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Freitag, 16. Februar 2024

Das nächste Kapitel in der Geschichte ´Freimaurerei und die Katholische Kirche ´

R. Cascioli kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana das Treffen von Vertretern der Diözese Mailand, angeführt von Erzbischof Delpini, mit Vertretern der italienischen Freimaurerlogen- das heute in Rom unter Ausschluß der Medien stattfindet. 
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"LIEBE FREIMAURER-BRÜDER": JETZT IST DER  ERZBISCHOF VON MAILAND AN DER REIHE"

Morgen, am 16. Februar werden die Großmeister der drei Italienischen Freimaurer-Logen an einem Seminar mit Msgr. Delpini, Kardinal Coccopalmerio und Bischof Staglianò teilnehmen, das von  GRIS organisiert wurde. Dieser mehrdeutige Dialog wird auf eine höhere Ebene gehoben und Delpini verbietet die Anwesenheit von Journalisten.

Der Erzbischof von Mailand, Msgr. Dario Delpini will den Dialog mit den Freimaurern, aber mit einem eingeschränkten Publikum und einem Bann gegen die Presse. Ein Zeichen, daß der freimaurerische Geist der Geheimhaltung bereits die Spitze der Ambrosianischen Kirche infiziert hat.  Das kommt bei der Recherche über das Semínar heraus, das morgen Nachmittag - am 16. Februar-stattfinden wird, in Mailand, auf dem Grundstück der Ambrosianischen Kultur-Stiftung, die genau der "Katholischen Kirche und die Freimauerei" gewidmet ist. Ein Treffen, das der Großmeister der Großen Orient von Italien (GOI), Stefano Bisi als "historisch" definiert. Und er hat gute Gründe das zu tun: es ist in der Tat  das erste mal, daß die drei Großmeister  der drei italienischen Logen zusammen sind - zusätzlich zur GOI; die Großloge Italien der ALAM und der Regulären Großloge von Italien-gemeinsam mit herausragenden Repräsentanten der Kirche: außer Delpini, Bischof Antonio Staglione, Präsident der Päpstlichen Akademie für Theologie, Kardinal Francesco Coccopalmerio und Fr. Zbigniew Suchecki, ein franziskanischer Theologe und Experte für Freimaurerei,

Und es ist offensichtlich, daß ein solches Treffen die Neugier des Publikums und der Presse erweckt, besonders weil Exponenten der Freimaurerei seit einigen Jahren teilweise Platz in Katholischen Kreisen gefunden haben, speziell seit -genau vor 8 Jahren-am 14.Februar 2016  Kardinal Gianfranco Coccopalmerio einen Artikel in Il Sole - 24 Stunden mit dem sprechenden Titel  Liebe Freimaurer-Brüder veröffentlicht hat.  Seitdem haben sich die Gelegenheiten fürvon den Freimaurern  geförderten Treffen, vervielfacht und fin den auf immer höheren Ebenen statt, wie die Initiative in Mailand zeigt, auch wenn es von dritter Seite organisiert wird- der GRIS-Vereinigung. 1987 in Bologna als Forschungs- und Informationsgruppe über Kult gegründet, erweiterte GRIS 2001 ihren Horizont indem sie ihren Namen in Sozio-religiöse Forschungs-und Informationsgruppe änderte. Wie sie auf ihrer website erklären, ist GRIS eine private Vereinigung von Katholiken, deren Status von der Italienischen Bischofskonferenz anerkannt ist. GRIS war eine Zeit lang in Freimaurerei verwickelt, seither hat sich ihr Interesse auf Sekten beschränkt. Sie hat bereits mehrere Treffen in verschiedenen Teilen Italiens organisiert mit dem erklärten Ziel gegenseitigen Kennenlernens, lange vor dem Eingreifen von Kardinal Ravasi. 


Deshalb klingt es umso merkwürdiger, daß ein Treffen auf dieser Ebene für die Presse verschlossen  bleibt. "Es ist Erzbischof Delpini, der keine Präsenz von Journalisten möchte.  antwortet eine weibliche Stimme am GRIS-Telefon, als ich nach der Möglichkeit der Akkreditierung für La Bussola fragte, nachdem wir einen Flyer bekamen (siehe am Ende des Artikels) - der dieses Seminar der Einladung mit dem Hinweis auf e-mail und telefonische  Reservierungen ankündigt. Ich wandte mich dann an die Leitung des Sozialen-Kommunikations-Zentrums der Erzdiözese Mailands, Dr. Stefano Femminis , der versucht, die Lage zu korrigieren. "Der Erzbischof ist Gast, nicht der Organisator und am Anfang wurde es ihm als Meeting hinter geschlossenen Türen präsentiert; jetzt- obwohl jemand die Neuigkeit verbreitete und in den Zeitungen veröffentlicht wurde, bat der Erzbischof darum, daß die ursprüngliche Entscheidung respektiert würde." Daß Msgr. Delpini  nur ein einfacher Gast ist, ist jedoch etwas schwer zu glauben, sogar wenn er-laut dem Programm- nur zu einer Eröffnungsrede berechtigt ist. Es ist kein Zufall, daß der Veranstaltungsort, die Ambrosianische Stiftung, eine kulturelle Institution ist, die eng mit der Erzdiözese verbunden ist. 

