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Sonntag, 13. März 2022

Hat Greta bei der russischen Entscheidung zur Invasion der Ukraine eine Rolle gespielt?

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae eine interessante Hypothese zur Begründung der russischen Invasion in der Ukraine und ihrer Auswirkung auf die Neue Weltordnung.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"ETTORE GOTTI TEDESCHI: KÖNNTE GRETA PUTINS WAHRE FEINDIN SEIN?" 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae mit Erlaubnis des Autors geben wir diesen Artikel von Professor Ettore Gotti Tedeschi wieder, der heute bei La Verità erschienen ist. Gute Lektüre. 
                                                                             §§§    

                    Ist Greta die wahre Feindin von Putin?
Was wäre, wenn der Ursprung von Putins Ressentiment (vor allem) wirtschaftlicher Natur war, verbunden mit den Entscheidungen zur Durchführung des Energiewendeprozesses, der Russland in wenigen Jahren in die Knie gezwungen und Chinas wettbewerbsfähigen Konsolidierungsprozess eingeschränkt hätte? Wollen Sie sehen, daß es zum großen Teil, auch wenn es nicht ausdrücklich erklärt wird, die kleine Greta war, die das große Russland und das noch größere China beunruhigt hat?

Ich schlage eine Hypothese zur Erklärung und folglich zur Lösung des Krieges in der Ukraine vor. Vielleicht übertreibe ich mit der Vereinfachung, aber ich habe schon Schlimmeres gelesen und gehört, also verzeihen Sie mir bitte. Es ist möglich, daß der Ursprung der inakzeptablen, immer noch mysteriösen Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, (auch) in Folge einer Reihe westlicher Fehler zu erkennen ist, die in den letzten 50 Jahren begangen wurden und von der alten Weltordnung und nach Covid vom großen Reset des Energie- und Technologiewandels ausgelöst wurde.

Es gibt mehrere Prämissen, die diese Überlegung im Führungsvakuum der globalen Welt sinnvoll machen. Allen voran der dramatische wirtschaftliche Machtwechsel zwischen West und Ost. Der Westen hat heute (ungefähr) 45 % des weltweiten BIP gegenüber 90 % von vor 50 Jahren und 12,5 % der Weltbevölkerung gegenüber 25 % von vor 50 Jahren. Und das kam dank des Zusammenbruchs der Geburtenrate ausschließlich in der westlichen Welt. Es ist wahr, daß wir vor 50 Jahren 4 Milliarden waren und heute 8 Milliarden sind. Aber vor 50 Jahren gab es im Westen (ich runde und vereinfache, um die Botschaft zu vereinfachen) ungefähr 1 Milliarde Menschen, und heute gibt es immer noch ungefähr 1 Milliarde Menschen.



Ist das soweit klar? Und das Umweltproblem ist genau auf die Auswirkungen dieses Phänomens zurückzuführen: umweltschädlicher Hyperkonsum im Westen, um den Rückgang des BIP infolge des Bevölkerungsrückgangs und der Verlagerung nach Asien zu unterstützen, um zu niedrigen Kosten zu produzieren (und folglich kaum auf Emissionen zu achten), um den Bedarf für den Konsum im Westen zu decken. Ist das auch klar? Aber jetzt will der Westen, der durch die Deindustrialisierung die Möglichkeiten zur Schaffung von Arbeitsplätzen verloren hat, die Produktion mit kostenwettbewerbsfähigen technologischen Investitionen zurückbringen, zum Nachteil Asiens, das Gefahr läuft, seine notwendige Neuausrichtung zu unterbrechen, um den internen Verbrauch sicherzustellen. Aber jetzt konzipiert der Westen die Energiewende- immer im Versuch, ein neues Post-Covid-Wachstumsmodell zu starten, sehr korrekt, solange Sie wollen, das aber diejenigen bestraft, die "schmutzige“ Energie produzieren. Dachte man, daß besagte Produzenten schweigend zusehen würden?

