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Freitag, 22. März 2024

Jetzt auch in England und Wales : "Von Benedikts Frieden zu Franziskus´ Krieg"...

Was vielleicht ein Versprechen sein sollte, klingt eher wie eine Drohung. Theo  Howard berichtet bei OnePeterFive über das bisherige Zögern der englischen Bischöfe, Traditionis Custodes zu implementieren, das jetzt - mit Ausnahmen- aufgegeben zu werden scheint. 
Hier geht ´s zum Original : klicken

"TRADITIONIS CUSTODESKOMMT NACH ENGLAND UND WALES"

Zur Zeit der Promulgierung von Traditionis Custodes im Sommer 2021, habe ich geschrieben, daß die Bischöfe von England und Wales anscheinend beschlossen, bei der Implementierung des motu proprio einen langsamen Gang einzulegen -wenn nicht sogar, es  völlig zu vernachlässigen. Es sah so aus, als ob wie warten und sehen wollten, wie entschlossen Rom auf der Unterdrückung des Apostolischen Römischen Ritus bestehen würde und - implizit- wie lange Papst Franziskus noch leben und den Stuhl Petri innehaben würde. Ein solcher Standpunkt paßte gut zu den Manager-Instinkten der Mehrheit der englischen Bischöfe, die zu einem gewissen anglophonen "kulturellen Liberalismus" gehören, der sich einem nicht-exklusiven Pluralismus und nachbarschaftlichen Pragmatismus anpaßt.

Nichtsdestotrotz ist das vaticanische Projekt die Bindung der Gäubigen an den Vetus Ordo zu ersticken, nicht weggegangen und wurde - mit der Veröffentlichung des Apostolischen Briefes Desiderio desideravi zur Bekräftigung der Absicht der Restriktion von Papst Franziskus im Juni 2022 - tatsächlichnoch intensiviert. Jetzt, fast 3 Jahre später seit der Verschiegung von  Benedikt’s Frieden zu Franziskus’ Krieg haben die englischen und walisischen Bischöfe ( zweifellos angesichts ihrer klerikalen Karrieren) angefangen, gegen kanonisch reguläre Feiern des Apostolischen Römischen Ritus vorzugehen.

Dies wurde zuletzt deutlich, als Kardinal Vincent Nichols am 27. Februar die Erlaubnis zum traditionellen Triduum in Westminster verweigerte. So unterdrückte Nichols die Feier der wichtigsten Liturgie des Kirchenjahres im antiken römischen Ritus, die seit über 25 Jahren im Herzen der Hauptstadt mit wachsender Besucherzahl stattfindet. Dem Organisator des Triduum im Römischen Ritual, der Latin Mass Society, wurde mitgeteilt, daß es sich nicht um eine "stabile Gruppe“ handele und sie daher nicht die richtige Organisation sei, um den Antrag zu stellen, der nur einer "stabilen Gruppe“ zugestanden werden könne. Das ist eine seltsame Charakterisierung der LMS, einer der ältesten Traditionalisten- Gruppen der Welt (gegründet 1965, bevor der Novus Ordo überhaupt verkündet wurde), die jedes Jahr Dutzende Veranstaltungen im ganzen Land organisiert und über ein ständiges Büro in London und einen Stab von Vollzeitkräften verfügt.


Das Vorgehen des Kardinals scheint ein vorbeugendes Zugeständnis an das Programm des Vatikans zur schrittweisen Unterdrückung des Apostolischen Römischen Ritus zu sein und sollte in Kontinuität mit wachsenden Einschränkungen wie seiner Absage des traditionellen Sakraments der Firmung in Westminster im Jahr 2022 und der Unterdrückung der jährlichen Requiem-Messe der LMS in der Kathedrale von Westminster im vergangenen November gesehen werden. Es ist wahrscheinlich, daß Kardinal Nichols die Autonomie darüber bewahren möchte, wohin das Messer gesteckt wird, anstatt sich den Erlassen des Dikasteriums für den Gottesdienst unter Kardinal Roche (dem er bekanntermaßen nicht nahe steht) zu unterwerfen.

