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Mittwoch, 14. Februar 2024

Priester müssen spirituell und charismatisch sein...

Nico Spuntoni freut sich bei La Nuova Bussola Quotidiana über die Rede des franziskanischen Kardinals Bustillo über die Erfordernisse der Priesterausbildung während einer internationlen Konferenz in Rom. Hier geht´s zum Original:  klicken

KARDINAL BUSTILLO
"SCHLUSS MIT SOZIOLOGISCHEN PRIESTERN, WIR MÜSSEN SPIRITUELL UND CHARISMATISCH SEIN"

Bei der internationalen Konferenz für die  zukünftige Ausbildung von Priestern im Vatican, forderte Kardinal Bustillo die soziologische, horizontale Sichtweise aufzu-
geben, ,mit der wir jetzt gewohnt sind auf das priesterliche Leben zu schauen.
Bei der internationalen Konferenz zur zukünftigen Aubildung der Priester "Die  Gabe Gottes wiederbeleben, die in Euch ist" die am vergangenen Samstag mit der von Kardinal LazzaroYou HeungSik im Petersdom endete, wurde ein Star geboren. Viele Teilnehmer an dieser von den Dikasterien für den Klerus, die Evangelisierung und die Orientalischen Kirchen 5-Tage-Veranstaltung waren positiv von der am ersten Tag gehaltenen Rede des französisch spanischem Kardinals Francois-Xavier Bustillo beeindruckt-

Mehr eine Bestätigung als eine Überraschung:  hier in Europa ist der junge Bischof von Ajaccio bereits ein geschätzter Autor nützlicher Bücher, aber Dank der Konferenz hat ersich bei den diözesanen Vertretern für Ausbildung und Professionellen aus der ganzen Welt bekannt gemacht. Das hatte nichts mit dem nach ihm vorgesehenen Sprecher zu tun, diesem Fr. Severino Dianich, Ausdruck einer theologischen Strömung, die jetzt unfähig ist, Herzen zu erwärmen, trotz des privilegierten Platzes dessen sie sich seit mehr als einem Jahrzehnt erfreuen.  Es ist kein Zufall, daß der fast 90-Jhrige Theologe - schon ein Unterzeichner der Italienischen Version der Kölner Anti-Ratzinger-Erklärung von 1989, aufgerufen war, über "Identität und Dienst des Priesters un einer Synodalen Kirche" zu sprechen.  

Den im Auditorium der Conciliazione versammelten Priestern, die an die im Vatican zu einem must gewordene Behandlung gewöhnt sind, muß es wie Balsam für die Seele erschienen sein, den Worten von Kardinal Bustillo zuzuhören, der sie einludt, die "soziologisch horizontale Vision" zu verlassen, mit der wir jetzt gewohnt sind, auf das priesterliche Leben zu schauen. Der französisch-spanische Franziskaner bemerkte, daß "der Fehler, ohne Zweifel- war,die Probleme zu erkennen und Lösungen zu suchen- aber "in der Art der Welt, taktische Antworten zu geben, ohne einen Blick auf den Glauben", Der Glaube wird zu oft unterschätzt, wenn es sich um Diskussionen über das Priestertum handelt.



Daher ruft Bustillo dazu auf, unseren Blick auf die Krise der Kirche zurück zu wenden und ihn auf den Glauben anzuwenden. Der Wunsch nach Veränderung um jeden Preis aufgrund einer verpflichtenden positiven Bedeutung, die ihm zugeschrieben wird, ist in der Gesellschaft weit verbreitet und auch die Kirche bleibt davon nicht verschont. Aber es gibt einen grundlegenden Fehler, den Bustillo hervorgehoben hat: "Wir wollen die Welt verändern, indem wir wollen, daß andere sich ändern (...) der Blick ist oft nach außen gerichtet (...) die anderen müssen sich ändern.“ Die Kirche wird ständig von Menschen, die ihr fremd und oft feindselig sind, zur Veränderung aufgefordert. Es gibt diejenigen, die von innen heraus davon überzeugt sind, daß sie nicht Nein sagen können, ohne sich überhaupt zu fragen, in welche Richtung sie führen können. Auch im Hinblick auf die Ausbildung von Priestern werden Veränderungen gepredigt, indem Rezepte geschwenkt werden, die wenig der Realität entsprechen und eher auf einem idealen Niveau liegen. Man kann sich nicht vorstellen, ein heikles Thema wie die Vorbereitung von Priestern mit Verallgemeinerungen, wenn nicht sogar mit Vorurteilen zu lösen. Was Ihrer Meinung nach auf einen zutrifft, muss nicht unbedingt auf alle zutreffen. Der Bischof von Ajaccio hat dies gut erklärt, als er sagte: "Wenn wir ´Standardmodelle‘ haben, die allgemein für alle gelten, dürfen wir die Ad-Personam-Bildung nicht vernachlässigen und dabei die Sensibilität, den Charakter und den persönlichen Werdegang jedes Einzelnen berücksichtigen.

"Unsere Zeit erfordert eine Bildung die mehr charismatisch ist als technisch." sagte der Franziskaner den tausend im Auditorium versammelten Priester. Worte, die Grundkonzept seines berühmtesten Buches waren, "Zeugen, keine Beamten. Der Priester im Wechsel der Zeiten", mit dem er die Wertschätzung von Papst Franziskus und wahrscheinlich auch den Purpur gewann. Es genügt nicht, den "ledigen" Priester aufzubauen, um ihn dann zu prügeln, ohne nach den Gründen für dieses Mißtrauen zu fragen und sie vielleicht zu verstehen.

Das scheint dem französisch-spanischen Kardinal nicht verborgen geblieben zu sein, als er bemerkte: "Ohne ein starkes geistliches Rückgrat wird der Priester seine Mission nicht mit Begeisterung erfüllen können.“ Und dann, gegen den Strom, verdeutlichte die Rede auf der Konferenz die Trennlinie zwischen Priester und Sozialarbeiter: "Der Zweck der Ausbildung ist nicht pastoraler Erfolg, Priester werden nicht ausgebildet, um Menschen zu gewinnen, sondern um ihnen Leben zu geben. Wenn wir Priester ordinieren.“, ordinieren wir sie während des Ritus nicht, um Dinge zu tun, sondern Zeugen Christi zu sein.“

Eine Klarstellung, die nicht mehr selbstverständlich ist, im Gegenteil: Es ist nicht übertrieben, es in einem solchen Kontext als mutig zu bezeichnen. Im Mittelpunkt muss das Bewusstsein stehen, daß "ein Priester in einer Krisensituation dem Handeln Jesu in der Welt Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit verleihen muss“. Kardinal Bustillo hatte daher das Verdienst, "die Kirche wieder in den Mittelpunkt des Dorfes zu stellen“, indem er wie ein Priester zu den Priestern sprach, ohne mit dem Finger zu zeigen, sondern ihn vielmehr zu heben, um einen Weg zu zeigen, den es zu gehen gilt: den des Evangeliums. Ohne Fatalismus, immer den Gedanken im Hinterkopf: "Die Kirche hat uns früher zum Träumen gebracht, heute darf sie uns nicht zum Weinen bringen.“

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ 

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