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Mittwoch, 24. Juli 2024

Und wieder wird eine traditionelle Gemeinschaft, die "zu viele" Berufungen hat, unter "Apostolische Assistenz" gestellt

Nico Spuntoni kommentiert und kritisiert bei La Nuova Bussola Quotidiana die pastorale Visitation mit der nachfolgenden Ernennung von zwei "apostolischen Assistenten"für die traditionelle Saint-Martin-Gemeinschaft in Frankreich, die dem Klerus-Dicasterium wegen "zu vieler Berufungen" unangenehm aufgefallen war. Ein Vorgehen, das für das aktuelle Pontifikat zur Gewohnheit geworden ist. Hier geht ´s zum Original:  klicken

"SAINT-MARTIN-GEMEINSCHAFT - ZU VIELE BERUFUNGEN ÄRGERN ROM"

Zwangs-"Begleitung" für die französische Gemeinschaft mit einem Boom an Seminaristen im Gegensatz zur allgemeinen Wüste. Verwirrende Zahlen für den Hl. Stuhl: zu viele Priester und zu viele Konservative, mit der Gefahr halb Frankreich anzustecken. 

Es kann ein Zufall sein, aber wieder endet eine konservativ-orientierte Gemeinschaft unter der Lupe Roms. Am 4. Juli hat das Klerus-Dicasterium zwei apostolische Assistenten berufen, den Bischof von Laval Matthieu Dupont und Fr. Francois-Marie Humann ernannt, die die Gemeinschaft von Saint Martin während der nächsten 3 Jahre begleiten sollen. 

Die französische Einrichtung wurde 1976 gegründet, fand in der Erzdiözese Genua unter dem Schutz von Kardinal Giuseppe Siri Aufnahme und ließ sich im Kapuzinerkloster von Voltri nieder. Der bedeutende Kardinal aus Genua erklärte, daß die Gemeinschaft von St. Martin "zur Ausbildung französischer Seminaristen gegründet wurde, die das Priesteramt anstreben, aber die Verwirrung bestimmter moderner Seminare nicht akzeptieren wollen“. Nach 17 Jahren kehrte das Institut 1993 in die Diözese Blois zurück. Gab es vor 31 Jahren 30 Seminaristen, sind es heute über 100, was eine wichtige Ausnahme in der Berufungswüste darstellt, die das heute ehemals "sehr katholische“ Frankreich erfasst hat.

Im Laufe der Jahre ist die Gemeinschaft von Saint Martin zu einer Anziehungskraft für Diözesen geworden, die mit Berufungskrisen zu kämpfen haben, und kann 175 Priester und Diakone zählen. Trotzdem hat der Heilige Stuhl es für notwendig erachtet, diese Einrichtung einer "Untersuchung“ zu unterziehen. Es scheint tatsächlich so, als sei es die Berufungs-Fruchtbarkeit gewesen, die im Vatikan die Alarmglocken schrillen ließ.

Die Ernennung der beiden apostolischen Assistenten folgt der pastoralen Visitation durch das Dicasterium für den Klerus zwischen Juli 2022 und Januar 2023- unter der Verantwortung von Msgr. Benoit Bertrand, dem Bischof von Pontoise. Die Schlussfolgerung dieser Visitation warf Schatten auf die Person des Gründers Fr. Jean-Francois Guérin, der200 starb und gegen den Vorwürfe wegen "eines Missbrauchs- Klimas in der Ausübung von Autorität und spiritueller Begleitung" und ebenso wegen "erzwungener Küsse" von manchen erwachsenen Interviewpartnern geäußert wurden. Aus diesem Grund erklärten Msgr. Matthieu Dupont und Fr, Francois-Marie Humann in einem Brief, "daß Wahrheit und Klarheit in die Gründungsperiode der Gemeinschaft von Saint Martin gebracht werden muss, bzgl. der Person des Gründers, der 2005 starb und bzgl. der Dinge, deren er von mehreren früheren Mitgliedern der Gemeinschaft beschuldigt wird."

Unglücklicherweise ist das ein Skript, das wir aus ähnlichen Situationen schon kennen Diese Art von dreijährigen "Kommissionierungen" zielen jedoch auf andere Ziele ab. Die beiden apostolischen Assistenten haben tatsächlich erklärt, daß "es auch nötig sein wird am Thema der Berufungen und ihrer Wahrnehmungen zu arbeiten, besonders der Jüngsten, um eine bessere Differenzierung und ein gewisse Vorsicht zu Beginn der Ausbildung zu sicherzustellen. Es wird auch die Frage sein, den Prozess der Erneuerung der initialen und weiterführenden Ausbildung im Licht der römischen und der nationalen Normen zu unterstützen." Worte, die die römische Ungeduld mit zu vielen Berufungen in dieser Gemeinschaft mit konservativen Tendenzen enthüllen, die -weil sie 30 Diözesen mit Priestern versorgt, droht halb Frankreich "anzustecken."

Die Saint-Martin-Priester, die die Lehre des II. Vaticanischen Konzils vollständig akzeptieren, achten sehr auf die Feierlichkeit der Liturgie, zelebrieren auch in Latein aber gemäß dem Römischen Missale von 1969, sie lieben den Gregorianischen Gesang und ziehen es vor, immer die Soutane zu tragen. In diesem Fall ist deshalb kein usus antiquior involviert, aber in diesem Fall scheint eine sehr traditionelle kirchliche Sensibilität schwer zu wiegen. Es ist schwer angesichts der Erwähnung des "Reform-Arbeit, die das Dicasterium in einem Brief an die beiden neu-ernannten Apostolischen Assistenten für nötig erachtete, nachdem es den Bericht der Visitatoren gelesen hatte"

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ

 

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