Die alte Weltordnung ging vor Covid bankrott, nachdem es schlimmer wurde und der Reset erfunden wurde, vielleicht mit Gleichgültigkeit gegenüber denen, die möglicherweise betroffen waren. Jetzt zeichnet sich eine neue Weltordnung ab, die verspricht, eher eurasisch als euroamerikanisch zu sein.

Natürlich ist die Sache komplex. Russland ist eine Kriegsmacht, aber aus wirtschaftlicher Sicht ist es keine bedeutende Macht, es ist vor allem ein Produzent und Exporteur von Energie, aber es hat ein Bruttosozialprodukt, das mehr oder weniger dem italienischen entspricht, und derzeit sieht es viele seiner Anliegen mit denen Chinas übereinstimmen. Darüber hinaus scheint es Werte und Bestrebungen zu haben und zu bekräftigen, die der Westen dagegen vergessen hat – ich sagte "es scheint“.

Genau aus diesem Grund wirkt sich die erste Wahl des Post-Covid-Resets, die des Energie- und Technologiewandels (nachhaltiger Kapitalismus genannt), der darauf abzielt, die Verwendung schmutziger und umweltschädlicher Energieprodukte (Kohle, Öl, Gas) zu beseitigen, auf die Wirtschaft und die Macht Russlands aus, das davon lebt. Die zweite Wahl von Reset, die darauf abzielt, jeden dazu zu bringen, zu Kosten zu konsumieren, die wenn auch nur marginal die Produktionskosten dank Technologieinvestitionen (inklusiver Kapitalismus) senken wirkt sich auf die chinesische Wirtschaft aus, die mit niedrigen Kosten und hoher Umweltverschmutzung konkurriert, und es bei der Umverteilung der Produktionen im Inneren, um seine Bewohner zum konsumieren zu veranlassen,in Schwierigkeiten bringt.  

Ich glaube sicherlich nicht, daß dieser Krieg nur durch wirtschaftliche Probleme erklärt werden kann, ich möchte eine Reihe anderer erschreckend komplexer Probleme nicht unterschätzen – Probleme zu verstehen, die die "Experten“ tatsächlich zu erklären scheinen, indem sie interpretieren und manchmal sogar verwirren, indem sie sich oft widersprechen. Wenn man die Interpretationen darüber liest, warum Putin in die Ukraine einmarschiert ist, scheint es, als würde man die Erklärungen der Virologen zu Covid wiedererleben. Wahrscheinlich muss er sich wirtschaftlich verteidigen, aber warum in die Ukraine einmarschieren? Weil es einen wertvollen Zugang zum Schwarzen Meer hat? Weil  es das größte Kernkraftwerk Europas hat? Weil die Ukraine ist die große "Kornkammer Europas“ ist? Weil die Invasion Flüchtlinge in Europa hervorbringt, die die Androhung von Sanktionen kompensieren sollten? Um eine NATO-Expansion um Russland herum zu verhindern?

Ich habe festgestellt, dasß der Anstieg der Energiepreise Europa nicht schwächt (von Land zu Land auf unterschiedliche Weise), sondern China wettbewerbsmäßig stärkt, wenn es mit günstigen Preisen unterstützt wird, wie wir uns vorstellen können. Dies bestätigt, daß es zu einer Umwälzung des globalen Wettbewerbsmodells kommt: der Reset nach Covid schlägt nach hinten  gegen diejenigen los, die ihn konzipiert haben, ungeachtet der Wertschätzung von Akteuren, die geschädigt worden wären (insbesondere Russland). Haben sie seltsamerweise keine strategische Szenarien konstruiert, bevor sie damit begonnen haben? Sehr seltsam.  Ich wage eine Hypothese (wenn wir nicht sofort das Übergangs- und Energiemodell überprüfen und echte Unterhändler zur Verhandlung schicken): China interveniert, regelt die Bedingungen, beendet den Krieg, rettet die Welt vor dem dritten Weltkrieg und etabliert effektiv das Neue - die Neue Weltordnung."

Quelle: E.G.Tedeschi, M.Tosatti, Stiulum Curiae

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