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Dienstag, 28. März 2023

Traditionis Custodes, das Verbot der TLM während des österlichen Triduums und die Reaktionen

Raymond Kowalski  kommentiert bei OnePeterFive das Verbot durch den Generalvikar der Diözese Rom während des Oster-Triduums die TLM zu zelebrieren. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

              "OSTER- TRIDUUM IM  OK-GEHEGE"

Was ist ein Schisma? Der Katechismus der Katholischen Kirche (2089) definiert Schisma als:
"Die Weigerung sich dem Römischen Pontifex oder der Kommunion mit den Mitgliedern
der ihm anvertrauten Kirche unterzuordnen."

Wir neigen dazu, Schismen als Auseinandersetzungen über dogmatische Punkte zu betrachten. Eines der griechischen Schismen zum Beispiel entstand aus Meinungsverschiedenheiten über das Wort filioque im Glaubensbekenntnis. Beachten Sie jedoch, daß die Definition von Schisma nichts über Streitigkeiten oder Dogmen aussagt. Das Wesen des Schismas ist die Weigerung, sich dem römischen Papst zu unterwerfen. (Eine eingehendere Untersuchung des oben erwähnten griechischen Schismas zeigt, daß es in dem Streit tatsächlich genauso um die Autorität des römischen Papstes wie um den Filioque ging.) Der Showdown, der sich seit den frühesten Tagen des Papsttums von Franziskus aufgebaut hat bald ausspielen.

Das Motu Proprio des Papstes, Traditionis Custodes, herausgegeben am 16. Juli 2021, verkündet, daß die neue Messe der "einzige Ausdruck der lex orandi des Römischen Ritus“ ist. Mit einem Federstrich haben wir nicht mehr zwei Formen des Römischen Ritus, die beide gleichermaßen gültig sind. Mit einer päpstlichen Anordnung wurde eine gültige Form des Römischen Ritus entromanisiert oder enritualisiert.

Die beiden Formen der römischen lex orandi sind natürlich Ausdruck für die  ihnen zugrunde liegende lex credendi. Unterdrücken Sie die lex orandi einer Form dann unterdrücken Sie die entsprechende lex credendi. Mit anderen Worten, Traditionis Custodes ist in den Mantel der "Einheit“ gekleidet, aber die beabsichtigte Wirkung ist die Unterdrückung einer bestimmten Art der Anbetung und einer bestimmten Reihe von Lehren und Überzeugungen. Diejenigen, die an diesen Lehren und Überzeugungen festhalten, sowie ihre liturgischen Stellvertreter müssen aus der Kirche ausgeschlossen werden. Ihre 18-monatige Gnadenfrist endet.

Traditionis Custodes erlaubt die begrenzte und vorübergehende Fortsetzung der traditionellen lateinischen Messe in Diözesen, in denen sie noch angeboten wird. Nichts im Dokument des Papstes verbietet die Darbringung der traditionellen lateinischen Messe zu Ostern. Aber am 7. Oktober 2021 kündigte der Generalvikar des Papstes für die Diözese Rom bei der Umsetzung von Traditionis Custodes an, daß die eingeschränkte Erlaubnis, daß die traditionelle lateinische Messe weiterhin in der Diözese Rom angeboten werden darf, "täglich gilt, außer am Ostertriduum.“ (Um das klarzustellen, das Ostertriduum schließt den Ostersonntag selbst ein. Auf der Website der Katholischen Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten heißt es, daß das Ostertriduum "vom Abend des Gründonnerstags bis zum Abend des Ostersonntags“ geht.) Daher darf in Rom die Messe im traditionellen Latein zu Ostern nicht
gefeiert werden.



In ähnlicher Weise führen die von der Kongregation für den Gottesdienst im Auftrag des Papstes am 4. Dezember 2021 herausgegebene Responsa ad Dubia aus, daß der Ortsordinarius, der die Fortsetzung der traditionellen lateinischen Messe in seiner Diözese zulässt, die Befugnis hat, diese zu verlängern oder diese Erlaubnis verkürzen. Nichts in den Responsa verbietet jedoch die Darbringung der traditionellen lateinischen Messe zu Ostern. Am nächsten kommt dem, daß die Priester bei der Chrisammesse konzelebrieren müssen, die am Morgen des Gründonnerstags kurz vor Beginn des Heiligen Triduums zelebriert wird. Die Responsa erwähnen nicht die Umsetzung von Traditionis Custodes durch den Generalvikar, die bis dahin seit zwei Monaten gültig war. 

