Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über einen Besuch  bei einem Freund aus anglikanischen Tagen und die Probleme mit dem Novus Ordo der römischen Liturgie. 
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"PRISCILLA PROUDIE UND DER NOVUS ORDO" 

Neulich: auf nach Barchester...ich versuche gern einmal im Jahr um der alten Zeiten willen dorthin zu fahren..zuerst, um Mrs. Proudies Denkmal zu besuchen...und auf die Seite des St.Ewald-Schreines zu schauen, der heute von 4 Kerzenhaltern um eine Vase mit Blumen (nicht alle aus Plastik) auf dem blanken Boden der Kathedrale markiert ist...amüsant, wie der moderne Anglikanismus versucht, einige Ansprüche auf Kontinuität abzustecken, dabei aber nur seine historischen Brüche und Leere zu betonen scheint.

Ich gehe nicht nur nach Barchester, um die Verstorbenen zu besuchen. Ich treffe mich (warum muss man sich heutzutage mit jemandem "treffen" anstatt ihn einfach nur zu treffen?) mit einem Freund aus unseren anglikanischen Tagen, Fr ****. Leider fand ich ihn unglaublich (ja!) deprimiert. Schließlich kam er damit heraus. "John ... ich weiß nicht, ob ich guten Gewissens weiterhin öffentliche Messen feiern kann."

Er erklärte- Rentner- erklärte, daß er gewohnt ist, Donnerstags in der St. Philomena-Kirche beim Bahnhof (im modernen Englisch : "Rail Station") die Messe zu zelebrieren, und die den Leuten an seinem freien Tag zu ermöglichen. Das waren Novus Ordo-Messen gewesen (eher als der authentische Usus des Römischen Ritus, den wir beide in Staggers- damals 1966 gelernt haben).

Für uns alte Herren, gibt es tatsächlich Probleme mit dem Novus Ordo; Sachen, wie die ganzen Bücher. mit denen man jonglieren muß...Missale, Lektionar, Fürbitten...das endlose Herumfummeln und all die Aufregung und Mühe ... es ist alles so kompliziert und verworren, als wäre es absichtlich darauf ausgelegt, einen zu erwischen. Vor allem im Vergleich zu den stromlinienförmigen Einfachheiten der authentischen Messe.

Bei einer der letzten paar Gelegenheiten, bevor ich den Novus Ordo aufgab, waren nur zwei ältere Damen dabei. Zur Zeit der Kommunion kamen beide und eine der beiden verkündete "ich bin die Kommunionshelferin"...und ich wußte einfach nicht, was ich wann mit ihnen tun sollte und in welcher Reihenfolge.

Aber für **** ist es grundlegender Anstand, den Novus Ordo überhaupt anzuwenden, der jetzt sein Gewissen zunehmend beunruhigt. Qua rite kommt ihm das irgendwie als indecens sacerdoti (für einen Priester ungehörig) vor. Er erklärte:

"Sicher nicht, weil ich die Gültigkeit anzweifle. Ich stelle nicht einmal die Legitimität in Frage. Immerhin - wenn man im Januar an einen windigen Strand ginge und eine Nachricht des Stadtrates fände, die besagt, daß es per Anordnung "verboten ist an kalten Wintertagen an diesem Strand nackt zu baden, es nicht wirklich verboten wäre die Hosen anzubehalten und den Mantel zuzuknöpfen, oder?"

"Ähm...n.n.nein...stotterte ich und schauderte ein bißchen. Tatsächlich habe ich weder Nacktbaden noch den Novus Ordo je sehr gemocht. Als ich während des Krieges ein Kleinkind war, gab es auch (das gültige und völlig legitime) Lebertran-Problem.

Aber **** war noch nicht fertig. Er fuhr fort:

"Es ist...naja, daß der Novus Ordo ziemlich untrennbar mit dem ganzen entsetzlich schrecklichen Phänomen des Bergoglianismus verbunden, nicht wahr? Es ist, als ob man sich durch das Feiern dieser Messe mit den Irrtümern und Ketzereien und allgemeinen kulturellen Gemeinheiten dieses grässlichen Pontifikats verbindet; es ist, als würde man sich, wenn man es feiert, auf die Seite all der Tyrannen und Lügner auf der ganzen Welt stellen, die sich fröhlich an der Verfolgung orthodoxer Katholiken und Familien beteiligen."

Ein gefährliches Terrain, dachte ich.

Heimlich vergewisserte ich mich, daß hinter Priscilla Proudie oder den Plastikblumen keine bergoglianischen Spione oder Delatores lauerten. Ich murmelte leise das alte Gebet in necessitatibus an S Ewold: "Beate Ewolde Confessor, in tempore malo Dux noster et Protector ..." etc.. Dann kam **** mit seiner konkreten Frage: "Also, John, hier ist meine Frage an dich. Meinst du, ich sollte das Novus Ordo ganz aufgeben und mich fortan weigern, es überhaupt zu feiern?" Ich fürchte, ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte. Was hätte ich dem armen Kerl, ganz zu schweigen von seinem schlechten Gewissen, in seiner Not sagen sollen? O ihr gesegneten Kasuistiker, helft uns beiden!

Quelle: liturgicalnotes, Fr. Hunwicke