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Dienstag, 31. Mai 2022

Fragen zu Christi Himmelfahrt, Fortsetzung

Fortsetzung von hier und hier

..."Michael Root, Professor für Systematische Theologie an der Katholischen Universität von Amerika sagte zu CNA, daß Himmelfahrt bestätigt, daß Jesus nach der Auferstehung seinen Körper behält und- wichtig-  wenn er im Himmel ist- seine Menschlichkeit nicht verliert. 

Es ist eine große Behauptung, die Himmelfahrt innewohnt, daß Jesus vollständig menschlich bleibt, er einen Körper hat. Ich nehme an, daß wir die Narben der Kreuzigung an seinem Körper sehen werden, wie es der Hl. Thomas tat. Aber das läßt uns mit einer Frage zurück, mit Ihrer Frage; wohin geht der Körper?" sagte Root. 

"Ich denke, daß das Erste, was man sagen sollte: wir wissen es nicht, ist" fügte er hinzu.

Root stellte fest, daß die Christen im Mittelalter vom Universum anders dachten als heutige Christen. Zu der Zeit dachten die Christen, daß die Welt von ebenmäßigen  "kristallinen Sphären" umgeben ist, die die 7 Himmel waren und Dinge im Himmel enthielten, wie etwa die Sonne, den Mond und die Sterne. Außerhalb dieser Sphären war der "äußere" Himmel, in dem Jesus sich aufhielt.

In der "Göttlichen Komödie" bedient sich Dante dieser Kosmologie. 

Gott ist im Himmel über allen Himmeln, was einen denken läßt, daß man dorthin reisen könnte. Es wäre sehr schwierig- und es gibt eine Menge Fragen, wie man durch diese kristallinen Sphären gelangen könnte. Aber das ist der Weg, er passt in das Bild (des Universums)" sagte Root. 

Unser Verständnis des Universums und der Wissenschaft ist jetzt ein ganz anderes, stellte Root fest.

Ich denke nicht, daß wir erwarten sollten, daß wir mit einem Raumschiff dorthin fliegen könnten, wo Jesus ist" sagte er, obwohl es sein könnte, daß der Himmel und deshalb der Körper Jesu in einer Dimension existieren, die Menschen nicht zugänglich ist. 

"Die moderne Wissenschaft spricht manchmal von einen Raum-Zeit-Kontinuum. Quanten-Physik spricht manchmal darüber, daß es andere Raum-Zeit-Kontinua als unsere gibt. Fährt sein Körper in eine andere Dimension auf, andere Dimensionen als wir haben?" fragte er. 

Aber man muß immer sagen: "Wir müssen irgendwie darüber denken, aber wir sollten nicht vorgeben, daß wir unserer Art darüber nachzudenken ... viel Gewicht beimessen sollten." 

Wenn die Körper Jesu und Mariens im Himmel sein können, warum müssen dann alle anderen bis zum Ende der Zeiten warten, um mit ihren verherrlichten Körpern vereint zu werden? 

Barber sagte, daß die Antwort in Römer 8:16-17 gefunden werden kann. Der Geist selbst gibt mit unserem Geist Zeugnis, daß wir Kinder Gottes sind und wenn Kinder, dann Erben, Erben von Gott und gemeinsam mit Christus Erben, wenn wir nur mit ihm leiden, so daß wir auch mit ihm verherrlicht werden können." 

Wir sind gemeinsam Erben mit Christus, vorausgesetzt daß wir mit ihm leiden" stellte Barber fest. Man  kann keinen auferstandenen Körper haben, man kann nicht an der Auferstehung Jesu teilnehmen, ohne auch seinen Tod zu teilen." 

"Diese Nachahmung Christi, sogar bis in den Tod,  ist der "ultimative Ausdruck der Treue", den man erreichen kann, sagte Barber. 


Christus wollte in seinem mystischen Leib, der Kirche, das tun. was er in seinem leiblichen Körper tat. Er will, daß wir alle mit ihm auferstehen, aber wir müssen ihm auch in seinem Bild gleich sein, wie Paulus in Römer 8:29 sagt. Das bedeutet, Gehorsam zu lernen, es bedeutet, Treue zu zeigen, indem wir unser Kreuz umarmen und aufnehmen," sagte er. 

Der Tod ist der ultimative Ausdruck von Treue. Viele Leute wollen sich vorstellen, daß Maria Himmelfahrt bedeutet, daß sie ohne ihren Tod verherrlicht wurde, aber Johannes Paul II geht nicht wirklich in diese Richtung. Johannes Paul II scheint anzudeuten, daß nein, Maria wirklich gestorben ist, "weil das, wenn ihr nicht gestattet gewesen wäre zu sterben, es fast so wäre, als ob man Maria verwehrte, die letzte Gabe ihrer selbst zu machen. Aber was Christus tut, ist daß er den Tod erlöst." 

