M. Tosatti macht bei Stilum Curiae auf einen Text der französischen Autorin Chantal Delsol zum Niedergang des Christentum -zumindest in der westlichen Gesellschaft- und die Wiederkehr des Heidentums aufmerksam. (Dazu paßt, daß die deutsche Außenministerin im für das G-7-Treffen vorgesehenen Konferenzraum in Münster das Kruzifix abhängen ließ. Die neuen Heiden können und wollen seinen Anblick nicht ertragen).
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"Die Zukunft des Westens ist heidnisch. Wir befinden uns in einem Niedergang von Erschöpfung, Barbarei und Cancel Culture. Sechzehn Jahrhunderte Christentum stehen kurz vor dem Ende, und heute erleben wir eine normative und philosophische Umkehrung, die eine neue Ära einleitet; Eine Ära, die nicht atheistisch oder nihilistisch sein wird, wie viele glauben, sondern heidnisch. Das Christentum hat seine Zeit erschöpft und Raum für neue Religionen gelassen, für einen Polytheismus, der Bäume, die Erde, Wale verehrt. Der Übergang ist brutal, für Verteidiger einer gefährdeten Ära schwer zu akzeptieren.
Sollten wir die vergangenen Zeiten bedauern, in denen Scheidung verboten war, ebenso wie die Hochschulbildung für Mädchen? Sollen wir in der Hoffnung leben, dass das Christentum aus seiner Asche aufersteht und seine moralische Stärke bekräftigt? Diejenigen, die in dieser melancholischen Nostalgie leben, sind bereits von einer Welt gecancelt worden, die sich nun radikal -ob zum Guten oder zum Schlechten-verändert hat.
Das große "Pan" ist zurück. Das Christentum muss einen anderen Weg finden, um zu überleben. Die des einfachen Zeugen. Die des Geheimagenten Gottes." .
Ab dem 11. November 2022 im Buchhandel erhältlich. Hier ist der Link für Interessierte.
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*Chantal Delsol (Paris 1947) Philosophin, Schriftstellerin, Professorin für politische Philosophie, maßgebliche Protagonistin der intellektuellen Welt Frankreichs. Als Kolumnistin von Le Figaro ist sie Mitglied der Académie des Sciences morales et politiques des Institut de France. Autorin wichtiger Werke, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, darunter: Le Souci con-temporain (1996, 2004), Mousquetaire-Preis; L'État subsidiaire (1992), Preis der Académie des Sciences morales et politiques. Staat und Subsidiarität; Histoire desidéespolitiques de l'Europe centrale, mit Michel Maslowski (1998), Preis der Académie des Sciences mo-rales et politiques; Éloge de la singularité, essai sur la modernité tardive (2000), Raymond-de-Boyer-de-Sainte-Suzanne-Preis der Accademia French. Lob der Singularität. Essay zur Spätmoderne.
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