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Sonntag, 30. April 2023

Exultate Deo !

 A. Scarlatti:  Exultate Deo! 

         

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Verschiebungen der Liturgie, des Kalenders mit den Festtagen der Heiligen nach dem II.Vaticanischen Konzil. 
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                "AUCTORITAS IN DER LITURGIE"

Also gut, nachdem ich die Proprien für den Hl.Joseph am Mittwoch nach dem zweiten Sonntag nach Ostern benutzt habe, kann ich nur sagen, wie schriftgemäß, wie inspiriert von Typologie ich sie gefunden habe. Und Genesis 49  mit ihren Segnungen...Wow! Kein Wunder, daß die Gestalter des postkonziliaren Lektionars ...beladen mit ihrer konziliaren Mission den Anteil der Hl. Schrift, der mit den Laien geteilt wird, zu vergrößern...beschlossen- äh- das ganz ganz..äh (ja!!( wegzulassen! Gott segne sie, wo immer sie sein mögen. Keine Preise für Vorschläge!

Ja, seltsamerweise kann der Novus Ordo manchmal ein ganz kleines bißchen offener sein gegenüber einigen liturgischen Instinkten als der Ritus von 1962. Hier folgt, was die postkonziliaren Bearbeiter des Kalenders in ihrem Commentarius (1969) geschrieben haben: 

"Das Fest der Hl,. Philip und Jakob ist mit der Weihe der Römischen Basilika der XII Apostel verbunden, die am 1. Mai um das Jahr 570 stattfand. Dieses unglaublich alte [perantiquum]Fest der Apostel wurde nach der Einführunf des Festes des Hl. Josephs, des Arbeiters , 1955 für den ersten freien Tag  eingeführt wurde. d.h. auf den 11. Mai. Im [Novus Ordo] reformierten Kalender wirde der 3. Mai der erste freie Tag nach dem Gedenktag des Hl. Josephs." 

Beachten Sie hier das Ziehen, die magnetische Anziehungskraft des Konzepts der Auctoritas ... Respekt vor der Antike und vor lange sanktionierter und weithin respektierter Praxis ... ein Respekt, der selbst die in letzter Zeit aufgekommene Annahme überlebt, daß positive gesetzliche Erlasse, die Launen des letzten Papstes, irgendwie jede andere Überlegung übertrumpfen kann. "The Three Maniacs" (so Bouyer) wusste, daß der 1. Mai der wahre Tag für Pip und Jim war ... sie wollten das Paar instinktiv ... zumindest ...sich so nah wie möglich auf ihren... richtigen Tag bringen, den 1. Mai.
Arme verwirrte Schätzchen. 

Und beachten Sie  bitte auch dieses. Beim Novus Ordo ist der Hl. Joseph, der Arbeiter, optional. Praktisch bedeutet dies, daß Sie am 1. Mai "legal" eine Votivmesse  für die Hl. P und J (wie tatsächlich von jedem) lesen können. Und in vielen Jahren können Sie möglicherweise auch am Mittwoch nach dem zweiten Sonntag nach Ostern ein Votivgebet des Hl.Josephs sprechen.

Aber 1962 behielt die liturgische Beachtung des Arbeiters (wie ein sterbender Wal, der hoch oben in einem trägen Fluss gestrandet ist) den Rang einer schwer gepanzerten Feierlichkeit erster Klasse am 1. Mai.

POST SCRIPTUM

Weise Leute, die den weisen St. Lawrence Press ORDO im Auge behalten, werden bemerkt haben, daß heute, am Sonntag, dem 30. April, "alle Messen außer der Konventualmesse vom Hochfest des hl. Josef sein können“, d. h. wie am vergangenen Mittwoch. Dies ist ein angenehmes Relikt aus der früheren Zeit, als der Hl. Joseph eher auf den Sonntag als auf den Mittwoch festgelegt wurde. Es ist auch ein Relikt eines unglaublich wichtigen Instinkts, daß, wenn Geistliche Generationen damit verbringen, das Volk Gottes zu ermutigen, irgendeine fromme Praxis zu befolgen, es wirklich nicht ganz anständig ist, plötzlich, über Nacht, vor dem Frühstück (siehe die Schluss-Worte von Traditionis custodes), große unfreundliche Schilder mit der Aufschrift VERBOTEN oder ACHTUNG MINEN aufzukleben.

Wie schade, dass niemand  jemals den Cleverles der 1960er oder argentinischen Ministranten Auctoritas erklärt hat.

(Schluß-Evangelium, natürlich am Sonntag. Sie wußten, daß das kommt, oder?)"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Hl. Pius V bitte für uns!

Optionaler Gedenktag des Hl. Pius V,  der normalerweise am 30. April begangen wird, aber durch die Liturgie für den Vierten Sonntag der Osterzeit überlagert wird. Michael Ghislieri war ein armer Hirtenjunge, der im Alter von 14 Jahren dem Dominikaner-Orden beitrat und Philosophie-Lehrer wurde.

Ungarn: Papst Franziskus und die päpstliche Diplomatie

A. Gagliarducci kommentiert bei aciStampa die Reden, die beim gegenwärtigen Ungarnbesuch von Papst Franziskus, dem ungarischen Bischof Érszegi und der ungarischen Präsidentin Novak und Ministerpräsident Orban gehalten wurden. 
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"PÄPSTLICHE DIPLOMATIE, PAPST FRANZISKUS IN UNGARN"

Die diplomatischen Themen der Ungarnreise von Papst Franziskus. Worüber hat Erzbischof Gallagher während seiner Reise nach Liechtenstein gesprochen? Die Lage in Armenien.

Von Andrea Gagliarducci 

Am Rande des Treffens des Papstes mit der Präsidentin Novak, an dem der Außenminister, Kardinal Pietro Parolin, und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban teilnahmen, fand auch ein bilaterales Treffen Ungarns mit dem Hl. Stuhl statt. Es liegen keine Berichte über dieses bilaterale Treffen vor, aber die Beziehungen zwischen Ungarn und dem Heiligen Stuhl scheinen nach dem Besuch, bei dem der Papst gerade von dem mitteleuropäischen Land aus die Notwendigkeit einer Rehumanisierung Europas auslöste, eher gestärkt zu sein.

Neben der Analyse der diplomatischen Themen der Reise ist es diese Woche wichtig, die Themen des Besuchs von Erzbischof Gallagher in Liechtenstein und insbesondere die Inhalte seiner Konferenz zum Thema "Diplomatie und Evangelium" zusammenzufassen.

Armenien feierte den Jahrestag des Großen Bösen, während die Besetzung des Lachin-Korridors schwerwiegende humanitäre Folgen haben könnte.

Fokus Papst - Ungarn 

Welche Bedeutung hatte die Rede von Papst Franziskus vor den Diplomaten? 

Das Thema Ungarn als Brückenland stand im Mittelpunkt der Rede von Papst Franziskus vor den Amtsträgern im Karmeliterkloster in Budapest. Das hat Márk Aurél Érszegi, ehemaliger Mitarbeiter der ungarischen Botschaft beim Heiligen Stuhl unterstrichen, der die Vorbereitungen für die Reise aufmerksam verfolgte.

"Seine Heiligkeit – erklärt er – definierte Budapest als eine Stadt der Brücken, aber auch der Geschichte und der Heiligen. Er erinnerte an das Bild von Budapest, wo Brücken die beiden Stadtteile verbinden, aber so, daß sie ihre Besonderheiten bewahren, nicht nur architektonisch, sondern auch kulturell. Damit wollte der Papst verdeutlichen, wie das heutige Europa seiner Meinung aber auch nach der Gründerväter, sein sollte: "ein Europa, in dessen Mittelpunkt der Mensch und die Völker stehen ... wo verschiedene Nationen eine Familie sind, mit dem Wachstum und der Einzigartigkeit von jedem".

Laut Érszegi ist es ein Aufruf an Ungarn, "eine Brücke zu sein, der einen Satz aus der Rede der ungarischen Präsidentin Katalin Novák widerzuspiegeln scheint, in der sie auf die letzten Jahrzehnte in Ungarn machte, aber wir können sagen, daß Ungarn in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa eines der Felder der ökumenischen Zusammenarbeit für die Verteidigung des Lebens auf der Grundlage traditioneller christlicher Werte, also die ‚Ökumene der Werteerhaltung‘ war.“

Samstag, 29. April 2023

Barock am Abend

 A. Scarlatti:  Oratorium "La Giuditta"  

            

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute über einen Satz, den der Prediger des Papstes Kardinal Cantalamessa in einer der  diesjährigen Fastenpredigten formuliert hat. 
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               "GELEGENTLICH" CANTALAMESSA"

In seiner bemerkenswerten Predigt am "vierten" Sonntag der Fastenzeit sagte Kardinal Cantalamessa: "Ich habe großen Respekt für das ehrwürdige Eucharistische Gebet des Römischen Kanons und liebe es gelegentlich zu benutzen, weil es dasjenige ist, mit dem ich zum Priester geweiht wurde." 

"Gelegentlich" Die Generalinstruktion sagt, daß dieses Gebet, Gebet I, ist: "semper adhiberi potest" ("es kann immer verwendet werden"). Sie sagt nichts über ein anderes Eucharistisches Gebet. Es geht weiter mit der Empfehlung (opportunius dicitur)  für die Messe, wo es als Hanc igitur vorgesehen ist; bei Festen von Heiligen und Aposteln, die in diesem Gebet genannt werden; und an Sonntagen. 