Root fügt hinzu, daß wir auf die Auferstehung unserer Körper warten müssen. weil wir auf die Transformation aller Dinge warten müssen- die am Ende der Zeiten geschehen wird, wenn es "einen neuen Himmel und eine neue Erde geben wird"  wie im Buch Offenbarung geschrieben steht. 

Ein Teil davon - sozusagen unsere Körper zurück zu bekommen,- wird die Verwandlung schlechter Materie sein, auf eine Weise meine ich. Ich will meinen Körper nicht zurück. Ich möchte einen besseren, einen bei dem meine Knie nicht schmerzen und so etwas. Also ist unsere Auferstehung Teil der Vollendung aller Dinge" sagte er.

Auf eine Weise- sagte er- ist diese Transformierung bei Jesus und Maria schon passiert, die im Himmel bereits mit ihren verherrlichten Körpern vereint sind. 

Aber...die Auferstehung des Restes von uns muß Teil dieser Verwandlung aller Dinge sein, die Transformation der Materie, die Verherrlichung aller Dinge. 

Von da an wird er wiederkommen, um die Lebenden und die Toten zu richten": Wie unterscheidet sich das Jüngste Gericht vom Richten über jede einzelne Seele nach dem Tode?

Im Apostolischen Glaubensbekenntnis lautet die nächste Zeile nach Jesu Himmelfahrt "er wird wiederkommen um die Lebenden und die Toten zu richten," Was ist daran anders, als daß jede Seele nach dem Tod des Menschen entweder in den Himmel, die Hölle oder ins Fegefeuer geht?

"Das ist eine wirklich wichtige Frage und es ist hilfreich, darüber nachzudenken,"  sagte Barber.  

Sie wissen, daß viele Aspekte der Katholischen Lehre zuerst seltsam erscheinen und sie scheinen fast unnötig...es scheint, als ob gerade diese unterschiedlichen Glaubensinhalte, die auftauchen , nicht wirklich zusammen passen. Und so sieht es aus, als ob diese menschengemachte Religion nicht viel Wahres enthält." 

Aber das stimmt nicht, sagte Barber, und der Katechismus erklärt diese beiden Urteile näher.

Wenn man stirbt, steht man vor dem Thron Gottes und muß Rechenschaft ablegen," sagt Barber, ein Glaube, den man in Hebräer Kapitel 9 finden kann. " Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben und danach kommt das Gericht." 

So wissen wir, daß es im Augenblick unseres Todes ein Gericht gibt" sagte Barber "aber dann wissen wir auch vom Jüngsten Gericht, das folgt. Jesus spricht darüber in Matthäus 25. Er wird wiederkommen und die Schafe von den Böcken trennen." 

Was dieses Gericht bedeutet, sagte Barber, das wird Jesus ganz offenbaren. "bis in die letzten Konsequenzen, das Gute, das jede Person während ihres Lebens getan oder nicht getan hat."

"Das ist also die Realität, während unseres eigenen Lebens können wir nicht (alle Konsequenzen) oder unsere Entscheidungen oder Handlungen überblicken. In unserer Lebenszeit auch nicht, daß unsere Entscheidungen künftige Generationen beeinflussen" stellte er fest. 

Aber der Katechismus der Kirche erklärt, daß am Jüngsten Tag das Letzte Gericht alles bekannt werden läßt, was verborgen war" worüber Jesus in Matthäus 12 spricht, sagte er. 

Jesus sagt, daß alles, was verdeckt ist, offenbart wird. So werden am Jüngsten Tag, die Dinge, die im Dunkeln gesagt wurden, im Licht gehört werden. Was man in den eigenen Wänden gehört hat, wird von den Dächern verkündet werden." 

Mit anderen Worten: "Es gibt keine Geheimnisse mehr." 

Was das Jüngste Gericht nicht bedeutet, sagte Root, ist, daß das persönliche Urteil- ob man in den Himmel, die Hölle oder ins Fegefeuer geht- irgendwie revidiert werden kann. "Es ist nicht so, daß man beim Jüngsten Gericht ein besseres Urteil bekommen kann. So ist es nicht" sagte er. 

Das Jüngste Gericht ist ein öffentliches Ereignis, fügte Root hinzu, während das eigene Urteil der Seele ein privates Ereignis ist. 

Die Geschichte hat ein endgültiges Ziel in Gott, Gott wird die Geschichte zusammenfassen. Und wir werden sehen, daß der Mörder nicht triumphiert, daß der Schwache die Welt erben wird. Und wir werden sehen, daß Grausamkeit, Unterdrückung immer falsch waren. Und am Ende besiegt werden. Also lag die Betonung oft auf der Art des öffentlichen Charakters des Jüngsten Gerichts "sagte er,

Wichtig: so wie Jesus am Ende seinen Körper nicht verliert (abwirft) wird jedermanns Körper entweder an seiner ewigen Belohung oder Bestrafung teilnehmen, wenn über ihn das endgültige Urteil gesprochen ist, stellt Root fest. 

Unser Körper hat an unseren guten und schlechten Taten teilgenommen und so muß er am Ende am Gericht teilnehmen."

Quelle: M. Farrow, CNA

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