihr Großes und Heiliges Konzil die Schnittstelle zwischen Moderne und Tradition für sie klären würde, wurden enttäuscht.

Aber ich frage mich, ob die gewalttätige und umfassende "Bugnini“-Misshandlung der liturgischen Tradition, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil folgte, wirklich die beste Methode war, um mit diesen Problemen fertig zu werden. Professor Ratzinger kam dahin, daran zu zweifeln.

Sacrosanctum Concilium schleicht sehr nervös um das Fasten herum (Rn. 109, 110 und besonders 111). Trotz des Anspruchs des Zweiten Vatikanischen Konzils, ein "Pastoralkonzil“ zu sein, ist seine kühnste Intervention seine lächerlich schüchterne Forderung, daß das Osterfasten ("Karfreitag und, iuxta opportunitatem, verlängert durch den Karsamstag“) eingehalten werden sollte (sacrum esto ... ubique celebrandum ...).

Ich bin sicher, daß PF und sein Roche gerade jetzt strenge Vorschriften vorbereiten, die durch blutrünstige Responsa ad dubia verstärkt werden, bezüglich der Einhaltung dieses recht bescheidenen konziliaren Mandats! Rollen Sie sie aus, grammatikalische Heuler in Ihrem Latein inklusive!

Es sind weniger als sechs Wochen bis zum Triduum!"

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke, 

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