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Donnerstag, 7. März 2024

Erzbischof Cordileone erinnert in Wort und Tat an vernachlässigte Märtyrer -

Der Erzbischof von San Francisco Salvatore Cordileone lenkt bei firstthings die Aufmerksamkeit auf die katholischen Märtyrer des Kommunismus. Was er über die Gründe und Entwicklung in den USA schreibt, trifft cum grano salis auch auf Europa und Deutschland zu. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

         "MODERNE MÄRTYRER DES KOMMUNISMUS"

Bianca Jagger hat gerade eine donnernde Warnung vor den Menschenrechtsverletzungen in Nicaragua formuliert. "Genau wie es Castro.Regime während der 1960-er getan hat"  schreibt sie im britischen "Independent , hat Nicaragua harte Restriktionen gegen Religionsfreiheit,, Praktiken und Prozessionen eingeführt, Katholische Erziehung wurde verboten." Sie vergleicht die aktuelle Säberung der Katholischen Kirche sogar mit "Joseph Stalins Säuberung religiöser Institutionen in der Sowjet-Union":

Ihr Appell kommt nur einige Wochen nachdem der Menschenrechts-Held Nicaraguas, Bischof Rolando José Alvarez Danke   der Intervention von Papst Franziskus aus  dem Gefängnis entlassen und nach Rom abgeschoben wurde. Er ist einer von hunderten im letzten Jahr nicaraguanischer- gefangener und exilierter- Priester. Nicaragua folgt dem von Rußland, Kuba, China und andernorts vorgezeichneten Weg. Die Kirchen  schließen, weil sonst die Vergessenen und Verfolgen eine Stimme hätten. Auch protestantische Pastoren werden auch  verfolgt. 

Warum achten so wenige Amerikaner auf die Schrecken unter Regimes mit marxistischen Neigungen. Eine Frage, die mich noch mehr beunruhigt, ist: warum wissen Katholiken so wenig über die Märtyrer und Opfer der kommunistischen Brutalitäten? 

Ein nicht so offensichtlicher Grund könnte sein, daß die Katholische Kirche die Märtyrer traditionell nach ihrer nationalen Identität gelistet- z. B. chinesische Märtyrer. Dies Kategorisierung -die logisch ist-neigt dazu, zu vergessen, was diese Märtyrer gemeinsam haben: Diese Männer und Frauen sind Helden des Glaubens an, die gegenüber gottlosen, mörderischen, totalitären Ideologien aufgestanden sind, die sich im 20. und 21. Jahrhundert in der Welt verbreitet haben. In früheren Zeiten litten die Märtyrer meistens unter den Händen ihrer örtlichen Autoritäten; jetzt ist eine weltweite Ideologie unter verschiedenen Verkleidungen, die Verfolgerin.

EIn anderer -offenischtlicherer Grund, daß Katholiken unsere heroischen Märtyrer vergessen, ist, daß wir hauptsächlich von den säkularen Medien und Künstlern abhängig sind, die uns die Geschichte erzählen. Für Katholiken ist es historisch ungewohnt:  seit Jahrhunderten  hat die Katholische Kirche -mit Heilfe von Mäzenen- große Kunstwerke in Auftrag gegeben; Gemälde, Skulpturen und sakrale Musik für die Liturgie- die die Jahrhunderte überdauert haben und auch heute weiterhin  die Seelen lehren und erheben. Aber in den vergangenen 50 Jahren (ungefähr) ist - worauf der Dichter Dana Gioia in seinem wegweisenden Essay  -Der Katholische Schriftteller heute- hinweist, zu einem Rinnsal versiegt, In seinem jüngsten Buch "Christentum und Poesie" zeigt Dana auf, warum das für Christen wichtig ist:. "Poesie ist nicht nur für das Christentum wichtig. Sie ist ein essentieller, untrennbarer und notwendiger Aspekt des religiösen Glaubens und seiner Praxis " In der Bibel spricht Gott zu uns durch Poesie. Die Liturgie selbst ist eine Form von Poesie mit stark verdichteter Bedeutung. Der Katholizismus hat einmal verstanden, daß kognitive Argumentation allein nicht ausreicht, um die spirituelle Realität, einzufangen oder zu vermitteln, ein Verständnis, das wir mit unseren Schwesterkirchen der Östlichen Orthodoxie gemeinsam haben.


