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Dienstag, 26. März 2024

Neues vom Turiner Grabtuch

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den Bericht über eine neue Untersuchung der Leinenfäden des Turiner Grabtuches und Bestimmung der Herkunft der  Lein-und Flachspflanzen aus denen sie gewonnen worden sind. Hier geht s zum Original: klicken

DAS LEINEN DES GRABTUCHS STAMMT AUS DEM MITTLEREN OSTEN. NEUE ISOSTOPEN-TESTS BEWEISEN DAS. MEACHAM

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae -von Professor William Meacham, dem wir von Herzen danken, haben wir diese Nachricht über die Isotopen-Untersuchung am Leinen des Grabtuchs von Turin. Gute Lektüre und  Verbreitung. 

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Jetzt -mit einem wahrscheinlichen nahöstlichen Ursprung-müssen neue Zweifel an der Interpretation des Grabtuches als eine einfache Fälschung des mittelalterlichen Europas und neue Fragen kommen auf, was das Bild auf dem Tuch bedeutet. Die Möglichkeit, daß das Tuch wirklich das Grabtuch Jesu ist wird durch diesen neuen Beweis gestützt. Meiner Ansicht nach, bleibt das die beste Erklärung für das Grabtuch -auch wenn die C14 Datierung noch gelöst werden muss. 

Die Isotopen-Resultate sind kein Beweis für den Ursprung, weil es ein leichte Überlappung mit ein paar Proben aus dem westlichen Europa mit denen aus Israel gibt. Ähnliche Überlappungen gab es auch in der Basis-Untersuchung von 1988. Verschiedene Szenarien können die Ursache für anomale Ergebnisse verantwortlich sein, und die meisten können durch weitere Untersuchungen  beseitigt werden, 

Die vorangegangenen Testungen waren mit dem Ziel durchgeführt worden, den Ursprungsort des Leinens des Grabtuches mit Hilfe der Bestimmung von Wasserstoff-und Sauerstoff-Isotopen,  Dieses Ziel wurde dann nicht weiter verfolgt, weil die C14 -Datierung, die 1988 später veröffentlicht wurde für die meisten Wissenschaftler auf einen mittelalterlichen europäischen Ursprung hinwies. Ein zweites Thema war, daß die Größe der damals benutzten Stoffprobe (100mg) viel zu groß war, um  von den autoritäten der Kirche genehmigt zu werden. Diese Technologie (Massenspektrometrie), die zu einer starken Verkleinerung der Proben für die C14-Datierung führte, wurde auch bei anderen Isotopen-Studien angewandt und reduzierte in manchen Labors die Größe auf 1mg.

                                                              DIE PROBEN
2022 fand ich den Bericht von 1988 und Nachforschungen ergaben, daß sogar ein oder zwei Leinenfäden für einen Test ausreichen würden. Als Mitglied des Direktoriums der STERA (The Shroud of Turin Eduction and research Association) wußte ich von  einigen Fäden, die in seinem Besitz waren. Ich erbat und erhielt die Zustimmung,  der sieben verbliebenen zu testen.
       

                                                                                                                                                 

Die Proben stammten aus den "Raes-Stücken" die 1973 zu Untersuchungen aus dem Tuch entnommen wurde, 14 Fäden wurden der Erzdiözese Turin vom Physiker Ray Rogers übergeben, einem Mitglied des amerikanischen Forscher-Teams, das 1978 eine Untersuchung vor Ort durchgeführt hatte. Als er starb,  erbte die STERA die Fäden. Die Kette der Aufbewahrung seit 1973 bis heute ist gut dokumentiert und  absolut sicher. 

Dann wurden Leinen -und Flachspflanzen aus der selben Region wie die der Studie von 1988 gesammelt. Im Ganzen wurden 30 Vergleichsproben für die Tests gewonnen- von verschiedenen Perioden des alten Ägyptens , dem prähistorischen und Römischen Israels und aus em 19. und frühen 20.Jahrhundert Europa.
Proben wurden vom MOMA in New York, der Israel Antiquities Authority, dem Königlichen Institut des Kulturellen Erbes in Brüssel und privaten Sammlern beigesteuert.



