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Dienstag, 12. Dezember 2023

Neue Bischöfe für das Land

Nico Spuntoni kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana die jüngsten  Bischofsernennungen für die vakanten Bischofssitze in Deutschland. 
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"NEUE BISCHÖFE IN DEUTSCHLAND, DER PAPST WÄHLT ZWEI LAUWARME KONSERVATIVE"

Nach mehr als einem Jahr der vakanten Bischofssitze erfuhren die Erzdiözesen Bamberg und Paderborn am gleichen Tag den Namen des neuen Titularbischofs. Am Samstag, dem 9. Dezember, wurde die Ernennung von Herwig Gössl und Udo Bentz durch den Heiligen Stuhl bekannt gegeben. Eine Nachricht, die über das lokale Interesse hinausgeht, weil sie die Dynamik eines turbulenten Episkopats wie des deutschen betrifft, der sich mit den Folgen auseinandersetzt, die sich aus der Büchse der Pandora des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland verteilen.

Die Wahl, die auf die jungen Gössl und Bentz fiel, lässt erahnen, was im Kopf des Papstes vorgeht nach dem Zerwürfnis der deutschen Kirchenleitung mit der Einsetzung eines von Rom nicht genehmigten Synodalen Ausschusses. In einem privaten Brief vertraute Franziskus den vier ehemaligen Synodendelegierten Katharina Westerhorstmann, Marianne Schlosser, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und Dorothea Schmidt im vergangenen Monat an, er sei ebenso besorgt wie sie über "die vielen konkreten Schritte, mit denen diese Ortskirche immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche abzuweichen droht". Nach den Worten ist auch in den Taten ein erstes Zeichen zu erkennen: Die neuen Erzbischöfe von Bamberg und Paderborn sind nicht die enthusiastischsten Prälaten der Richtung, die der Synodale Weg und dessen Anhänger unter der Leitung von Monsignore Georg Bätzing und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) eingeschlagen haben.

Monsignore Herwig Gössl, der seit dem Rücktritt seines Vorgängers Ludwig Schick bereits Diözesanadministrator in Bamberg war, gehörte 2021 zu den Verfassern eines Gegendokuments zur vorherrschenden Richtung in der Debatte um den Synodalen Weg mit dem Titel "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe, Leben in Sexualität und Kooperation". Der Text, der der langjährigen Lehre der Kirche über die Sexualmoral treu bleibt, wurde auch von einem der ratzingerischsten Bischöfe Deutschlands, Monsignore Stefan Oster, und von der Theologin Katharina Westerhorstmann, einer der Verfasserinnen des besorgten Briefes, auf den der Papst antwortete, unterzeichnet. Der 56-jährige Gössl hat sich selbst als "nicht-bigotten" Konservativen bezeichnet und war im September 2022 einer der Bischöfe, die mit seinem "Nein" dazu beitrugen, – unter den Tränen, die nicht nur metaphorisch für die Liberalsten sind – das Grundlagendokument zur Sexualmoral zu Fall zu bringen. Eine Wahl, die Kath.ch mit emblematischen Worten über das Klima rechtfertigte, das in den Foren des Synodalen Weges herrschte. "Ich bin mir treu geblieben. Es gibt Aussagen im Grundlagentext zur Sexualethik, die ich nicht unterstützen kann, wie zum Beispiel die Tendenz, die Bipolarität der Geschlechter abzuschaffen", erklärte der damalige Weihbischof. "Der Gesamtstil des Textes widert mich an. Am Ende gibt es keine moralischen Regeln mehr, es wird auf Willkür reduziert", hatte Gössl kommentiert und hinzugefügt, daß "ich bei den Treffen viel Druck spüre, daß etwas passieren muss, damit die Kirche nicht zusammenbricht" und kritisierte diese Haltung, denn "all dies ist nicht vom guten Geist beseelt, von Anfang an sind Erwartungen entstanden, die nur zu Enttäuschungen hätten führen können".