[Die Instruktion empfiehlt daß Gebet II, das ultra-kurze Pseudo-Hippolytische Gebet an Wochentagen benutzt wird (opportunius sumitur =  es wird angenommen)]

Ich kenne die totale Zahl von Tagen nicht, an denen Gebet I, der Römische Kanon benutzt werden können, wenn diese Empfehlungen der Instructio befolgt werden...aber ich denke, etwas öfter als "gelegentlich". 

Auf jeden Fall sieht es eher so aus, als obwohl der Römische Kanon der "Rückgriff"-Kanon ist, der benutzt werden soll, wenn es keine Gründe dafür gibt, einen anderen zu benutzen. 

Das ist es also, was der Novus Ordo selbst empfiehlt, 

"Gelegentlich" , in der Tat. [Die drei Sprachen, in der diese Predigt veröffentlicht wurden, bieten diese Versionen an: im Englischen: "occansionall"; ancora qualche volta; encore parfois.]

Es ist bemerkenswert, daß Freunde des Novus Ordo, wie Cantalamessa, sehr zurückhaltend dabei sind, ihr eigenes Lieblingsspiel nach seinen eigenen empfohlenen Regeln zu spielen. "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

EIn Besuch im verborgenen Dorf Sabina

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den Bericht, den Benedetta de Vito nach einem Wochenendbesuch im Dorf Sabina verfaßt hat. 
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Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, unsere Benedetta De Vito empfiehlt Ihrer Aufmerksamkeit diese kleine, entspannende Reportage aus dem Herzen von Sabina, eine entspannende Erzählung vom Wochenende. 

§§§

Ich habe ein paar Tage in der Stille von Sabina, in einem Märchendorf, das den Namen unserer Mama im Himmel trägt. Es ist ein Dorf, jetzt fast verlassen, mit wenigen Seelen, das aber hartnäckig, ruhig und stark dort oben zwischen Himmel und Erde thront, das vor vielen Jahren von den Benediktinermönchen von Farfa auf dem Gipfel eines samtenen Hügels gegründet wurde und von dort aus die umliegende Landschaft überblickt. Die besteht aus einem Kreis von grünen Hügeln, die als Schmuck alte Olivenbäume und Kirsch- und Walnussbäume und andere Bäume tragen, deren Namen ich nicht kenne.

In diesem Dorf mit dem blauem Namen, das nur noch von Katzen bewohnt wird, die umsichtig umherwandern, ohne sich jemals berühren zu lassen, vergeht die Zeit in der Freude des wahren Lebens. Die Katzen bewohnen es. Sie steigen die Treppen der verlassenen Häuser hinauf,  torkeln durch die Gassen, schlafen in Blumentöpfen und schauen mich manchmal hinter den Gittern hervor an, neugieriges Augenzwinkern, auch unfreundlich, schwarz-weiße Gesichtchen, Tigermasken, Socken in kontrastierendem Fell, auf kleinen Füßen, die wie Seide und Baumwolle aussehen.

Eines Morgens, als ich auf den Friedhof ging, um meine liebe Freundin Rita zu begrüßen, die drei Monate nach der dritten Dosis Genserum an Leukämie starb (fürs Protokoll) und die dort ruht ("Rita, sag mir, warum bist du hier?", frage ich mich und bete für sie und für die ganze Welt, die auf dem Kopf steht), während ein Schritt entfernt, Ich wohne in der Via Mirtense, hier etwas wie eine Vision erscheint: zwei Pferde, ein weißes und ein schwarzes, tauchen aus einer Lichtung auf und gehen dann im springen im Galopp die gleiche Straße, die auch ich gehe, voraus. Geschmack von Lebens und Freiheit. Diese beiden, die das Ziel gut kannten, liefen allein. In festlicher Freiheit und vielleicht eine Gefahr für die Autos, die dort jedoch spärlich vorbeifahren ...

Ich habe die Blumen fotografiert. Die gelben Schwertlilien, die aussehen wie kleine Sonnen, die zwischen den Gräsern verstreut sind, die weißen Kirschblüten, die es bereits rings um die grünen Kuppeln gab, der kommenden roten Kirschen. Und aus der Ferne machte ich ein Foto von dem Dorf, um es in meinem Herzen zu festzuhalten. Und im Gegenzug - hier das Geschenk, das Geschenk des Herrn. Am Mittwochnachmittag um 17.30 Uhr öffneten sich wie im Traum die Türen der kleinen Dorfkirche, die Mariä Himmelfahrt gewidmet ist. Es gibt die Heilige Messe! Wir waren zu viert: ich, mein Mann und zwei schöne Damen aus dem Dorf, die jetzt meine Freundinnen sind. Und eine Rita, wie die Rita, die in den Himmel geflogen ist...

Die Messe in der Nähe der schönen Madonnina (mit blauen Augen, so lebhaft, daß sie lebendig erscheint, die im September in einer Prozession durch die engen Gassen des Dorfes geht) zelebriert ein wunderbarer, junger, mutiger Priester, der mein Herz mit Hoffnung und Liebe zum Herrn erfüllt hat (die er sicherlich fest in der Seele eingeschlossen hat). Pater Staffen aus  Brazzavile im Kongo, Pfarrer von Castelnuovo di Farfa. Und wie sehr ich ihm für seine Predigt voller Wahrheit danke!

Er hat uns daran erinnert, daß es in Israel ein Verbrechen werden wird, Menschen zum Herrn zu bekehren. Und gerade heute, und ich bin fast gerührt, erzählte die Lesung von der wunderbaren Bekehrung des heiligen Paulus und wie auch er, bevor er Jesus begegnete, mit "denen, die dem Weg folgten", hart, sehr hart umging und Männer, Frauen und alle in Angst und Schrecken versetzte. Er, der bei der Folter des süßen Heiligen Stephanus anwesend war, der sich bekehrte und dann Licht nach Rom brachte.

Abschließend erzähle ich, wie sehr es mich schmerzt zu erfahren, daß in Poggio Nativo ein dem Heiligen Paulus geweihtes Kloster (das früher von Benediktinerinnen bewohnt wurde) zu einem "Kulturzentrum“ werden soll. Mein Herz weinte fast, als nach vergeblichem Klingeln an der Gegensprechanlage eine Dame zu mir gerannt kam, die von meinem Läuten an einer alten Glocke herbeigerufen wurde. Ein Hüpfer und ich traf den Klöppel. Der silberne Klang der Glocke breitet sich aus. Lebendig, nicht tot wie die Gegensprechanlage. Sie kommt, erklärt es mir und weiß nicht einmal (sagt aber, sie sei nicht aus dem Ort), nach wem die Pfarrei Poggio Nativo benannt ist. Ich sage es Ihnen: nach der aufgefahrenen Maria - Maria Assunta. Es lebe Maria - immer wieder-, komm nach Sabina, Mutter von Sabina…"

Quelle: M. Tosatti, Stilum Curiae, B.d.Vito

Freitag, 28. April 2023

Preist den Herrn...

   G.F.Händel,  "Praise the Lord"  aus dem Oratorium Solomon           

         

Steht bei den Pius-Brüdern eine Bischofsweihe bevor?

Kennedy Hall  beschäftigt sich bei OnePeterFive mit der Frage, ob die FSSPX neue Bischofs-Weihen plant. Hier geht´s zum Original:  klicken

"PLANT DIE FSSPX NEUE BISCHOFS -WEIHEN?" 

In letzter Zeit summt die Gerüchteküche, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. kurz davor stehe, neue Bischöfe zu weihen. Persönlich habe ich e-mails und Nachrichten von verschiedenen Leuten erhalten, die mir Dinge sagten wie: „Vater so und so sagte, er solle sich auf neue Bischöfe vorbereiten, die diesen Sommer kommen.“

Ich habe mich an einige Leute gewandt, die der FSSPX nahe stehen und man sagte mir, daß es keinerlei Äußerungen dieser Art gegenüber Priestern gemacht wurden und die Priester wurden nicht aufgefordert, den Gläubigen etwas dieser Art mitzuteilen. Auch kann ich nicht bestätigen, daß mir irgendein solches Statement von FSSPX-Priestern berichtet wurde. Nachdem das gesagt ist, behaupte ich nicht, daß mir jemand etwas Geschwindeltes erzählt hat, wie es sehr wohl sein könnte, wenn ein FSSPX-Priester den Eindruck hat, daß es Weihen geben wird, auch wenn er sich irrt. 

Zusätzlich zu den Dingen, die man mir erzählte, gibt es auch Meinungsäußerungen bei Catholic youtube und in den Sozialen Medien, daß Weihen bevorstehen und aus Fairness denen gegenüber, die das glauben, wurden die Gerüchte nicht als konkrete Tatsachen präsentiert, sondern waren eher Thema bei spekulativen Unbterhaltungen.

Auf jeden Fall wäre es angesichts der zirkulierenden Gerüchte über mögliche FSSPX-Weihen weise, die Geschichte derartiger Weihe zu bedenken und wie die Führung mir den Weihe weitermachen würde, wenn es sie wirklich geben würde. 