Die Tests wurden im Stable Isotopes Laboratory of the University of Hong Kong,ausgeführt, das in der Lage ist auch sehr kleine Proben von weniger als1mg zu testen. Alle Fäden aus dem Tuch waren sogar unter der zuverlässigen Minimalgröße  (0,8 mg) deshalb wurden die Fäden zu zwei Gruppen für 4 Tests  zusammengefügt. Einige dieser 1988 getesteten Proben aus Ägypten, wurden als Kontrollgruppeerneut getestet. Die Ergebnisse waren fast identisch und bestätigten die Methode.

Es gibt mehrere Hypothesen, um die Ausreißer zu erklären: aus einem anderen Land importierte Leinenfasern, Bewässerung mit Wasser aus Tiefenbrunnen oder Kontamination durch Schädlingsbekämpfungsmittel oder Konservierungsmittel.
Weitere Tests einzelner Threads aus anderen Teilen desTuchs sollten durchgeführt werden, um diese ersten Ergebnisse zu bestätigen. Ein Vorschlag für ein solches erweitertes Testprojekt wurde dem Erzbischof von Turin, S.E: Roberto Repole, vorgelegt und wird derzeit von seinen Beratern geprüft. Der Kanzler der Päpstlichen Akademie, der Wissenschaftsminister Kardinal Peter Kodwo Turkson hat großes Interesse an den Isotopenergebnissen bekundet.

Dieser neue Beweis, daß das Leinen des Grabtuches wahrscheinlich aus dem Mittleren Osten stammt, ist wichtig, Er unterstreicht andere Befunde, die in diese Richtung weisen. Besonders bemerkenswert war der Pollen, auch wenn inzwischen viele Identifizierungen verworfen wurden, deuten bestimmte Arten zusammengenommen immer noch auf ein Vorkommen im östlichen Mittelmeerraum hin. Ebenso ist die Dornenkrone im Helmstil anstelle eines römischen Stirnreifs ein charakteristisches Merkmal Kleinasiens und der Levante.
Ein weiterer Grund ist die Behauptung, daß auf dem Grabtuchbild Münzen auf den Augen zu sehen seien, die mit einer dokumentierten Bestattung aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. in Judäa übereinstimmten. Dies war eine eindrucksvolle Bestätigung einer Hypothese, die 1977 durch computergestützte 3D-Analyse aufgestellt wurde, zu einer Zeit, als es (außerhalb Israels) kein bekanntes Beispiel einer solchen Praxis in der Antike gab.Seitdem wurden weitere Beispiele von Münzen (oft ein Paar) in einem Schädel oder in einem jüdischen Bestattungskontext ausgegraben, unter anderem im Familiengrab von Kaiphas selbst!
Die massiven Beweise dafür, daß es sich bei dem Grabtuch nur um eine von einem mittelalterlichen Kunsthandwerker in Europa gefälschte Reliquie handelte, veranlassten den prominenten britischen Wissenschaftler, der das Grabtuch-C14-Datierungsprojekt leitete, eine andere Interpretation vorzuschlagen. Dr. Michael Tite erkannte, daß das Bild von einem menschlichen Körper stammen musste, und schlug dies in einem Interview der BBC vor, daß es sich um einen Kreuzfahrer handeln könnte, der auf die gleiche Weise gekreuzigt wurde wie Jesus.
Ein solches Szenario wäre ebenso weit hergeholt wie die vorgeschlagene Schaffung des Körperbildes mit seinem außerordentlich hohen Grad an anatomischer und pathologischer Genauigkeit durch einen unbekannten mittelalterlichen Künstler.
Obwohl die Hypothese vom gekreuzigten Kreuzfahrer durch das völlige Schweigen der Geschichte zu einem solchen Ereignis stark geschwächt wurde, könnte sie dennoch bestimmte Merkmale erklären, die im mittelalterlichen Europa nicht bekannt waren, im Osten aber möglicherweise noch im kollektiven Gedächtnis verankert sind.
Beispiele sind die Handgelenksnägel, die mit der römischen Kreuzigung in Einklang stehen, oder die Dornenkrone im Helmstil. Bisher konnte jedoch keine natürliche Hypothese aufgestellt werden, die die Merkmale des Körperbildes erklären oder erklären konnte, wie es auf dem Stoff entstand oder erzeugt wurde.
Die Wissenschaft beschäftigt sich seit 1898 mit dem Grabtuch von Turin. Dieser Prozess geht weiter, trotz eines ungerechtfertigten 20-jährigen Verbots aus dem Jahr 2002 , neue Proben der Reliquie zu entnehmen, und sogar die Prüfung von Materialien, die bei einer schlecht beratenen "Restaurierung“ aus dem Grabtuch entfernt wurden, auszuschließen ”. Der Vatikan hat sich hartnäckig geweigert, einen strengen, ordnungsgemäß konzipierten zweiten C14-Test zuzulassen, obwohl eindeutige Beweise dafür vorliegen, daß die erste Datierung fehlerhaft war, obwohl die erforderliche Probenmenge winzig ist, weniger als eine Briefmarke. Es scheint, daß der Geist von Cesare Cremonini (1550-1631), dem berüchtigten Professor an der Universität Padua, im Vatikan geistert.
Er hatte Galileis Buch durchgesehen: Ich habe einmal ein Teleskop benutzt, sagte er, aber es mache ihn schwindelig und man könne nichts Wertvolles darin sehen!
Man darf hoffen, daß das Verbot bald von neuen und aufgeklärteren Kirchenbehörden in Rom und Turin aufgehoben wird.

