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Mittwoch, 13. September 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute ein weiteres mal über die "Entwicklung" des katholischen Lehramtes - wie sie Papst Franziskus postuliert - und über den einen- alles entscheidenden Satz: eodem sensu eademque sententia Hier geht´s zum Original: klicken

                              "ENTWICKLUNG" (7)

Papst Benedikt XVI gab uns in seinem gefeierten Discorso ai Membri della Curia -2005, einen bewundernswerten Rat. Er bezog sich auf - und zitierte die Konzils-Eröffnungsrede des Hl. Johannes XXIII am Fest der Mutterschaft unserer Lieben Frau, am 11.Oktober 1962. Aber...was hat der Hl. Johannes wirklich gesagt? Hier gibt es eine äußerst beklagenswerte Verwirrung, die immer noch existiert und die immer weitergegeben und betont wird - durch -wie es scheint-derzeitige Vatican-Mitarbeitert. Lassen Sie mich erklären...sogar wenn mich das in einige Geheimnisse führt.

Ich nehme an, daß der authentische Text der Rede des Hl.Vaters an eine Kurie, weil ich keine lateinische Version finden kann, italienisch war. In dieser Version zitiert er die Worte von Papa Roncalli, daß der Glaube auf gewisse Weise an unsere Zeit angepaßt werden muß und schloß -wie Papst Johannes es tat- mit dem Satz conservando ad esse tuttavia lo stesso senso e la stessa portata.

In Papst Johannes´ Original-Latein ist das eodem tamen sensu eademque sententia. Aber die englische Version von Papst Benedikts Zitat endet: "Die Substanz der antiken Glaubens-Lehre ist eine Sache und die Art, wie sie präsentiert wird, eine andere..."Mit anderen Worten, das Zitat ist verkürzt-auf eine solche Art (nach "eine andere") daß es erscheint, als habe Papst Johannes eodem sensu eademque sententia  nicht gesagt. Das ist- meiner Meinung nach - in der Tat eine faire, wenn auch nicht besonders gute Art das  weiter zu geben. Aber der Punkt ist, daß der englische Übersetzer schließen läßt...und das wohl auch dachte...daß diese Worte nicht Teil des Originaltextes von Papst Johannes waren, sondern von Papst Benedikt hinzugefügt worden waren. 

Dann wird klar, warum und wie der englische Übersetzer diesen ziemlich wichtigen und äußerst bedauernswerten Fehler gemacht hat. In Klammern-er gibt sein Quelle an. "(Die Dokumente des II.Vaticanischen Konzils, Walter Abbott,S.J. S.715) .Abbotts englische Übersetzung dieses Konzils-Dokumentes war die,die meine Generation auf ihre Bücherregale stellte. Aber hier gibt Abbott das Latein nicht genau wieder Tatsächlich ließ Abbott die Worte eodem sensu eademque sententia in seiner Weitergabe dessen weg, was der Papst wirklich gesagt hatte. Ich sagte, daß ich hoffe, daß ich den englischen Übersetzer von Papst Benedikts Worten eher wegen eines einfachen Irrtums als wegen einer Verschwörung tadeln  muß.  Hier ist, was passiert sein muß.

Er hatte- auf seinem Bücherregal - wie ich auf meinem- Abbotts kleines vergilbendes Paperback und er schaute lieber da hinein als in die dummen, alten Acta Apostolica Sedis. zu schauen. Aber indem er das tat- soweit die anglophonen Leser betroffen waren- hat er das Wasser für jeden trübe gemacht, der versucht, die Züge und die Geschichte eines Satzes aufzuspüren. der von großer lehramtlicher Wichtigkeit ist,  und der die Wirkung des Lehramtes des Hl. Vaters  im Hinblick auf das II. Vaticanische Konzil und die Hermeneutik,  durch die es verstanden werden konnte, erheblich abgestumpft wurde."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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