Das letzte und einzige Mal, dass Priester der FSSPX zu Bischöfen geweiht wurden, war 1988 bei der berühmten – oder berüchtigten, je nachdem, mit wem Sie sprechen – Weihe, die Erzbischof Marcel Lefebvre mit Antônio de Castro Mayer vollzog. An diesem Tag wurden vier Männer zu Bischöfen geweiht, und was folgte, war ein 35-jähriger Streit unter Katholiken darüber, ob der Erzbischof die Grenze zu schismatischem Gebiet überschritten hatte.

Lange Zeit war die Mainstream-Erzählung, daß Lefebvre – wie fromm auch immer – tatsächlich diese Grenze überschritten und ins Schisma geraten war, obwohl in den letzten Jahren, als die Krise in der Kirche weiter schwelte, immer mehr glauben, daß Lefebvre  nicht nur gerechtfertigt in dem, was er tat, gerechtfertigt war, sondern auch heldenhaft und heilig. Wir können diese Debatte für den gegenwärtigen Moment beiseite lassen, aber neugierige Geister können in meinem neuen Buch "SSPX: The Defence" eine solide Verteidigung von Lefebvre und seinen Priestern lesen. (Und falls Sie sich fragen, "Verteidigung“ - defence wird im Commonwealth mit einem "C“ geschrieben. Es ist englisches Englisch, kein amerikanisches Englisch.

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute u.a. über den hl. Louis-Marie Grignion de Montfort, einen "Apostel der Bretagne", französischen Volksmissionar und Mariologen, von dem er erwartet, daß er zum Kirchenlehrer ernannt wird.  Hier geht´s zum Original: klicken

                           "ECCLESIAE DOCTOR?"

Obwohl er noch nicht dazu erklärt wurde, muß der hl. Louis-Marie Grignion de Montfort sicher ein Kirchenlehrer sein.  Er war sowohl Gründer religiöser Kongregationen als auch ein neuer Apostel  der Bretagne. Sein Name und sein Dienst wurden vor kürzerem einer größeren Anzahl von Katholiken  bekannt, als der Hl. Johannes Paul II die  auf die Hl. Jungfrau bezogenen Worte des Hl. Louis "Totus Tuus" zu seinem eigenen Motto nahm.

Heute ist ein Fest, sein Gedenktag. (Appendix quo aliquis locis) 

Ich habe auf diesem blog vor einigen Jahren über ihn geschrieben; wie er eines ruhigen Abends in die kleine Bretonische Stadt La Cheze kam;  wie er die Menschen um die Statue Unserer lieben Frau im Portal von La Trinité  kniend vorfand. Bewegt gab er der Statue den Namen  Unsere liebe Frau vom Licht. Diese Verehrung verbreitete er (Notre Dame de  Clarté,  Itron Varia ar Skelder) . Vor einem Jahr entdeckte eine meiner Freundinnen, die es liebt, Britannien zu erforschen  (und sie hat sie freundlicherweise für mich fotografiert)  eine kleine Kapelle Unserer Lieben Frau unter diesem Titel, gemeinsam mit....unglaublich ungewöhnlich... einer Figur von Fr. Sir Harry Trelawny, Baronet, der den Kult nach Cornwall brachte (den Schrein der jetzt in Clacton on sea in Essex ist- zusammen mit einer schönen Statue von Grigion.) 

Fr. Faber übersetzte das Meisterstück des Hl.  Grignion  "Treatise on the True Devotion to the Blessed Virgin":  in seinem Vorwort schrieb er darüber wie der Heilige 1716 im  Alter von 43 Jahren starb, nach nur 16 Jahren im hl. Priesterstand. Faber selbst  starb- durch seine Arbeiten erschöpft, im Alter von 49. 

Gibt es vielleicht ein besonderes und wunderbares Charisma in der Kirche, großer missionarischer Priester, Gegner des Jansenismus, die sich selbst durch ihre Bemühungen für das Evangelium zu einem frühen Tod bringen? "

Quelle.: liturgicalnotes. Fr. J. Hunwicke 

Der Stone of Scone ist auf dem Weg in die Westminster Abbey...

Der "Krönungs-Stein" hat Edinburgh-Castle in Richtung London verlassen um rechtzeitig zur Krönung in Westminster Abbey zu sein. Bis 1296 wurde der "Stone of Scone" (oder Stone of Destiny), der Krönungsstein zunächst der Pikten und dann der Könige Schottlands gewesen war, in der Abtei von Scone aufbewahrt. Nach dem Sieg über die Schotten ließ der englische König Edward I ihn nach Westminster bringen, wo er dann in der Abtei,- Edward dem Bekenner gewidmet-, Krönungsstein der englischen Könige wurde, bis ihn die verstorbene Queen Elizabeth II  1966 Schottland zurück gab.

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Eine Synode, die keine Bischofs-Synode mehr ist...

Luisella Scrosati kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana die Entscheidung des Papstes bei der Bischofssynode Laien zu den Abstimmungen zuzulassen, -anhand des geltenden kanonischen Rechtes die Konsequenzen dieser Entscheidung und die peinliche Anpassung an die Forderungen der gerade geltenden political correctness. (Frauenquote)
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"WENN DIE LAIEN AUCH ABSTIMMEN, IST ES NICHT MEHR DIE SYNODE DER BISCHÖFE"

Die Karten, die auf dem Tisch liegen, werden während des laufenden Synodenprozesses ausgetauscht: rosa Quoten und Laienquoten verzerren effektiv das vom Hl. Paul VI. geschaffene und durch das kanonische Recht geregelte Gremium. Und wenn klar ist, wohin wir wollen, lasst uns aufatmen: Eine so neu definierte Versammlung "macht" kein Lehramt.

Es donnerte so stark, wie es regnete. Im x-ten Interview (auf Knien oder vielmehr zu Boden geworfen), das Elisabetta Piqué am vergangenen 10. März mit Franziskus führte, hatte der Papst das "allgemeine Wahlrecht" in den Synodenversammlungen der katholischen Kirche angekündigt: "Jeder, der an der Synode teilnimmt, hat das Recht zu wählen. Egal ob Mann oder Frau. Jeder, jeder. Dieses Wort 'alle' ist für mich entscheidend."

Nach etwas mehr als einem Monat kündigt das Sekretariat der Synode durch einige Änderungen (das Dokument in den verschiedenen Sprachen mit den Änderungen kann hier heruntergeladen werden) die Umwandlung der Kategorie der Zuhörer in echte Mitglieder mit Stimmrecht an. Nach dem Willen des Papstes wird also "jeder" wählen können. Da aber, wie in jeder Bananenrepublik, die Lizenz "aller" nur vom Chef erteilt wird, hat es auch der Papst für angebracht gehalten, nicht gegen diesen Brauch zu verstoßen: Die 70 neuen Nicht-Bischofswähler werden von ihm ausgewählt. Daher Synodalität, aber ohne zu übertreiben. Das bemerkte auch Scaraffia: "Ich finde diese Tatsache des synodalen Papstes, der immer mehr zentralisiert, unglaublich". Es ist nicht unglaublich. Es ist typisch für eine bestimmte südamerikanische Strömung.

Immer in gewissenhafter Übereinstimmung mit der parallelen Bürokratie, die für jede diktatorische Regierung notwendig ist, wird der Daumen hoch oder recto -Einfluss vom Papst auf eine Liste von 140 Personen ausgeübt, erklärt das Sekretariat, "die von den sieben Internationalen Treffen der Bischofskonferenzen und von der Versammlung der Patriarchen der katholischen Ostkirchen (20 für jede dieser kirchlichen Realitäten) festgelegt (und nicht gewählt) werden". Die Hälfte der Gewählten muss zwangsläufig in der rosa Quote sein. Ein Witz, eine Pflicht zur politischen Korrektheit.

Die großartigen 70 stammen aus einer Art Vorauswahl, die auf der "allgemeinen Kultur" der Kandidaten (Ankreuzen oder freie Antworten?), "ihrer Klugheit" (d.h. dem Grad der Einreichung), aber auch "ihrem theoretischen und praktischen Wissen" (von was? Bei welchem Thema?) und schließlich "ihre Teilnahme in verschiedenen Funktionen am synodalen Prozess", eine grundlegende Voraussetzung, um zu verstehen, ob der Kandidat bereits absolute Treue zum System gezeigt hat. Orthodoxie, Integrität des sittlichen Lebens, besondere Verdienste im Dienst an anderen: veraltete Kriterien. Und nicht weniger wichtig ist, daß die Synode nicht von der wirklichen Kirche vertreten wird, sondern von einer "identifizierten" Kirche, das heißt von derjenigen, die nach den oben erwähnten völlig vagen und subjektiven Kriterien ausgewählt wurde.

Über die Wirkung neuer, schlechter Übersetzungen biblischer Texte.

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den Text eines Autors namens "Biblical Investigator" über neue, schlechtere Übersetzungen biblischer Begriffe und Texte.
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"UND NEIN LIEBE ÜBERSETZER (DER CEI) - GEFÄHRLICHE HÄRESIEN SIND KEINE FRAKTIONEN"

Liebe StilumCuriale, ein Freund unserer Website weist auf diesen Artikel von Biblical Investigator hin, den wir Ihnen zur Kenntnis bringen. Und wir danken dem Autor. Viel Spaß beim Lesen und Teilen.

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Liebe Leserinnen und Leser,
Heute lege ich euch eine fehlerhafte Übersetzung der CEI 2008 vor, die im zweiten Petrusbrief enthalten ist. Passen Sie gut auf, denn es ist wirklich ungeheuerlich.
Der fragliche Vers ist 2 Petr 2,1.