Kardinal Nichols selbst hat das übliche bischöfliche Ruhestandsalter von 75 Jahren längst überschritten (er ist jetzt 78), aber es scheint, daß er daran interessiert ist, seine Politik des gesteuerten Niedergangs lange genug zu festigen, damit er sie einem anderen Hirten desselben Schlags übergeben kann. Es gibt einige Spekulationen darüber, daß Bernard Longley, Erzbischof von Birmingham und Sponsor der "Regenbogenmessen“, zum geschäftsführenden Nachfolger ernannt werden könnte, bevor der zentristische Erzbischof von Cardiff, Mark O'Toole, als künftiger langfristiger Primas von England und Wales eingesetzt wird. O’Toole, der frühere Bischof von Plymouth und Weihbischof in Westminster, gilt als eine energischere Persönlichkeit, die fast jede katholische Gruppe unterstützt, die inmitten der schnell alternden Landschaft des englischen Katholizismus Anzeichen von Wachstum zeigt. Als Bischof von Plymouth unterstützte er die Gründung einer Institutsgemeinde "Christ the King Sovereign Priest“ und mehrere von der LMS organisierte Messen.

Inzwischen ist in Clifton (der einzigen englischen Diözese, die Traditionis Custodes sofort umsetzte und die eine Gruppe von Benediktinermönchen in Glastonbury dem ältesten katholischen Heiligtum Englands sowie einer florierenden traditionellen Universitätsseelsorge, verfolgt) der kränkelnde Bischof Declan Lang endlich in den Ruhestand getreten und wurde durch den gewählten Bischof Bosco MacDonald ersetzt, der offenbar gegen die Verfolgung des Alten Ritus durch Bischof Lang war und als "Konservativer“ gilt. Die Zeit wird zeigen, ob er die Verfolgung seines Vorgängers stillschweigend rückgängig macht oder es vorzieht, dem neuen Trend zu folgen.

Dieses Jahr zu Ostern finden in London zahlreiche weitere Triduum-Feierlichkeiten in anderen Diözesen statt (einige basieren auf der Liturgie von vor 55), aber verständlicherweise möchten sie derzeit nicht zu sehr ins Rampenlicht gerückt werden. Leider wirbt die LMS-Website angesichts der zunehmend feindseligen Atmosphäre, die durch die Hierarchie entsteht, nicht mehr öffentlich für die traditionellen Messen der Diözese auf ihrer Website. Während die Gesellschaft einst die zunehmende Zahl traditioneller Messen als Beweis für den wachsenden Versorgungsbedarf der Gläubigen öffentlich übertragen konnte, herrscht heute Diskretion und Vorsicht.

Das Gesamtbild der Umsetzung von Traditionis Custodes sowohl hier als auch in anderen Ländern ist immer noch sehr uneinheitlich. Es gibt eine unterschiedliche Behandlung des Diözesanklerus und der traditionellen Institute, ganz zu schweigen von der unterschiedlichen Haltung der Bischöfe. Die Gesamtstrategie des Vatikans scheint darin zu bestehen, den Apostolischen Römischen Ritus aus den Diözesangemeinden zu eliminieren und gleichzeitig die traditionellen Katholiken in Richtung der Ecclesia Dei Institute und der SSPX zu "treiben“. Ob dies Teil eines langfristigen machiavellistischen Plans ist, bei dem einige oder alle dieser Gruppen dann angegriffen werden, sobald die Hühner in denselben Hühnerställen versammelt sind, bleibt abzuwarten.

Ich habe in meinen früheren Artikeln einen optimistischen Ton für die Zukunft des traditionellen römischen Ritus in England und Wales angeschlagen, von dem ich auch jetzt nicht abweichen werde. Trotz des neuerdings verstärkten Drucks gegen die traditionelle Messe in England und Wales ist es dennoch weiterhin ein kontraproduktiver Kampf der Feinde der Tradition, der mit den Waffen einer früheren Zeit geführt wird. WhatsApp- und Telegram-Gruppen halten traditionelle Laien über die fortgesetzten halbgeheimen Feiern des Apostolischen Römischen Ritus auf dem Laufenden, und der Schwerpunkt der Medien bleibt auf traditionelle Gesprächsthemen fokussiert oder grenzt zumindest an diese an. Mehr Öffentlichkeit bedeutet mehr Interesse an der liturgischen Tradition der römischen Kirche, insbesondere für die "enterbte" Jugend. Meiner Meinung nach sollten traditionelle Katholiken auf lange Sicht wahrscheinlich gegenüber der verführerischen Vereinnahmung, Unterwanderung und "Koscherisierung“ des traditionellen Katholizismus durch das antichristliche säkulare Regime wachsamer sein als vor der offenen Verfolgung."

Quelle: T. Howard, OnePeterFive

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