Trotzdem sprach sich der neue Erzbischof von Bamberg auch dafür aus, die Diskussion über die Zulassung von Frauen zu sakramentalen Ämtern und die lehramtliche Neubewertung von Homosexualität zu eröffnen. "Wir wollen die Lehre der Kirche nicht in den Müll werfen, wir wollen sie weiterentwickeln", verteidigte er seine Position, die jedoch nicht klug erscheint, da sich die Kirche in beiden Fragen bereits klar geäußert hat.


Neben dem Tag seiner Ernennung hat Erzbischof Udo Bentz mit Gössl das Alter und ein im Vergleich zur Mehrheit des deutschen Episkopats relativ moderates Profil gemeinsam. Der Papst hat, wie er es in letzter Zeit getan hat, wieder Bischöfe ausgewählt, die in ihrer Diözese eine sehr lange Regierungszeit vor sich haben. Bentz kam aus Mainz nach Paderborn, der reichsten Diözese Deutschlands, wo er Weihbischof und Generalvikar war und wo er von Kardinal Karl Lehmann, dessen Sekretär er auch war, ausgewählt wurde. Was die synodalen Erfahrungen in Frankfurt anbelangt, so vermied er es nicht nur, die enthusiastischen Töne der meisten seiner Kollegen zu verwenden, sondern machte auch deutlich, daß es "viel Skepsis" gebe, indem er sagte, dass die Vollversammlung nur "hier und dort" gearbeitet habe. Im Jahr 2022 weigerte er sich auch, den Brief der deutschen Generalvikare zu unterzeichnen, in dem eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts gefordert wurde, um alle Disziplinarmaßnahmen für Beschäftigte, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, aufzuheben. Der neue Erzbischof hatte gesagt, er sei gegen die Aussage, daß "jeder Aspekt des Privatlebens irrelevant" für katholische Kirchenangestellte und katholische Religionslehrer sei. Sein "Ja" zu den Texten des Synodalen Weges, wie der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf erklärte, habe er sich die Nase zugehalten, weil beide lieber "abschnittsweise abgestimmt hätten, als ganze Texte annehmen oder ablehnen zu müssen". Erzbischof Kohlgraf, der auch im Namen seines damaligen Weihbischofs sprach, hatte das Dokument "Priesterliche Existenz heute", das sich für die Abschaffung des Zölibats öffnete, kritisiert und als "nichtsynodal" bezeichnet.

Nach der Begrüßung der Gläubigen im Paderborner Dom am Samstag bekräftigte Bentz in einem Interview mit der Tagespost, daß es verschiedene Arten von Synodalität gebe, wobei er die Kirchen des Ostens erwähnte. Der neue Erzbischof von Paderborn ist in der Tat ein großer Freund der Gemeinden im Heiligen Land und hat auch die Pfarrei im Gazastreifen besucht. Ein Detail, das dem Papst wahrscheinlich gefallen hat, ebenso wie seine geistliche Verehrung des heiligen Ignatius von Loyola. Doch Bentz, Theologe und Träger des "Karl Rahner"-Preises mit seiner Doktorarbeit, dankte Benedikt XVI. und erinnerte bei dessen Tod daran, dass "sein großartiges theologisches Vermächtnis ein Schatz bleiben wird, aus dem die Kirche noch lange schöpfen wird".

Monsignore Georg Gänswein ist erwartungsgemäß nicht in Bamberg und Paderborn angekommen, weil er in seiner Diözese Freiburg nach wie vor "arbeitslos" ist und demnächst nach Rom zurückkehren wird, um anlässlich des ersten Todestages Ratzingers in den Vatikanischen Grotten die Messe zu feiern. Franziskus hat jedoch im widerspenstigen deutschen Episkopat nach zwei Namen lauwarmer Konservativer "gefischt", die dem Abdriften des Synodalen Weges mäßig skeptisch gegenüberstehen. Damit gab der Papst eine erste, schwache Fortsetzung des Schreibens, in dem er den "Synodenausschuss" ablehnte, "dessen Aufgabe es ist, die Einrichtung eines beratenden und beschlussfassenden Gremiums vorzubereiten, das in der Form, wie es im entsprechenden Text der Resolution beschrieben ist, nicht mit der sakramentalen Struktur der katholischen Kirche in Einklang gebracht werden kann".

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ

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