CEI 1974: "Es wird Irrlehrer unter euch geben, die verderbliche Irrlehren einführen werden..." (2 Pt, 2,1);

VULGATA: "sicut et in vobis erunt magistri mendaces, qui introducent sectas perditionis et eum...» (2 Pt 2,1)

CEI 2008 : ".. es wird Irrlehrer in eurer Mitte geben, die Fraktionen einführen werden, die ins Verderben führen« (2 Petr 2,1).

Beim Vergleich dieser Übersetzungen hatte ich einen Zusammenbruch.

Die Übersetzung von 1974 verwendet den Begriff "verderbliche Häresien", der von "falschen Lehrern" während der Endzeit eingeführt wird; die Vulgata übersetzt mit dem Begriff "sectas" (aus dem Lateinischen secta: Lehre, philosophische Schule, religiöse Sekte usw..); Schließlich bietet uns CEI 2008 wie ein Kaninchen aus einem Zylinder auf magische Weise den Begriff "Fraktionen" an.

Vor meinem Kommentar lesen wir den ursprünglichen griechischen Begriff "AIRESEIS", der nur eine Bedeutung hat: "HÄRESIEN". 
Der heilige Petrus warnt in seinem zweiten Brief vor falschen Lehrern, die in jüngster Zeit "HÄRESIEN" und nicht "Fraktionen" einführen werden, wie sie 2008 übersetzt wurden.

Donnerstag, 27. April 2023

Die Auferstehung: Realität oder Mythos?

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Beitrag von Daniele Cordedda über die Probleme der modernen Exegese mit den biblischen Auferstehungsberichten. 
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"DIE AUFERSTEHUNG CHRISTI - WAHR? DIE HISTORIZITÄT DER AUFERSTEHUNG."

Liebe StilumCuriale, wir bieten Ihnen diesen Artikel an, der in Il Pensiero Cattolico erschienen ist, dem wir für seine Großzügigkeit danken. Viel Spaß beim Lesen und Teilen

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 "DANIELE CORDEDDA: "BEMERKUNGEN ZUR ERFAHRUNG UND ZUM ZEUGNIS DER AUFERSTEHUNG IM NEUEN TESTAMENT"

In diesem kurzen Artikel wollen wir uns auf einen problematischen Punkt eines leider nicht minderheitlichen Teils der zeitgenössischen neutestamentlichen Exegese konzentrieren: die Interpretation der Historizität der Auferstehung Christi und die Rolle der primitiven Gemeinschaft bei der Ausarbeitung der Berichte über das leere Grab. Ist die Auferstehung als reale historische Tatsache oder als reine innere Erfahrung der Apostel zu verstehen? Wenn die zweite Hypothese wahr wäre, müsste in der Gesamtheit der österlichen Zeugnisse des Neuen Testaments künstlich ein Bruch geschaffen werden: der zwischen Geschichte und Glaube. Aber diese Dichotomie war für die frühe christliche Generation nicht von Interesse.

Das exegetische Programm des liberalen Protestantismus folgte in Bezug auf das Neue Testament einem Gebot, das nicht in Frage gestellt werden konnte: jedes Glaubensbekenntnis an die Auferstehung Jesu Christi und jeden Bericht über die Visionen des Auferstandenen in den Evangelien und in der Apostelgeschichte - aber auch in einigen paulinischen Texten - als Ergebnis einer langen und komplizierten literarischen und theologischen Ausarbeitung zu betrachten. 
Die Funktion eines solchen theologischen Werkes hätte darin bestanden, eine Geschichte zu konstruieren, die in der Lage wäre, das Zeugnis einer Erfahrung, die nicht streng historisch, sondern innerlich und mystisch war, in narrativen Begriffen wiederherzustellen. Die Tatsache, daß es sich um eine Interpretation handelte, deren Logik vollständig innerhalb des Zeugnisses selbst blieb, machte es unmöglich - und letztlich falsch -, zu versuchen, die historischen Ereignisse zu rekonstruieren, die diesen Texten zugrunde lagen. Die Ostergeschichten waren nicht wörtlich zu nehmen. Ihr historischer Wert war als null zu betrachten. Was zählte, war ihre Interpretation. Bestenfalls wurde angenommen, daß diese apostolische und subapostolische Ausarbeitung von erheblichem Treu und Glauben begleitet wurde; Im schlimmsten Fall stellte er sich vor, es mit einer schädlichen Verfeinerung der ursprünglichen christlichen Erfahrung zu tun zu haben. 
In beiden Fällen hätte diese Ausarbeitung ihren Ausgangspunkt in einer "spirituellen" Intuition, in einem rein inneren Phänomen gehabt. Der Glaube der Apostel sollte daher für den entmystifizierenden Blick des Exegeten unabhängig sein von den Berichten über die sensiblen Begegnungen mit dem Auferstandenen sowie von den Berichten über das leere Grab. Es war notwendig, diesen Glauben von jeder expliziten und groben "physischen" Vorstellung von der Auferstehung Christi zu trennen, und dies sogar in den archaischsten Schichten der Evangeliums-Dokumentation. Die katholische Moderne (sowohl in ihrer ursprünglichen Form im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert als auch in ihrer "progressiven" Inkarnation der Nachkriegszeit) folgte dem Protestantismus auf diesem Weg.

Die Lage der Christen im Mittleren Orient

N. Scopelliti kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana das Symposium, das anläßlich des 10. Jahrestages der Veröffentlichung der Apostolischen Exhortation Ecclesia in Medio Oriente von Papst Benedikt XVI von den Diözesen des Mittleren Ostens auf Zypern veranstaltet wurde. 
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"SYMPOSIUM AUF ZYPERN: IMMER WENIGER CHRISTEN IM MITTLEREN ORIENT"

Das Christentum darf nicht von der Erde verschwinden, auf der seine Wurzeln verschwinden: das war die Ermahnung von Kardinal Sako während der Begegnung zehn Jahre nach der Exhortation Benedikts XVI , bei der sich Patriarchen, Bischöfe und Laien der orientalischen Kirchen versammelt haben. 

Sie sind aus allen Diözesen des Mittleren Ostens gekommen. Patriarchen, Bischöfe, Verantwortliche der Gemeinden, Mönche und Nonnen, Mitglieder der Vereinigungen und Bewegungen. Sie haben sich auf Zypern getroffen, einem der vier Staaten, die zum Lateinischen Patriachat von Jerusalem gehören. Ein Land, wo es außer gläubigen Katholiken des lateinischen Ritus, es verschiedene Orientalische  Kirchen sui juris gibt und die katholische Präsenz mit der orthodoxer Christen und anderer Religionen verflochten ist. 

Verwurzelt in dieser Hoffnung ist das das Leitmotiv des Treffens, das der Gegenwart und Zukunft der katholischen Kirchen des Nahen Ostens gewidmet ist und von ROACO (Reunion for the Help of Eastern Churches) organisiert wird. Eine Ernennung, die am zehnten Jahrestag des nachsynodalen Apostolischen Schreibens Ecclesia in Medio Oriente von Benedikt XVI. stattfand, das nach der Synode 2010 am 16 September 2012 im Libanon und veröffentlicht wurde. 

"Ich hoffe, daß diese Begegnung in erster Linie einen missionarischen Schub geben kann, für den Papst Franziskus einen starken Impuls gegeben hat," hat der Apostolische Nuntius in Zypern und Jordanien, Erzbischof Pietro Dal Toso betont und hinzugefügt, daß es auch viele Herausforderungen gibt, weil sich seit der Veröffentlichung der Exhortation im Nahen Osten vieles verändert hat. "Ich denke z.B. an den Krieg in Syrien, ISIS, an die aktuelle Situation im Irak, die Spannungen zwischen Israel und derm Westjordanland. Diese zehn Jahre waren wichtige Jahre für jene Länder, deren Gesicht sich in diesem gequälten Land in vielerlei Hinsicht verändert hat."

Die dritte große Krise des Katholizismus?

George Weigel veröffentlicht bei firstthings seine Überlegungen zur aktuellen Krise der Katholischen Kirche. Hier geht´s zum Original: klicken

            "DIE KATHOLISCHE KRISE WEGEN "UNS"

Der katholische Cambridge-Historiker Richard Rex hat provokativ behauptet, daß der Katholizismus heute in die dritte große Krise seiner zweitausendjährigen Geschichte verwickelt ist. 

Die erste Krise war die heftige, kirchenspaltende Debatte über „Was ist Gott?“. Diese Frage wurde endgültig vom Ersten Konzil von Nicäa (325 AD) und dem Konzil von Chalcedon (451 AD) beantwortet. Nizäa I hat bekräftigt, daß Jesus wirklich Gott ist, die zweite Person der Dreifaltigkeit; Chalcedon bekräftigte, daß durch die Menschwerdung der zweiten Person der Trinität Gottheit und Menschlichkeit in der einen Person Jesu Christi vereint sind. So errichteten Nicäa I und Chalcedon die trinitarischen und inkarnatorischen Grundlagen der christlichen Orthodoxie für alle Zeiten.