(Glücklicherweise fuhren die Katholiken der Diözese Rom fort, im Oster-Triduum die TLM zu feiern was vielleicht dem kuriosen Dekret des Papstes geschuldet war, das der FFSPX volle Berechtigung zur TLM gibt)

Später in jenem Sommer, inzwischen am 29. Juli 2022, formulierte die Diözese von Arlington, Virginia, ihre Instruktionen zur Implementierung von Traditionis Custodes.  Sie folgt der Anleitung durch die Diözese Rom, erlaubt die Beibehaltung der TLM in bestimmten Plätzen der Diözese, aber im Allgemeinen nicht in Gemeindekirchen und nicht während der Karwoche und dem Hl. Triduum. Das ist eine temporäre Konzession an die Gläubigen, die "in der vorherigen Form der Zelebration verwurzelt sind".

Oster Sonntag fällt auf den 9. April 2023, in weniger als 2 Wochen. An diesem Tag wird die TLM in der Diözese von Arlington und diversen anderen Diözesen, in denen sie sonst gefeiert wird, verboten sein. 

Inzwischen marschierten die Gläubigen von Arlington und Washington DC in der vergangenen Woche, an Mariae Verkündigung in frommer Pilgerschaft, um mit den Worten des Organisators Noah Peters "Buße, Gebet und Anbetung" aufzuopfern und Unsere Liebe Frau anzuflehen, den Ritus ihrer Vorväter in diesen Diözesen zu bewahren.

Machen wir, wenn wir die Restriktionen von Arlington bedenken, einige Überlegungen. Warum ist die unterdrückte Messe an Orten, wo Traditionis Custodes implementiert wurde,  an den meisten Sonntagen, erlaubt, aber nicht Ostern oder an anderen wichtigen, heiligen Tagen? Was bedeutet es, daß den Gläubigen gesagt wird, daß sie ihre Oster-Pflicht unter Strafe der Todsünde nicht erfüllen können, außer indem sie an einer Novus Ordo Messe teilnehmen. 

Bedenken Sie, daß 2007 das motu proprio, Summorum Pontificum"  von Papst Benedikt XVI  den Effekt hatte, Katholiken anzuziehen, die die sogenannten Reformen des II. Vaticanischen Konzils nie akzeptierten, ebenso wie Katholiken, die diese "Reformen" in Frage stellten. Sie sammelten und vereinigten sich um den usus antiquior, der zugänglicher wurde und indem er das wurde, sammelten sie sich in ihren eigenen "Gehegen". 

Jetzt sind ihre "Gehege" aus den Grenzen des Katholischen Gemeindelebens vertsoßen worden. Mit begrenzten und vorübergehenden Ausnahmen, darf die Messe nicht in ihren Gemeindekirchen gefeiert werden. Ihre Messe und anderen Aktivitäten dürfen nicht in ihrem Gemeinde-Bulletin erwähnt werden.  Ihre liturgischen Aktivitäten können von der Gemeinde nicht finanziell unterstützt werden. Und dann kommt der Generalvikar des Papstes für die Diözese Rom, der erklärt, daß die TLM Ostern nicht zelebriert werden darf. Und mehrere Bischöfe schließen sich der Conga*-Reihe hinter diesem Kerl an und fügen noch einige eigene Bewegungen hinzu.

Das bedeutet, daß die traditionellen Katholiken für ihre endgültige und absolute Eliminierung aus der Kirche bereit gemacht wurden. Vielleicht kommt Ostern kein Priester in ihr Gehege. Für sie wird es den Novus Ordo geben oder nichts. Oder vielleicht wird Ostern die Messe aller Zeiten heimlich oder offen gefeiert, dem Willen Roms zum Trotz. Diese Katholiken und ihre Priester werden dann als nicht mehr in Gemeinschaft mit dem Papst gebrandmarkt werden und erfüllen damit die eigentliche Definition von "Schisma“.

In jedem Fall wird Papst Franziskus die Mission erfüllt haben, die er 2016 im Spiegel angekündigt hatte, "als derjenige in die Geschichte einzugehen, der die katholische Kirche gespalten hat“. Der schwierige Teil ist geschafft. Der formale Ersatz der lex credendi wird dann einfach sein."

Quelle: R. Kowalski, OnePeterFive

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