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Donnerstag, 18. April 2024

Christliche Wahrheit versus Liberalismus

Josué Feliz Hernandez veröffentlicht bei OnePeterFive einen Essay über den klassischen Liberalismus und warum der die christliche Wahrheit nicht dulden kann. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"12 GRÜNDE WARUM DER KLASSISCHE LIBERALISMUS DIE CHRISTLICHE WAHRHEIT NICHT TOLERIEREN KANN"

Die legitime Macht der Regierung erstreckt sich nur auf  solche Aktionen, die anderen schaden. Aber es schadet mir nicht, wenn mein Nachbar sagt, es gibt zwanzig Götter oder einen Gott. Es stiehlt mir nichts und bricht mir nicht das Bein. [...]  Zu erleben, dass die Regierung in das Gebiet der Meinungen eindringt... ist ein gefährlicher Fehler, der sofort jede Religionsfreiheit  zerstört. 

-Thomas Jefferson, Notes on Virginia, 1779

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Pilatus sagte deshalb zu ihm: Bist du also ein König? Jesus antwortete: Du sagst, daß ich ein König bin. Dafür bin ich geboren und dafür soll ich Zeugnis ablegen. Jeder der aus der Wahrheit ist  hört meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: was ist Wahrheit?

- Johannes, 18: 37-38

Der klassische Liberalismus - die metaphysische Grundlage, die dem amerikanischen Konservatismus zugrunde liegt-  leugnet prinzipiell religiöse Wahrheit.  Und wenn man ein bekennender Christ ist, zwingt der Liberalismus einen dazu, die Realität zu leugnen und eine klare Lüge zu leben. Ob die Amerikanischer Gründer die Folgen eines solchen politischen Systems in ihrer Zeit ganz verstehen konnten oder nicht, oder ob Christen das heute tun, gehört nicht zu den Themen dieses Essays. Was ich stattdessen in den folgenden Paragraphen anstrebe ist einfach das: es gibt einen unversöhnlichen Widerspruch- nein- eine unversöhnliche Feindschaft zwischen dem klassischen Liberalismus und seinen Prinzipien der Religionsfreiheit, d.h. religiöse Neutralität, und Christentum. Um das zu beweisen, zähle ich folgende 12 Gründe auf. Aber lassen Sie uns zuerst einige Begriffe betrachten. 

Was ist Liberalismus ?

Einfach gesagt,  ist der Liberalismus die politische Philosophie des Zeitalters der Aufklärung, die versucht. die Gesellschaft nach dem Prinzip des Naturrechts zu ordnen. Es betrachtet die Autonomie des Einzelnen als ihre Grundlage und zielt prinzipiell  darauf ab, ihn vor jeder Form von Zwang zu schützen, nach denen er wahrscheinlich besagte Rechte verliert. Zu diesen heiligen und unveräußerlichen Rechten gehören Rechte gegenüber jeglicher moralischen oder religiösen Wahrheit oder Ansprüchen von irgendjemandem, der nicht einer Autorität irgendwelcher Art zugestimmt hat, außerhalb der des Einzelnen und des liberalen Staates – dessen selbsternannte Rolle die eines gütigen und neutralen Schiedsrichters ist.

Die ikonischste Formulierung seines Telos ist die Bewahrung von Leben, Freiheit und Eigentum (oder "das Streben nach Glück“). Aber die populärste und prägnanteste Formulierung seiner zentralen Grundsätze wäre wahrscheinlich: "Du kannst tun und lassen, was du willst, solange du sonst niemandem schadest.“ Natürlich ist eine bestimmte Definition dessen, was genau einen Menschen ausmacht (oder zumindest eine reduktionistische Annahme darüber, was ein Mensch nicht ausmacht) und im weiteren Sinne, was darauf hinausläuft, einem Menschen zu schaden, in den a priori im Liberalismus verankerten Annahmen über die Natur der Realität und Anthropologie des Menschen.