Die zweite Krise, die mit den verschiedenen protestantischen Reformationen de 16. Jahrhunderts zum Bruch im westlichen Christentum führten, entwickelten sich um die Frage "Was ist die Kirche?" Das Konzil von Trient gab die orthodoxe Antwort auf diese Frage, mit Antworten, die mit der Zeit durch die Lehre von Papst Pius XII über die Kirche "als der Mystische Leib Christi", durch die dogmatische Konstitution über die Kirche des II. Vaticanischen Konzils und die Außerordentliche Bischofssynode von 1985 verfeinert wurde, die die Lehre des II. Vaticanums als Beschreibung der Kirche als Kommunion der Jünger in der Mission zusammenfaßte. 

Und die dritte Krise, die wir erleben? Die- argumentiert Pofessor Rex- ...dreht sich um eine Frage, die man früher als "Was ist der Mensch?" ausgedrückt hätte. Die Tatsache, daß diese Worte inzwischen selbst als problematisch betrachtet werden, ist ein Symptom für den Zustand, der diagnostizoiert werden soll.  Mit anderen Worten: was ist es - Mensch zu sein?"  Dabei geht es, so Rex zu Recht, um "ein ganzes Alphabet von Überzeugungen und Praktiken: Abtreibung, Bisexualität, Empfängnisverhütung, Scheidung, Euthanasie, Familie, Geschlecht, Homosexualität, Behandlung von Unfruchtbarkeit. . . .“ Und so weiter und so weiter, über die kraterübersäten Schlachtfelder eines Kulturkampfes hinweg, der, außerhalb der Kirche beginnend, jetzt innerhalb des Glaubenshauses ausgefochten wird.

Also: zuerst, eine "theologische" Krise, in der wörtlichen Bedeutung von Theologie: "über Gott sprechen". Dann eine ekklesiologische Krise. Und jetzt eine anthropologische Krise. Die vorhergehenden zwei Krisen haben die Kirche geteilt. Die dritte könnte- wie die deutsche Apostasie zeigt, die droht, die Einheit der Katholischen Kirche zu zerbrechen, und durch die Aufgabe des bibel-basierten Katholischen Verstehens der menschlichen Person durch prominente Bischöfe, Theologen und Aktivisten. 

Fundstück

swiss-cath kommentiert einen bei KNA erschienenen Bericht über den Bruch innerhalb der anglikanischen Kirche, nachdem die Church of England die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare beschloss und fragt, ob der Katholischen Kirche ein gleiches Schicksal drohen könnte. 
Hier geht´s zum Original: klicken 

Unter dem Titel:

"BRUCH IN DER ANGLIKANISCHEN WELTGEMEINDE: MENETEKEL FÜR DIE KATHOLISCHE KIRCHE?"

beginnt der Beitrag so - ZITAT

"Seit Jahr­zehn­ten hing die dro­hende Spal­tung als Damokles-​Schwert über der angli­ka­ni­schen Welt­ge­mein­schaft. Nun hat sich das theo­lo­gisch kon­ser­va­tive angli­ka­ni­sche Netz­werk GAF­CON (Glo­bal Angli­can Future Con­fe­rence) von der «Church of Eng­land» und ihrem Ober­haupt, Erz­bi­schof Jus­tin Welby von Can­ter­bury, losgesagt.

Grund für diese schwerwiegende Entscheidung ist der Beschluss der «Church of England» vom Februar 2023, Segnungen von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zu erlauben; vor allem für anglikanische Kirchenführer im globalen Süden, etwa in Afrika und Asien, ist das nicht hinnehmbar. " (...)

Quelle: KNA, swiss-cath

Mittwoch, 26. April 2023

Sandro Magister und die päpstliche Kommunikation

Sandro Magister veröffentlicht bei Settimo Cielo einen Kommentar zur päpstlichen Kommunikation des Pontifex.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"FRANZISKUS DER KOMMUNIKATOR. MT EINEM EIGENEN PRESSEBÜRO, IN SANTA MARTA"'

Auf dem Weg nach Budapest am 28. April wird Franziskus sicher die beiden profiliertesten Medien-Augenblicke jeder seiner Reisen nicht auslassen: die Pressekonferenz auf dem rückflug nach Rom und die Unterhaltung mit den örtlichen Jesuiten, die hinter verschlossenen Türe abgehalten aber dann transskribiert und von "La Civiltà Cattolica" veröffentlicht werden.

In beiden Fällen, wird er- wie immer- seine Bemerkungen freisprechend machen- über das, was ihm gefällt und ohne jede Beschränkung, nicht einmal in Beziehung darauf, was er zuvor gesagt hat, wobei er keine Angst haben wird, das zu ändern oder dem zu widerprechen, wie es ihm paßt, wie er es wiederholt getan hat. Die Aufgabe der Vatican-Büros wird einfach nur sein, sie  zu transskribieren  und sie in diesem gigantischen ungeordneten Archiv der gesprochenen und geschriebenen Worte registrieren, die für zukünftige Historiker das "Lehramt" von Jorge Mario Bergoglio  bilden werden.

Ein "Lehramt" das alles hat. Und zu viel. Bis zu dem Punkt, daß die Angestellten, die mit der Aufnahme seiner Reden beauftragt sind, seit einiger Zeit zumindest die Ausreißer, skurrilen Ausdrücke und Gossensprache trimmen und entfernen müssen. 

Bis vor einigen Monaten war es Standard-Vorgehen der päpstlichen Archivare, alles zu veröffentlichen, was Franziskus gesagt hat. Wenn er Personen oder Gruppen empfing, legte er die von den Bütod vorbereitete Rede beiseite und sprach aus dem Stegreif, alles wurde registriert, sowohl die ungehaltenen Reden als auch die real gesprochenen Worte.

Und das auch, wenn alles Veröffentlichte  kaum elegant war, z.B. vergangenen 24. Oktober, als er Seminaristen und Priester, die in Rom studierten und als er eine unschuldige Frage über die digitale Welt beantwortete, ließ der Papst sich selbst in einer emphatischen Abschweifung zum Laster des Betrachtens pornographischer Bilderhinreißen, als ob es das Laster aller anwesenden und abwesenden Priester und Seminaristen und ebenfalls der Nonnen der Geweihten Seelen sei. 

Am folgenden 10. Dezember jedoch schien es einigen im Vatican zu weit gegangen zu sein, weil Franziskus bei einer Audienz für Seminaristen und Erzieher in Barcelona auch dort den geschriebenen Text beiseite ließ , weil er "langweilig" war, die Grenze dessen,  was man veröffentlichen kann- überschritt und Karrieristen und Aufstrebende mit Straßenbeleidigungen brandmarkte. 

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute über Eunuchen und ihre Rolle in der Hl. Schrift.
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                                     "EUNUCHEN"

Aufmerksame Leser der Hl. Schrift werden bemerkt haben, daß der Joseph typikos, dessen Gegenbild der keusche Bräutigam Unserer Lieben Frau war, in Genesis 39, in der Vulgata (und der Neo-Vulgata) und der Septuaginta als einer beschrieben wird, der als Sklave an Potiphar, den Eunuchen des Pharao verkauft wurde. Tatsächlich gibt Brown Driver Briggs Eunuch als Hauptbedeutung des hebräischen SRIS wieder. Eunuchen waren in den antiken Königreichen oft Große Männer, weil ein Herrscher ziemlich sicher sein konnte, daß sie ihre Zeit und ihren Einfallsreichtum und staatliche Ressourcen nicht für ihren eigenen Nachwuchs verschwendeten. Da daher große Staatsbeamte oft Eunuchen waren, ergibt es oft scheinbar Sinn, SRIS mit "Offizier“ oder "Höfling“ oder (Tyndale) "Lorde“ zu übersetzen. Und das würde natürlich verhindern, daß naive Menschen mit dem Satz "Aber wie kann ein Eunuch eine Frau haben?" herausplatzen. Auch werden verwirrte Kinder nicht fragen, was ein Yew Nuck ist, und wenn sie dazu aufgefordert werden, ihre Taschenmesser zücken und anfangen, an den Haustieren zu experimentieren.

Und tatsächlich übersetzen alle ausufernden englischen protestantischen Bibeln, die von der King-James-Bibel abstammen, dieses Wort mit so etwas wie Offizier. Aber überraschenderweise tun dies auch die katholischen Knox- und Jerusalem-Bibeln (und noch seltsamer, sie tun dies ohne auch nur eine erklärende Fußnote). Nur die Genfer Bibel und die Douay-Rheims-Challoner-Bibel geben mutig "eunuch" an. (John Wycliffe, irgendwann Master des Balliol College an dieser Universität, machte daraus "Wallach“!)

Die genaue Übersetzung des Begriffs als "Eunuch" könnte dem ziemlich dringenden Wunsch von Potiphars Frau nach sexueller Intimität, ähm, Pikanterie verleihen ... Einige haben vorgeschlagen, daß sie Zuleika hieß.

Ich wage zu vermuten, daß der Bräutigam der Mutter Gottes wegen seiner keuschen Abstinenz in seiner Ehe mit Maria durch die Vorsehung den Namen Joseph trägt. Dies würde seinen Namen in Matthäus und Lukas zu einem "historischen“ Zeugen der ewigen Jungfräulichkeit Unserer Lieben Frau machen.