HINTERGRUND: DIE WISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNG DES GRABTUCHS

Das „Heilige Grabtuch“ wird seit 1578 in Turin, Italien, aufbewahrt, davor ab den 1350er Jahren in Lirey und dann in Chambery, Frankreich,. Obwohl es in manchen katholischen Kreisen lange verehrt wurde, wurde es von einigen Geistlichen und Kanonikern aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Seinen dramatischen Auftritt auf der europäischen intellektuellen Bühne erlebte es 1898, als die ersten Fotografien veröffentlicht wurden, die ein lebensechtes Gesichtsbild im Negativ zeigten. Ironischerweise war ihr erster akademischer Befürworter der Authentizität ein atheistischer Anatomieprofessor an der Sorbonne, während ihr vehementester Gegner ein katholischer Priester und prominenter Historiker, ebenfalls in Frankreich, war.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann das Grabtuch Anhänger aus der Medizin- und Rechtswissenschaft; allen voran vom französischen Chirurgen Barbet. Es gewann an Popularität, je mehr Wissenschaftler es untersuchten. Dies erreichte 1978 einen Höhepunkt von weltweitem Ausmaß, als einem amerikanischen Wissenschaftlerteam (STURP) eine einwöchige direkte Untersuchung des Stoffes vor Ort gestattet wurde und es erlaubt wurde, Klebebandproben zu entnehmen. Am Ende konnten sie nicht erklären, was das Bild verursacht hatte, und hinterließen ein Rätsel, das bis heute anhält, aber in ihrem Abschlussbericht behaupteten sie, es stamme von einem menschlichen Körper.

Die folgenden Veröffentlichungen verschafften der Reliquie einen weltweiten Status, da sich die Beweise für die Authentizität als tatsächliches Grabtuch und Bild des gekreuzigten Jesus häuften (Meacham 1983). Gleichzeitig wurde, wie es das Schicksal wollte, durch Entwicklungen in der Radiokarbondatierung die Menge der benötigten Leinenproben drastisch reduziert, von der Größe eines Taschentuchs auf die einer Briefmarke. Der Druck von allen Seiten auf die Kirchenbehörden, die C14-Datierung zuzulassen, war enorm, und 1988 wurde eine Probe entnommen, in Stücke geteilt und von drei renommierten Labors datiert. Das Ergebnis von 1260–1390 hatte enorme öffentliche Auswirkungen, und der Absturz des Grabtuchs (sozusagen) erfolgte ebenso schnell wie sein Aufstieg.

Grabtuch-Befürworter äußerten sofort Zweifel an der Repräsentativität der Stichprobe und der statistischen Gültigkeit des berechneten Alters. Aber die Kirchenbehörden lehnten alle Anträge auf neue Tests ab, scheinbar aus Verlegenheit und/oder Enttäuschung über das Ergebnis. Kurz darauf wurde in Turin ein neuer Erzbischof eingesetzt, und der Schwerpunkt verlagerte sich auf die Konservierung, zunächst zu Recht, was dann jedoch 2002 zu der wissenschaftlich ungerechtfertigten und katastrophalen "Restaurierung“ führte."
Quelle: Ma. Tosatti,. Stilum Curiae, Prof.W. Meachem

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