Daß der Mensch zum Beispiel eine unsterbliche Seele hat und daß er durch Tugend vervollkommnet und durch Laster geschädigt wird, daß er unter dem Fluch der Erbsünde steht und die Medizin der Gnade benötigt, um sein beabsichtigtes Ziel, nämlich die Vereinigung, zu erreichen mit Gott, oder daß Gott sich durch seinen Sohn offenbart und seine Kirche gegründet hat und daß Gottes Gesetz der Welt verkündet wurde – all diese christlichen Dogmen passen nicht in das Menschenbild des Liberalismus oder in das, was er als im Bereich der objektiven und erkennbaren Wahrheit liegend prinzipiell zugeben könnte. Es sollte auch nicht überraschen, daß es natürlich keinen Einspruch gegen diese metaphysischen Behauptungen gibt, die der Liberalismus voraussetzt und die die Grundlage seiner politischen Ordnung bilden – weil der Liberalismus irgendwie außerhalb des Bereichs konkurrierender Wahrheitsansprüche und Behauptungen steht, alleiniger unparteiischer Richter über alle derartigen Ansprüche ist.

Rechte vs. Tolerierung

Um schließlich einige verbreitete Missverständnisse über die Unterschiede zwischen liberalen und vorliberalen Ordnungsentwürfen der Gesellschaft präventiv auszuräumen, muss man den grundlegenden Unterschied zwischen der Geltendmachung von Rechten und bloßer Duldung hervorheben. 
Vorliberale Gesellschaften (insbesondere christliche) haben möglicherweise unter bestimmten Umständen das geduldet, was sie für falsche und schädliche Überzeugungen und Praktiken hielten, als sie der Meinung waren, daß die Kriminalisierung solcher Dinge dem Gemeinwohl eher schaden als nützen würde; Dennoch behaupteten sie in keiner Weise, daß sie das unveräußerliche Recht ihrer Untertanen verteidigten, sich an solchen Übeln zu beteiligen, wie es der moderne liberale Staat tut. 
Man war sich darüber im Klaren, daß Irrtümer – sei es Unmoral oder religiöse Falschheit – kein Recht waren, auch wenn diese Dinge manchmal notwendigerweise toleriert wurden. Sie verstanden sehr gut, daß nicht jedes Übel gesetzlich verboten werden sollte, sondern nur das, wovon die meisten Menschen erwarten können, daß sie es unterlassen. Und dies wäre natürlich zwangsläufig von Ort zu Ort unterschiedlich, abhängig von der Kultur und dem Charakter der Menschen. Um den heiligen Thomas von Aquin im ersten Abschnitt des zweiten Teils seiner Summa Theologiae zu zitieren:

Daher sollten auch den Menschen auferlegte Gesetze ihrem Zustand entsprechen, denn wie Isidor sagt, sollte das Gesetz möglich sein „sowohl der Natur als auch den Sitten des Landes entsprechend“. … Deshalb verbieten die menschlichen Gesetze nicht alle Laster, von denen die Tugendhaften Abstand nehmen, sondern nur die schlimmeren Laster, von denen die Mehrheit sich fernhalten kann.

Unabhängig davon, was die Klugheit vorschrieb und gesetzlich verbieten würde, verstanden die vormodernen christlichen Gesellschaften, daß die Grundlage jeder politischen Ordnung die Wahrheit ist – die höchste und sicherste davon waren die Wahrheiten, die uns durch die göttliche Offenbarung bekannt gemacht wurden. Das größte Ereignis in der gesamten Menschheitsgeschichte, die Menschwerdung und die anschließende Erlösung der Menschheit durch das Leiden und Sterben unseres Herrn, bildete ihren zivilisatorischen Mittelpunkt. So wurde der Logos Incarnate zum eigentlichen Herzen und Zentrum der Gesellschaft und alles fand seinen Anfang und sein Ende in Gott. Von hier aus ging die gesamte politische Ordnung in der Res Publica Christiana hervor. (...)
Fortsetzung folgt....

Quelle: J.F. Hernandez, OnePeterFive

 

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