B. Pius IX. war der Meinung, daß die betroffene Kirche einen Patron/Beschützer brauchte, und gab S. Joseph einen Sonntag in der Osterzeit (laut Gueranger musste das Gedenken an einem Sonntag stattfinden, um sicherzustellen, dass Joseph einen Tag der Verpflichtung bekam). Ein oder zwei Päpste später, als es unpopulär geworden war, denselben Sonntag dauerhaft mit einer anderen Feier zu belasten, verlegte der Hl. Pius X. ihn auf den Mittwoch ... heute. Unerklärlicherweise fiel Pius XI. kein guter Gedanke ein, um mit Hl Joseph herumzuspielen, aber Pius XII., ein weiterer rastloser liturgischer Erneuerer, unterdrückte das Fest und ersetzte es am 1. Mai durch den Hl. Joseph, den Arbeiter (P. Bouyer, "Drei Maniacs“), der bemerkte, daß niemand den Hl. Joseph, den Arbeiter, sehr zu wollen schien, und hackte ihn zu einem optionalen Gedenktag nieder.

Ich bin anderer Meinung als Sie: diese Geschichte ist nicht lustig. Sie hatte tatsächlich die Wirkung "Pip and Jim" auf die Reise zu schicken. 

Ihre Körper sind die der Basilika der XII Apostel begraben, die irgendwann um 570 AD herum geweiht wurde. Pius XII verlegte sie auf den 11. Mai; die postkonziliaren Reformer reduzierten ihre Abfolge auf 3 Tage und beließen sie auf dem 3. Mai. 

Libertär wie ich bin, ich werde für den 1. Mai Rote Meßgewänder herausholen. Heute - für mich- Hl. Joseph. sind Messe und Offizium  nur sehr dezent typologisch und ich habe keine Vorurteile gegen Pio  Nono, IX) 

Quelle: liturgicalnotes,  Fr. J. Hunwicke

Wunder gibt es...

catholicharboroffaithandmorals veröffentlicht einen Bericht über das berühmte Gemälde "Unsere Liebe Frau vom Guten Rat" in der Kirche der italienischen Stadt Genazzaro. 
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                                     UNSERE LIEBE FRAU VOM GUTEN RATE

Das berühmte Bild, das jetzt als "Unsere Liebe Frau vom Guten Rat" bekannt ist, erschien unter wundersamen Umständen in Genazzano, einer Stadt, die etwa 30 Meilen südöstlich von Rom am Tag der Hl. Markus (25. April) 1467 in der alten Kirche Unserer Lieben Frau erschien. Diese Kirche war seit mehr als 100 Jahren der Pflege der Augustiner anvertraut. Sofort fingen die Menschen an, vor diesem Bild zu beten; Wunder und Gnaden sind in einem Register verzeichnet, das am zweiten Tag nach dem Ereignis angelegt wurde. 

Zwei Bischöfe, die von  Papst Paul II im Juli des selben Jahres entsandt wurden, fanden heraus, daß das Bild auf eine sehr dünne Putzschicht gemalt wurde und daß- außer der Unterstützung an seiner Basis - das Bild keinerlei Stütze hatte. Gleichzeitig wurde das Bild als dasjenige identifiziert, das jahrhundertelang in Scutari und Albanien verehrt worden ist. 

Papst Urban VIII und Papst Pius IX gingen als Pilger zu diesem Schrein. Papst Benedikt  XIV approbierte eine Fromme Vereinigung Unserer Lieben Frau des Guten Rates und wurde ihr erstes Mitglied. Und es war Papst Leo XIII, der die Einfügung der Anrufung: "Unsere Liebe Frau des Guten Rates bitte für uns" in die Lauretanische Litanei anordnete. 

                        Gebet zu Unserer Lieben Frau des Guten Rates

Herrlichste Jungfrau, vom ewigen Rat auserwählt,  
Mutter des ewigen, fleischgewordenen Wortes, 
du Schatzmeisterin der göttlichen Gnaden und 
Fürsprecherin der Sünder, ich,  
dein unwürdigster Diener, nehme meine Zuflucht zu dir; 
sei erfreut, mein Führerin und Ratgeberin in diesem Jammertal zu sein.

Erlange für mich durch das Kostbarste Blut deines göttlichen Sohnes 
die Vergebung meiner Sünden, das Heil meiner Seele 
und die dazu notwendigen Mittel. Erlange in gleicher Weise für die 
Heilige Kirche den Sieg über ihre Feinde und die Ausbreitung
des Reiches Jesu Christi auf der ganzen Erde. Amen.

Ablass für 500 Tage

Quelle: catholicharboroffaithandmoral

Dienstag, 25. April 2023

Musik am Abend...

Zur Vorbereitung auf die kommende Krönung in London: die traditionelle Krönungshymne aus Händels  Oratorium "Zadok the priest"  HWV 258, die am 6. Mai wieder in Westminster Abbey erklingen wird. 

             

Wenn der Synodale Weg scheitert...

Wie "Die Tagespost" berichtet, hat sich der schwedische Kardinal Arborelius  noch einmal kritisch über den Synodalen Sonderweg der deutschen Katholischen Kirche geäußert. 
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unter dem Titel:

"SCHWEDISCHER KARDINAL WARNT KATHOLIKEN IN DEUTSCHLAND VOR FEHLEINSCHÄTZUNGEN DES SYNODALEN WEGS"

beginnt der Beitrag so:  ZITAT

"Der Erzbischof von Stockholm, Anders Kardinal Arborelius OCD bedauert, dass sich die Kirche in Deutschland mit den Beschlüssen des Synodalen Wegs auf einen Sonderweg begeben hat. Er geht allerdings nicht davon aus, dass die deutsche Sicht viel Einfluss auf die Weltkirche hat. Im Interview gegenüber der Tagespost sagte er: “Auch wenn die Beschlüsse des Synodalen Wegs für Deutschland wichtig sind - Deutschland ist nur ein kleiner Teil der Weltkirche. Natürlich werden wir diese Fragen irgendwie berühren, aber die deutsche Sicht wird nicht so wichtig sein, wie man vielleicht in Deutschland denkt. Die deutsche Stimme ist nicht die wichtigste der Weltkirche.” (...)

Quelle:  Die Tagespost

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute anläßlich des gestrigen Jahrestages des Genozids an den Armeniern über die andauernde Verweigerungshaltung der Türkei, dieses Verbrechen anzuerkennen. 
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                                       "GENOZID"

Wie barbarisch, daß der gegenwärtige türkische Staat sich auch jetzt noch aggressiv gegenüber denen zu benehmen, die weiterhin an den Völkermord an den Armeniern erinnern. 

Ich frage mich, wie viele derer, die beim kürzlichen Erdbeben gelitten haben, von denen abstammen, die die armenische Bevölkerung der Gegend ermordet, vergewaltigt und ausgeraubt haben. 

Gott segne Papst Franziskus dafür, daß er früh in seinem Pontifikat offen und frei über die schrecklichsten Ereignisse des letzten Jahrhunderts zu sprechen; ein immer noch unbereutes Ereignis. 

Ja; es waren nicht nur Armenier, die gelitten haben: ich erinnere mich mit viel Respekt an den Hierarchen Chrysostomos von Smyrna, den Märtyrer und Hirten, der sein Herde nicht verließ. 

Aber den Armeniern steht sicher- zumindest ein Tag von 365 zu. Ich frage mich, was die Starmers dieser Welt heute über sie zu sagen haben."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke 

 

Rorate Caeli veröffentlicht die Beurteilung der gerade vollendeten ersten 10 Jahre des Pontifikates durch den französischen Fr. Benoit de Jorna, FSSPX. 
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"EIN KATASTROPHALES PONTIFIKAT, DAS DIE STRUKTUR - ELEMENTE DER KIRCHE UNTERMINIERT"  VON FR. BENOIT DE JORNA

Eine im Innersten erschütterte Kirche 

Fr. Benoît de Jorna, FSSPX
Superior of the District of France (SSPX)
Brief an die Brüder im Priesteramt, März 2023

Das Pontifikat von Papst Franziskus hat gerade die 10-Jahresmarke überschritten, was bereits ein ehrenwerter Zeitabschnitt ist. Deshalb ist es möglich, einen ersten Blick zurück zu werfen, wie wir es letztes mal beim Pontifikat von Papst Benedikt XVI getan haben. Vorweg-um unseren Standpunkt klarzustellen- wir haben keine persönlichen Animositäten gegen Papst Franziskus. Im Gegenteil, er hat mehrere wichtige Gesten in Richtung der SSPX gemacht, die für uns wichtig sind. 

Jeder erkennt an, daß Papst Franziskus eine sehr persönliche, etwas autoritäre Art zu regieren hat, daß er nach Belieben und oft unvorhersehbar handelt. Die Zahl der motu proprio, die er bereits promulgiert hat, sind dafür ein unmißverständliches Zeichen. Absolut gesehen, könnte man natürlich über diese Art die Dinge zu tun, diskutieren, aber er ist sicher nicht der erste Papst, der so handelt. Auf alle Fälle ist es nicht seine Art der Führung, die wir heute diskutieren wollen. 

Was uns wirklich wichtig erscheint, ist nicht wie Papst Franziskus handelt, sondern was er tut, der wirkliche Gehalt seines Tuns. Und hier- das muß klar gesagt werden- scheinen uns die Ergebnisse des Pontifikats ziemlich katastrophal. Papst Franziskus unterminiert konstant die strukturellen Elemente der Kirche, die Säulen des christlichen Lebens und so erschüttert er sie im Innersten und hinterläßt uns ihren völligen Ruin zu fürchten oder vorherzusehen. 