Gehen wir zurück zu GRIS und dieses mal sprechen wir mit Giuseppe Ferrari, dem nationalen Sekretär und Sprecher des Seminars: "Ich bestätige, daß die geschlossenen Türen dem Willen von Erzbischof Delpini entsprechen. Wir haben daran gedacht  dieses hochrangige Treffen in Mailand zu organisieren, aber die Bedingung war die Zustimmung und Beteiligung des Erzbischofs. Er hat sie nur unter dieser genauen Bedingung erteilt, daß es ein Augenblick der Studien und gründlichen Studien mit begrenzter Teilnehmerzahl  und ohne Presse, Ich hätte die Presse eingeladen aner wir wollten den Erzbischof und das war die Bedingung, also stimmte ich zu. "  Und Großmeister Bisi bekräftigt "Ich weiß nichte über die Aspekte der Organisation" sagte er, als er von La Bussola gefragt wurde. Immerhin - fuhr Ferrari fort- wurde ein Saal mit 100 Plätzen zur Verfügung gestellt und die Einladungen wurden verschickt. "Zwanzig für jedes Freimaurer- Gefolge und 40 für die GRIS:

Die von Delpini gestellten Bedingungen haben sich nicht geändert, auch nachdem die Nachrichten über das Seminar bekannt wurden, Dank der Tatsache, daß die  Flyer mit der Präsentation seit Tagen frei verüfgbar waren und auch auf der website von GRIS prominent angekündigt wird.

Bleibt die Frage über den Sinn dieser Treffen, es ist wahr, daß die Verurteilung der Freimaurerei durch die Kirche wohlbekannt ist (seit dem 18.Jahrhundert hat es fast 600 Dokumente in dieser Richtung gegeben) und im Vergangenen November mit einer Antwort der Glaubenskongregation bestätigt wurde, die das Verbot für Katholiken bekräftigt, Freimaurer-Logen beizutreten,Und Ferrari selbst bekräftig, daß es noch einmal erscheinen wird " daß es ein objektives Verbot  der Kirche gibt, eine weiche Beziehung zur Freimaurerei zu haben,d.h.daß die Riten und Rituale von der Kirche nicht akzeptiert werden. Entweder schaffen die Freimauere diese Riten und Rituale ab oder es ändert sich nichts. Aber zumindest erzählen wir es einander.

Wie oft müssen Sie sich das zu sich selbst sagen, um das klarzustellen? Es mag stimmen, daß zum Thema Freimaurerei eine erhebliche Unwissenheit herrscht, wie auch in einem Buch geschrieben steht, das ein anderer Vertreter von GRIS, Tullio Di Fiore, 2013 dem Thema "Freimaurerei und die katholische Kirche“ widmete (Kleinbuchstabe k im Titel). ), aber es ist schwer zu verstehen, warum es notwendig ist, die Treffen zu vervielfachen, in denen wir uns gegenseitig sagen, wie unvereinbar wir sind.

Die Wahrheit ist, dass Gesten viel mehr wert sind als Worte, und deshalb sind die Freimaurerlogen, allen voran die GOI, sehr an diesem Dialog interessiert: Sie haben alles zu gewinnen, denn der Eindruck, der der öffentlichen Meinung vermittelt wird, ist daß nach Jahrhunderten der Verurteilung nicht nur die Möglichkeit einer Konfrontation, sondern auch die Möglichkeit besteht, bestimmte Werte zu teilen (denken Sie an die Missverständnisse rund um das Thema "universale Brüderlichkeit“). Und wenn sie mit ihr zu öffentlichen Veranstaltungen eingeladen sind, „reinigt“ das darüber hinaus das Bild einer geheimen Sekte der Freimaurerei.

Und die Kirche? Sie vermittelt die klassische Idee     "Ich würde gerne, aber ich kann nicht“, das Streben nach einer offenen Zusammenarbeit, die jedoch angesichts der Regeln für den Zutritt zu Freimaurerlogen immer noch unmöglich ist. Eine Position, die jedoch eine grundlegende Frage vergisst: Die Kirche war immer offen für die Konfrontation mit jedem, es geht darum, "von der Hoffnung Rechenschaft zu geben, die in dir ist“, wie der heilige Petrus erklärte. Im Gegenteil ist es die Freimaurerei, die der Kirche seit jeher feindselig gegenübersteht und jede Form des Dialogs als Versuch versteht, den von der Kirche verkündeten Wahrheitsanspruch zu neutralisieren. Es ist daher nicht verwunderlich, daß sich diese Möglichkeiten der Konfrontation in einer Zeit vervielfachen, in der der Relativismus selbst unter vielen Hirten der Kirche Fuß gefasst hat

Und es wird nicht ausreichen, Journalisten vor der Tür zu lassen, um diese Realität zu verbergen."

Quelle: LNBQ

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