Weil die säkulare Kultur immer feindseliger oder einfach gleichgültiger gegenüber der Religion wird, ist es an der Zeit, die Künste als Zentrum der Evangelisierung wiederzuentdecken. Wir müssen wieder unsere eigenen Lieder singen und unsere eigenen Geschichten erzählen, damit wir die Wahrheit, Güte und Schönheit des Glaubens mit der Welt teilen können.

Dies ist einer der Gründe, warum ich das Institut Benedikt XVI. gebeten habe,XVI. ein neues mehrjähriges Projekt zu starten, das die Geschichte dieser heldenhaften Märtyrer des Kommunismus erzählt – in Liturgien und Hymnen, aber auch in Gemälden, Gedichten, Theaterstücken, Videos und Essays Unter anderem im Museum für Opfer des Kommunismus in Washington, D.C.

Die klassisch katholische Art, sich an das heroische Zeugnis der Märtyrer zu erinnern, sind die Liturgie und das Gebet. Deshalb werde ich am 15. März in der Epiphanias-Kirche in Süd-Miami sein, um die Weltpremiere einer neuen Messe zu feiern, die ich bei Frank La Rocca in Auftrag gegeben habe: Das Requiem für die Vergessenen. Diese ursprünglich für Obdachlose konzipierte Messe wurde für Flüchtlinge in der Ukraine umgestaltet. Wir haben unseren "Poet-in-Residence“ James Matthew Wilson gebeten, eine neue Hymne zu verfassen, ein "Offertorium für die Ukraine“, das ehrwürdige Katholiken ehrt, die der Verfolgung durch den Sowjetkommunismus standgehalten haben. Miami, heute die Heimat vieler im Exil lebender Nicaraguaner sowie Kubaner und unzähliger anderer Zwangsexilierter, ist ein natürlicher Ort, um dieses Projekt zu beginnen.

Eines bin ich mir sicher: Unser Versäumnis, sich an unsere Helden und Märtyrer des Kommunismus zu erinnern, hat gefährliche Auswirkungen auf das, was die nächste Generation weiß. Im Jahr 2022 veröffentlichte die Victims of Communism Foundation einen Bericht über die Haltung der USA gegenüber Sozialismus, Kommunismus und Kollektivismus, in dem Daten von 2.100 US-amerikanischen Befragten ab 16 Jahren zusammengefasst wurden: Dreißig Prozent der Generation Z haben eine positive Einstellung zum Marxismus, ein Anstieg von 6 Prozentpunkten gegenüber 2019. Nur 63 Prozent der Generation Z und Millennials (im Vergleich zu 95 Prozent der älteren Generation) glauben, dass die Unabhängigkeitserklärung Freiheit und Gleichheit besser garantiert als das Kommunistische Manifest.

Wenn ich von Bischof Alvarez und den anderen nicaraguanischen Bischöfen höre, die sich weigerten, ihr geliebtes Land zu verlassen, bis Papst Franziskus sie zum Gehen aufforderte, denke ich an den großen Kardinal Ignatius Kung Pin-Mei, der von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal in pectore ernannt wurde. Auch er weigerte sich, sein Volk zu verlassen. 1955 wurde er schließlich von den Behörden im kommunistischen China verhaftet und vor eine große Menschenmenge gebracht, um seine „Verbrechen“ zu gestehen. „Es lebe Christus, der König! Es lebe der Papst!“ rief er.

Am 24. Januar 2024 würdigte Papst Franziskus einen weiteren Märtyrer des Kommunismus: den polnischen Priester Pater Michal Rapacz, der die Nazi-Besatzung überlebte, nur um 1946 von polnischen Kommunisten in den Wald gezerrt und erschossen zu werden, als er sich weigerte, Pfarr-Eigentum abzugeben.

Der Bogen des Kommunismus mag weitgespannt sein und sich unter verschiedenen Namen tarnen, aber er beginnt mit dem falschen Versprechen, daß eine Regierung ohne Gott eine Utopie herbeiführen kann, und endet mit der Verfolgung der Kirche, weil sie es gewagt hat, sich im Namen der Vergessenen gegen die Unterdrückung auszusprechen ."

Quelle: EB Salvatore Cordileone,  firstthings 

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