Es ist nicht genau um die spekulative, dogmatische  Ordnung, die er angreift. Das ist- wie es scheint- nicht das Gebiet, das ihn anzieht und fasziniert. Er konzentriert sich eher auf die praktische Ebene, die des Handelns, und da macht er große Schritte, unglücklicherweise in die falsche Richtung.

Zuerst hat er die Moral angegriffen- ein Feld, das irgendwie und auch nur  teilweise bei der systematischen Infragestellung ausgespart blieb. Durch verschiedene Dokumente und Initiativen hat er den Weg zur Befriedigung "sozialer " Forderungen bereitet, z.B. wie den Zugang wiederverheirateter Geschiedener und homosexueller Paare zu den Sakramenten,  die Anerkennung der Trans-Identität, Zugang von Frauen zu den Weiheämtern etc....wie die deutsche Synode sehr wohl verstanden hat.

Die zweite Stufe des Sperrfeuers ist der massive und koordinierte Angriff auf die traditionelle Liturgie, die so bescheiden und nur am Rand zelebriert wird. Das ist eine Sache, alles auszuradieren, was nicht nur an die Kirche vor dem II. Vaticanum erinnern würde, sondern ganz einfach an die Kirche vor Franziskus, schließlich stammt die offizielle Rückkehr zu dieser alten Liturgie erst von seinem Vorgänger. 

Papst Franziskus wird durch sein Tun auf diesem und auf parallelen  Gebieten zweifellos eine zutiefst erschütterte Kirche hinterlassen. "

Quelle: Fr. Benoit de Jorna, FFPX, Rorate Caeli

Was es mit dem Mittelalter wirklich auf sich hat...

Stefano Chiappalone berichtet anläßlich ihres fünften Todestages bei La Nuova Bussola Quotidiana über ein Buch der Historikerin R.Pernoud über die Rolle der Frau im Mittelalter "La donna al tempo delle cattedrali", in dem viele der hartnäckigen schwarzen Legenden und Vorurteile über das Mittelalter als "dunkles Zeitalter" widerlegt werden. Hier geht´s zum Original:  klicken

"REGINE PERNOUD: DAS MITTELALTER JENSEITS VON VORURTEILEN" 

25 Jahre nach dem Tod der französischen Historikerin, die eine Dokumentation und Auslassungen vereint hat, die über das Allgemeine des "dunklen Zeitalters" hinausgehen- nicht dunkler als andere Epochen und dazu mit dem Licht des Christentums: und vielleicht ist das der "Fehler", der der mittelalterlichen Zivilisation nicht vergeben wird. 

Es ist eine Vorsehung, daß es kein Historiker, sondern eine Historikerin war, die die verschiedenen schwarzen Legenden über die Lage der Frauen in jenen "dunklen Zeiten" entlarvte, die sie stattdessen das "Zeitalter der Kathedralen" nannte. Die Rede ist von Régine Pernoud, Autorin von La donna al tempo delle cattedrali (Lindau, Turin 2017) und vielen anderen Texten, die über die Vorurteile hinausgegangen sind, die bei denen, die sich dem mittelalterlichen Jahrtausend nähern, noch lebendig sind.

Die französische Historikerin starb vor genau 25 Jahren am 22. April 1998 im Alter von 89 Jahren in Paris, nach einem Leben in den Archiven, in direktem Kontakt mit den Dokumenten, mit denen sie sich einer größeren Vertrautheit rühmen konnte als einige Historiker, denen sie keine Kritik ersparte und sagte, daß sie Bücher schrieben, die eher auf anderen Büchern als auf Quellen basierten.

Montag, 24. April 2023

Heute vor 18 Jahren

am 24. April 2005 fand auf dem Petersplatz in Rom die Inaugurationsmesse für Papst Benedikt XVI statt.  CTV hat die Zeremonie damals in die Welt übertragen. 

            

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über den Festtag des Hl. Georgs, des Schutzheiligen Englands und die Aufnahme dieses Tages in die Liturgie und was er selbst, wenn er dereinst Präfekt der Glaubenskongregation ist, tun wird. Hier geht´s zum Original: klicken

                                "WOHIN Hl. GEORG?" 

1. Könnte mir ein Medievalist die 1300-er Jahre erklären?

Mitte des Jahrhunderts finden wir viele Spielereien mit dem Hl. Georg und der Symbolik des Strumpfbandes. 

Aber gegen Ende des Jahrhunderts kein bißchen. 

Wenn ich auf das Wilton Diptychon mit dem H. Georg schaue...und die Ideologie des Strumpfbandes... sind das Hunde, die einfach nachts nicht bellen. 

Ist das eine Sache eines Regierungswechsels? Gibt es irgendwelche Hinweise in den Garter-Archiven? 

Die liturgischen Anordnungen von Bischof Grandisson für Exeter um 14. Jahrhundert, schließen den Hl. Georg auf einen sehr niedrigen liturgischen Rang ein. Als in der Tudor-Zeit der Sarum-Ritus die Ehre hatte, in mehreren Druckversionen zu erscheinen, war der Hl. Georg immer noch auf einem niedrigen liturgischen Platz. 

Ich bin froh, daß Benedikt XIV fühlte, daß er den Hl. Georg zum "Beschützer" [offensichtlich nicht Patron] des Königreichs ernennen mußte...aber ich denke, daß da irgendwie etwas bei meinem Verständnis der Entwicklung des Cultus fehlt.

Kommt Shakespeare in dieser Geschichte ins Spiel? Erzählen Sie mir nicht, daß Georg teilweise ein Produkt der Tudor- Lügen-Maschinerie ist...das wäre einfach zu schwer zu schlucken...

2. Ich vertraue darauf, daß (englische) Lektoren gestern das Richtige Letzte Evangelium (d.h. des Sonntags) am Ende ihrer Messe für den Hl. Georg gelesen haben. 

Wenn, vor der abscheulichen Zerreißung ein Tag mit  als ein seinem eigenen Evangelium durch die Feier eines anderen Gedenken zurückgesetzt wurde (so wie der II. Sonntag nach Ostern gestern durch den Hl. Georg), wurde der reduzierte Tag gefeiert, indem seine Kollekte, sein Mysterium und die Kommnion des Tages danach, nach denen des verdrängenden Tages gelesen ... und sein eigenes Evangelium ersetzt den johanneischen Prolog am Ende der Messe.

Das ist im Geiste des II. Vaticanischen Konzils (einige von Ihnen scheinen noch nie vom Geist, dem lebenswichtigen Geist des II. Vaticanischen Konzils gehört zu haben), daß mehr Bibeltexte mit den Menschen geteilt werden. (Sacrosanctum Concilium 51)

Dies ist im Geist des II. Vatikanischen Konzils (einige von Ihnen scheinen noch nie vom Geist, dem lebenswichtigen GEIST des II. Vatikanischen Konzils gehört zu haben), der erfordert, dass mehr Bibel-Texte mit den Menschen geteilt wird (Sacrosanctum Concilium 51).

Wenn ich nach der Großen Restauration Präfekt der Liturgie-Kongregation bin, werde ich die meisten Mitglieder meiner unbarmherzigen Dicasteriums-Gestapo herumschicken, die an die Türen des Klerus hämmern, der nicht die richtigen Letzten Evangelien liest."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Nachrichten aus Rom

In ihrer Rubrik "Borgo Pio" berichtet La Nuova Bussola Quotidiana über eine geplante Reise des Papstes ins heimatliche Argentinien, während Erzbischof Georg Gänswein das Ziel seiner zukünftigen Abreise aus Rom noch nicht kennt. 
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"DER PAPST FÄHRT NACH ARGENTINIEN, GÄNSWEIN WEISS NICHT WOHIN"

Warum kehrt der Papst nicht nach Argentinien zurück? Das ist die wiederkehrende Frage seit einem Jahrzehnt, seit man glaubte, daß er, als er zum Nachfolger Petri gewählt wurde, bereits im ersten Jahr seines Pontifikats bald zurückkehren würde, um seine Heimat zu besuchen, wie seine nicht-italienischen Vorgänger. Karol Wojtyla kehrte 1979 nach Polen zurück, Joseph Ratzinger besuchte 2005 sofort Deutschland zum Weltjugendtag, Jorge M. Bergoglio wurde noch nicht in seiner Heimat gesehen. Dennoch ist er mehr als einmal nach Lateinamerika zurückgekehrt.

Aber 2024 wird er in seine Heimat zurückkehren, versichert er in einem Interview mit Joaquín Morales Sola auf La Nacion: "Quiero ir al país el año próximo", ich werde nächstes Jahr fahren. Und das Datum ist kein Zufall, d.h. nach den diesjährigen Wahlen, um sich nicht einzumischen. Es sollte 2017 gehen, aber am Ende entschied man sich aus dem gleichen Grund nur für Chile und Uruguay. Aber es ist nicht so, daß es jedes Jahr Wahlen gibt, so daß diese immer wieder verschobene Reise in seine Heimat weiterhin geheimnisumwittert bleibt, jenseits der Bitte: "No me vinculen con la política argentina, por favor!"  (verbinden Sie mich bitte nicht mit der argentinischen Politik) – doch in den Flitterwochen zu Beginn seines Pontifikats schien die damalige Präsidentin Kirchner in Santa Marta zu Hause zu sein.

