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Mittwoch, 3. April 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes, heute weiter über mittelalterliche Oster-Riten und Gesänge in den Kirchen Englands, speziell Cornwalls.  Hier geht  s zum Original: klicken

                     "DIE VERSCHWINDENDEN ENGEL" 

In meinem letzten Text habe ich vorgeschlagen, dass das Christus Resurgens von den Mitgliedern eine Gruppe gesungen wurde, die dauerhaft zu einer Kirche gehörten und die es deshalb immer bei der jährlichen Ostermorgen-Messe sangen.  In dieser dramatischen Präsentation des Oster-Mysteriums kann man annehmen, dass das Gloria in excelsis Deo ... ebenfalls von den "Angeli"- gesungen wurde. 

Sicher wurden sie als Funktionsträger in den Rubriken des ersten Common-Prayers-Buch von 1549
als "die Diener" erwähnt.

Liturgie-Historiker haben dieser Gruppe und ihrem Platz im Gottesdienst  üblicherweise keine große Aufmerksamkeit geschenkt.  Das Interesse richtete sich auf die Texte und ihre  theologische  Bedeutung. Dennoch gibt es zwischen 1549 und 1552 , dem Erscheinen des 2. prayer-books einen tiefgreifenden Wechsel im Geist und in der Präsentation der Liturgie ...was immer die Texte bedeutet oder umfasst haben.

In den Texten und Rubriken habe ich elf Bezugnahmen auf die "Diener" gezählt. Aber 1552 hat keiner davon überlebt. Es gibt keine "Diener" mehr. 

1549 eröffneten die "Diener" den Gottesdienst "Then shall the Clerkes syng in English for the office, or Introite"Dann sollen die Diener in Englisch für das Offizium oder den Introitus singen. "  Die Kyriee können von ihnen intoniert werden; dann "Then the Prieste standing at Goddes borde shall begin, Glory be to God on high. The Clerkes. And in yearth peace "etc.. Dann soll der Priester, der vor Gottes Tisch steht beginnen "Ehre sei Gott in der Höhe. Die Diener: " und Friede auf Erden".  

Das Glaubensbekenntnis beginnt ebenso: "After the Gospell ended, the Priest shall begin, I beleue in one God. The clerkes shall sing the rest." Nach dem  Evangelium soll der Priester mit dem "ich glaube an den einen Gott" beginnen, die Diener singen den Rest. 

An diesem Punkt des Offertoriums  lesen wir:""where there be Clerkes ... whyles the Clerkes do syng the Offertory ..."  wo es Diener gibt... während die Diener das Offertorium singen...

Heilig, heilig ...das sollen die Diener auch singen...

The peace of te Lorde be alwaye with youThe Clerkes. And with thy spirite. ... ...Der Friede des Herrn sei immer mit euch. Die Diener: und mit deinem Geiste...

In tthe Communion tyme the Clarkes shall syng, ii. O lambe of god ... ...während der Kommunion sollen die Diener singen O Lamm Gottes ... when the Communion is ended, then shall the Clarkes syng the post Communion..nach der Kommunion sollen die Diener singen... wo es keine Diener gibt, muss der Priester diese Dinge sprechen.

Tatsächlich gab es 1549 für das Volk sehr wenig zu singen oder zu sagen. Das mag in einem gedruckten Text weniger offensichtlich sein, aber es muss eine fast völlig schweigende Laienschaft gegeben haben. Als sich die cornischen Gemeinden 1549 in einer Rebellion erhoben, stellten sie in ihren Artikeln fest, daß viele kein Englisch konnten. Aber sogar diejenigen, die Englisch konnten, werden eine Sache bemerkt haben: während viele der Gebräuche der alten "Messe" in den Gebetbüchern von 1549 überlebt hatten, die sie zu Freudenfeuern außerhalb von Exeter aufhäuften- die neueren Bücher sie mit einer grundlegenden Veränderung dessen, was sie gewohnt waren, konfrontierten. Die  Diener werden bemerkt haben, daß sie neue Texte lernen mussten. 

Wir wissen nicht, wann die dramatischen Vorstellungen der Ordinalia einschließlich der Resurrexio Domini aufhörten, auf Gemeinde-Spielflächen überall in Cornwall aufgeführt zu werden. Aber die Kultur der älteren Riten scheinen ziemlich schnell verschwunden zu sein.

Und vermutlich war das die Zeit, als die "Engel", die Diener, die aufgerufen gewesen wären, den Ostergesang des Christus resurgens und die Sonntag-für-Sonntag gesungenen Teile der Messe zu singen, von der Bühne verschwanden- gerade so, wie es den Abteien und Kirchen gewesen war. 

Vielleicht sollte dieses Ereignis und die Massaker, die es begleiteten, als das wahre Ende des mittelalterlichen Englands bezeichnet werden."

Quelle:  liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

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