Fr. J. Zuhlsdorf setzt bei OnePeterFive seine Katechese über die Sonntage nach Pfingsten fort.
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An diesem 6. Sonntag nach Pfingsten kehren wir zur Epistel-Lesung aus den Briefen von Paulus zurück. In der vergangenen Woche hatten wir eine Lesung aus dem Petrusbrief, der historisch an diesem Sonntag gelesen wird, wegen der Anziehungskraft des Festes der Hl. Petrus und Paulus. Von jetzt an fahren wir in der Zeit nach Pfingsten mit den Lesungen des Hl. Paulus fort, aus den Briefen an die Korinther, die Galater, Epheser, Philipper und Kolosser. Ich schreibe während der Vigil des Festes der Hl. Petrus und Paulus, der das Fest selbst folgt und dann die Kommemoration des Hl. Paulus, die dieses Jahr von einem Sonntag überlagert wird. Wenn der Hl. Petrus von unserem Herrn die Schlüssel der Autorität bekam, dann erhielt der Hl. Paulus- wie der Hl. Johannes Chrysostomos bemerkt, die Schlüssel der Weisheit, um ihn zum großen Apostel der Heiden zu machen.
Unsere Epistel-Perikope an diesem Sonntag stammt aus dem Brief des Hl. Paulus an die Römer. In dieser Passage besteht eine Verbindung zwischen der Auferstehung und der Taufe. Paulus sagt, daß wir "in seinen Tod getauft“ werden. Daher können wir das Taufbecken als mystisches Grab betrachten.
Als wir in der Erbsünde tot waren, gingen wir sozusagen voller Glauben in dieses Becken. Der heilige Cyrill von Jerusalem schrieb: "Wenn du ins Wasser steigst und in gewisser Weise im Wasser begraben wirst, wie [Christus] im Felsen war“ (Katechetische Vorlesungen 3.12).
Wir tauchten auf, erstanden vom Tod der Sünde zu neuem Leben. Von diesem Moment an sind wir „sýmphytoi … zusammengepflanzt, vereint“. In seinem Kommentar zu den Römern versteht der frühe griechische Vater Origenes dies als das Einpfropfen wie ein Spross oder Zweig in die Passion Christi. Unsere enge Integration in den Leib Christi, die Kirche, die durch diesen Tod und die Auferstehung bewirkt wurde, bedeutet, daß wir auch eine andauernde Verbindung mit Christi Leiden und Tod haben. Der auferstandene und aufgefahrene Herr bietet dem Vater immer wieder sein Opfer an und erneuert es. Wir sind in seinen Tod und seine Auferstehung eingebunden. Infolgedessen werden wir als Individuen und als Kirche immer etwas von der Passion des Herrn zusammen mit seiner Auferstehung erfahren, wobei beides je nach den Umständen mehr oder weniger intensiv empfunden wird.
Jetzt zum Beispiel scheint die Kirche in eine große Prüfung einzutreten, während der es zu einem Rückgang und Leiden der Gläubigen kommen wird, die einen authentischen sensus fidei fidelium … den Glaubenssinn der Gläubigen – annehmen.
Zuvor schreibt Paulus im Römerbrief über unsere Rechtfertigung durch den Glauben an Christus. In Kapitel 6 entfaltet er die Bedeutung dieser Rechtfertigung für unser moralisches Leben. Die Taufe hat uns aus dem Tod in der Sünde befreit. Jetzt müssen wir für die Sünde tot sein.
In Genesis gibt es, bevor Gottes Geist wirkt, chaotische Todeswasser ohne Leben. Danach gibt es Wasser im Überfluss. Die große zerstörerische Flut ist ein Wendepunkt zwischen Tod und neuem Leben. In Exodus 14 verlassen die Menschen ihren lebendigen spirituellen Tod in Ägypten, indem sie durch die Wasser gehen. Tod auf der einen Seite, Leben auf der anderen. Der Durchgang durch die Wasser in Exodus deutet die Passion und Auferstehung des neuen Moses und das Sakrament der Taufe an. In Markus 10, bevor Christus nach Jerusalem geht, bitten Jakobus und Johannes, wenn er der Herr in Herrlichkeit ist, darum zu seiner Linken und Rechten sitzen zu dürfen. Christus antwortet scharf und bezeichnet seine bevorstehende Passion als "Taufe“. Taufe
Der Tod, den er starb, starb er der Sünde, ein für alle mal, aber das Leben, das er lebt, lebt er Gott. Also müssen Sie sich selbst als tot für die Sünde und lebendig für Gott in Christus Jesus betrachten.
“Quod autem vivit, vivit Deo… zôntas dè tô theô…”. Dass Gott im Dativ steht, lässt unsere neue Orientierung anklingen. Trotz der verbliebenen Wunden der Ursprungs-Sünde sollen wir auf Gott hin leben - in Absicht und im Faktum. Sakramente haben Folgen, Sakramente sind nicht nur symbolisch, sie verwandeln. Die Taufe ist nicht nur eine Zeremonie der Aufnahme in eine Gemeinschaft. Sie ändert einen Menschen für immer, sie bettet uns in die Ebbe und Flut der Passion Christi, in Tod und Auferstehung. Tatsächlich hören wir im Latein und im Griechischen die Stärke dieses Werkes Gottes, nicht unseres Tuns, in der Reihe der Beschreibung der passiven Gefühle… baptizati summus… consepulti… complantati….
Zuletzt habe ich oben auf die eigene Leidenschaft der Kirche hingewiesen. Es kann nicht anders sein. Wenn wir als Kirche in Christus eingegliedert sind, indem wir sie als den Leib Christi bezeichnen oder, wie es Johannes Paul II. tat, als „eine einzige mystische Person, den ganzen Christus“ (1986, Apostolisches Schreiben Augustinum Hipponensem, 3), müssen wir erleben, was Er erlebt hat.
Da wir jetzt in den Juli eintreten, den Monat, der besonders der Verehrung des Kostbarsten Blutes des Herrn gewidmet ist – das Fest ist am 1. Juli – und wenn wir die Mutter Gottes unter dem Titel Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel verehren, bitten wir den Herrn, uns alle mit seiner rettenden und heilenden Gnade zu überschütten. Bitten wir Unsere Liebe Frau, ihren Mantel über uns zu legen und uns vor geistigem Schaden zu schützen, besonders durch die Hände derer, deren Aufgabe es ist, uns aufzubauen, anstatt uns zu zerreißen. Im Vorfeld des Festes Unserer Lieben Frau – 16. Juli – bringen Sie Ihre Bitten oft und mit reinem Herzen zu ihr. Bereiten Sie sich mit einer guten Beichte und der heiligen Kommunion darauf vor."
Quelle: Fr. J. Zuhlsdorf, PeterOneFive
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