Gänswein hingegen kennt sein Ziel noch nicht. Der Papst spricht auch mit Morales Sola über ihn: Der deutsche Erzbischof könnte nach Deutschland zurückkehren, aber es ist nicht bekannt, in welcher Diözese (und auch nicht mit welcher Aufnahme angesichts der synodalen Gärung, die Spannungen im deutschen Episkopat sät) oder in Italien, aber nicht im Vatikan. Noch nichts Neues bei der Costa Rica-Option, die vor einigen Wochen ventiliert wurde. Sicher ist vorerst nur, daß Gänswein nach dem Auszug aus Mater Ecclesiae auch die jetzige Wohnung verlassen muss."

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana 

Hat eine neue Ära im Pontifikat von Papst Franziskus begonnen?

In seiner heutigen Kolumne in Monday at the Vatican analysiert A.Gagliarducci die derzeitige Situation im Pontifikat von Papst Franziskus und die Auswirkungen seines Regierens auf Kirche, Kurie, Kardinalkollegium. Hier geht´s zum Original:  klicken

                           "PAPST FRANZISKUS, EIN EPOCHENWECHSEL"

Heute beginnt der erste Beratung der Kardinäle in der neuen Ära des Pontifikates von Papst Franziskus, Natürlich ist es nicht die  erste Beratung nach der Promulgierung der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium, der Kurienreform, dier der Hauptzweck war, für den der Papst beschloss, eine Gruppe von 8 Kardinälen um sich zu sammeln, aus denen- mit Kardinal Parolin - neun wurden. Aber es ist die erste Zusammenkunft seit dem Generationswechsel des Pontifikates. 

Anfang März hat Papst Franziskus den Rat erneuert. Kardinal Pietro Parolin , vaticanischer Staatssekretär, der ursprünglich nicht einmal zum Rat gehörte und dann vom Papst ohne irgendeine offizielle Ernennung aufgenommen wurde- ist geblieben. Außerdem blieben auch die Kardinäle Fridolin Ambongo Besungu, Erzbischof von Kinshasa, Oswald Gracias,  Erzbischof von Bombay und Sean Patrick O´Malley, Erzbischof von Boston.

Neu dazugekommen sind die Kardinäle Fernando Vérges Alzaga, Präsident des Governoratorates von Vatican-Stadt, Juan José Omella Omella, Erzbischof von Barcelona, Gerald Lacroix, Erzbischof von Quebec,  Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg und Sérgio da Rocha, Erzbischof von Sao Salvador de Bahia (Brasilien). 

Es wurden also fünf von neun Mitgliedern ausgewechselt. Der wahrscheinlich einzige Fall des Wechsels der Aufgabe ist der von Kardinal Vérges, der im Rat die Stelle des Gouverneurs von Vatica-Stadt einnehmen wird, den zuvor Kardinal Giuseppe Bertello inne hatte. 

Was den Rest betrifft, besitzen die ausgewählten Kardinäle unterschiedliche Profile. Kardinal Omella wurde 2017 von Papst Franziskus kreiert, gerade zwei Tage nach dem Treffen mit der neuen Präsidentschaft der spanischen Bischofkonferenz, die damals Kardinal Ricardo Blaquez Perez zu ihrem Präsidenten und Kardinal Canizares zum Vizepräsidenten gewählt hatte. Die Wahl Omellas stand nicht im Konflikt mit der Tradition, er war der Erzbischof von Barcelona und sein Vorgänger hatte gerade das Alter von 80 Jahren überschritten. Aber in einem Konsistorium mit nur fünf Kardinälen, mit besonderer Aufmerksamkeit für die Vororte, war Papst Franziskus´ Auswahl ein klares Signal, daß er einen Generationswechsel und einen Wendepunkt in der Mentalität der Bischofskonferenz wollte.

Kardinal Lacroix hat zu vielen Überlegungen geführt und einige stellen ihn sogar auf die Liste der "papabili" für die Nachfolge von Papst Franziskus. Lacroix besitzt auch neun Jahre Erfahrung in den Kriegsgebieten Kolumbiens, er mag den Papst sehr und hat erfolgreich die kürzliche Reise nach Kanada organisiert. 

Fundstück

AC Wimmer kommentiert bei CNA die bevorstehende Ungarnreise von Papst Franziskus. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

Unter dem Titel:

"DER PAPST, DER PERMIERMINISTER UND DER PRIMAS VON BUDAPEST:  EINE ANALYSE DER UNGARN-REISE"

beginnt die Analyse so - ZITAT

"Der Besuch von Papst Franziskus in der ungarischen Hauptstadt vom 28. bis 30. April fällt in eine Zeit anhaltenden Blutvergießens in der benachbarten Ukraine und politischer Spannungen zwischen Budapest, Kiew und den westlichen Demokratien, die über die russische Invasion hinausgehen. [...]

Die katholische Kirche in Ungarn ist von dieser Geschichte durchdrungen, und die zentrale Figur, die sowohl dieses Erbe als auch die aktuellen Spannungen in Budapest miteinander verbindet, ist Kardinal Péter Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn."  (...)

Quelle: AC Wimmer, CNA

 

Sonntag, 23. April 2023

Musik zum Sonntag

 A. Scarlatti:  Messa a Santa Cecilia

            

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über den Schutzheiligen Englands: den Hl. Georg und ob das Vereinigte Königreich (von ihm Yew Kay genannt) auch einen eigegen Schutzheiligen haben sollte. 
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               "UNSER NATIONALER SCHUTZPATRON?"

Weil wir das Fest des Hl. Georgs feiern, wage ich, die ehrwürdigen englischen Brüder im Heiligen Priesteramt an das 2020 von der Glaubenskongregation autorisierte Eigene Vorwort für Schutzheilige zu erinnern. Das stammt ursprünglich aus dem Patis-Missale von 1738, das von Dr. Laurent-Francois Boursier zusammengestellt wurde [ich glaube, daß er irgendwo namens- ähm- Chardonnet begraben ist]. Die SSPX  in Frankreich hat es benutzt, weil ihm dazu ein lang-andauernder Indult  gewährt wurde. Man glaubte, es hatte einen Hauch von Jansenismus an sich: ich kann nicht erkennen, warum...mir erscheint es erkennbar biblisch. 

Vor einiger Zeit gab es einen Vorschlag, daß es einen Schutzheiligen für das Vereinigte Königreich geben sollte. Ich fand es seltsam, daß eine solch ephemere Institution wie das Yew Kay (UK) einen Schutzheiligen haben sollte. 

Alle politischen Arrangements sind vorübergehend und fehlerhaft. Und das Yew Kay mehr als die meisten anderen. Es hatte seine Entstehung in den unheilvollen Imperativen der Whig-Agenda nach der Holländischen Invasion; es fügte Irland erst 1800 hinzu; dann verlor es den größten Teil Irlands nach wenig mehr als einem Jahrhundert gebündelter schlechter Herrschaft; und dieses Yew Kay hält nur noch  einen fragwürdig und heftig bestrittenen Anspruch über den Teil unserer Insel, den die Whiggery  als "Nord-Britannien"  umzubenennen versuchte. 

Mir scheint, daß es viel nützlicher wäre, zu identifizieren, zu was der Vorschlag in Fr Aidan Nichols´ "The Realm" drängt, daß Christen daran denken sollten, daß sie ein bipolares Dasein haben. WIr gehören zu einem kulturellen Konstrukt, das - als Kirche aller Nationen- sowohl internationalistisch ist, als auch dennoch patriotisch. Und sicher muß unsere Priorität die treffende Metapher der Hl. Paulus sein, daß unser politeuma von oben kommt. Unsere richtigen Pässe werden weder von England noch vom Yew Kay ausgestellt, sondern im Himmel.

Aus diesem Grund ist der Hl. Georg ein absolut idealer Patron für England. Er ist umso mehr "unser“, weil er nie hierher gekommen ist! Tatsächlich war Provincia Brittannia noch nicht einmal Angleland geworden, als der Hl. George Zeugnis ablegte. Er erinnert uns daran, daß der Glaube an Christus, sogar bis zum Tod, Vorrang hat ... mehrere tausend Meilen ... und vor allen engere Loyalitäten.

Gemäß der Lectio IV für die Diözesen Englands in der Mattutin von heute wurde der Hl.Georg von diesem bewundernswerten Papst, Benedikt XIV, zum Beschützer des Königreichs England erklärt, zu einer Zeit, als es gemäß der verfassungsmäßigen Behauptung des eindringenden Hannoveraner-Regimes nicht so etwas wie ein Königreich gab.  entweder von England noch von Schottland, weil beide 1707 durch den Act of Union abgeschafft worden waren!

Das wundert mich eher. Das Pontifikat von Prospero Lambertini, 1740-1758, war eine Zeit, in der der Heilige Stuhl den im Exil lebenden Stuart-König Jakob III. als König von England anerkannte. King James war es, der offizielle unsere Apostolischen Vikare ernannte.

Und König Jacob (wie sein Nachfolger 1776, König Charles III) hatte - als seinen incognito Titel "Chevalier de S. Georges" angenommen. 

Hat dieser Heilige Vater geschickt versucht, himmlischen Beistand für unseren rechtmäßigen Lehnsherrn Charles III zu finden? 

Wenn das Yew Kay einen eigenen Schutzheiligen haben sollte, wäre der Hl. Theodore mein Kandidat: ein griechisch sprechender, syrischer Mönch, der von einem Papst in Rom geschickt wurde, um Erzbischof von Canterbury zu werden."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke