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Freitag, 26. Juli 2024

Wenn Journalisten im Klerikerstand von allen guten Geistern verlassen sind...

Miguel Cartuero veröffentlicht bei La Nuova Bussola Quotidiana eine harsche Kritik an einem Artikel des Jesuiten Michael O´ Loughlin in "America", dem mittlerweile berühmt-berüchtigten Magazin der us-amerikanischen Jesuiten. Hier geht ´s zum Original: klicken

"DAS JESUITEN-MAGAZIN UND DER ABSURDE VERGLEICH VON BIDEN MIT BENEDIKT XVI"

Der Jesuit Michael O´Loughlin wagt in einem Artikel in America einen Vergleich zwischen dem Rücktritt Bidens von der Präsidentschaftskandidatur und dem Verzicht Benedikts XVI auf as Petrinische Amt. Eine Parallele die wegen der Verschiedenheit der Situationen und der Menschen nicht standhält. Eine Beleidigung gegen Papst Ratzinger. 

Den Präsidenten der USA Joe Biden mit Benedikt XVI zu vergleichen mag sicher übertrieben erscheinen. In Wirklichkeit ist es ein Angriff und eine Beleidigung der Erinnerung an den deutschen Papst. Aber es ist auch ein Symptom dafür, nicht ganz verstanden zu haben, über wen wir sprechen:  wer Joe Biden ist und wer Benedikt  XVI, -geboren als Joseph Ratzinger, war. Ein schlechtes Zeichen für einen Priester, der sich eines Theologie-Studiums rühmt, der den Beruf eines Journalisten ausübt, hilft die Öffentliche Meinung der Katholiken zu formen und der eine avantgardistische pastorale Rolle vertritt. 

Wir sprechen von den amerikanischen Jesuiten  des progressivsten und radikalsten Flügels des America- Magazins vertritt. Unter ihnen ist der prominenteste Name der von Hochwürden James Martin, der jetzt in der ganzen Welt für seine Schlachten zugunsten der Forderungen der LGBT-Gemeinschaft bekannt ist. Weniger bekannt ist sein Mitbruder Michael O´Loughlin, Herausgeber von Outreach, eines Magazins, das dem "LGBT-Katholizismus" gewidmet und mit America Mediaverbunden ist.  O´Loughlin  hat viele Preise und Anerkennungen bekommen- einschließlich dem einer Vereinigung von LGBT-Journalisten (NLGJA: Vereinigung der LGBTQ+ Journalisten) für sein Engagement, um die Aufmerksamkeit für Regenbogen-Themen zu vergrößern. 


Nach der Erklärung mit der der amtierende amerikanische Präsident darauf verzichtet, am Rennen um das Weisse Haus teilzunehmen, hat sich der Jesuit zu einer bewegten Überlegung über die Grösse Joe Biden und das hinreißen lassen, was er als eine "Geste heldenhafter Demut" bezeichnet. Ein Artikel  reich an Sentimentalität, mit der er den Menschen Biden beweihräuchert, als einzigartig in der Geschichte der USA, einen Präsidenten, wie es noch keinen mehr geben wird, einen "katholischen Politiker, der die Demokratische Partei als das beste Mittel erkannt hat, den Armen zu dienen."  Wenn wir jetzt einmal die Art und Weise außer Acht lassen, wie das Konzil die katholische Kirche wiederbelebt hätte, wirft die Tatsache, dass die Demokratische Partei „den Armen dient“, um die Wahrheit zu sagen, einen beunruhigenden Schatten auf die Arbeit von Präsident Biden.

Aber kommen wir zum überraschenden Vergleich zwischen Biden und Ratzinger. Nachdem er Bidens heroische Demut gelobt hat, mit der er zum Wohle des Landes die Macht abgab, bezeichnet O'Loughlin Benedikt XVI. als "einen weiteren katholischen Führer“, der "sein Leben in der Nähe der Macht verbracht hatte und sie schließlich bekam“. Auch Benedikt musste seine eigenes Unvermögen eingestehen und zum Wohle der Kirche die Macht abgeben.

Ja, Benedikts Rücktritt überraschte die ganze Welt, aber die Umstände sind völlig anders und rechtfertigen keinen Vergleich mit Bidens verzweifelter Geste, denn Ratzinger: a) verzichtete nicht auf eine Wiederwahl, sondern auf die Ausübung seines Mandats; b) er tat dies nicht aufgrund seiner offensichtlichen Unfähigkeit, wie die Klarheit beweist, die er in den Jahren nach seiner Pensionierung und bis zu seinen letzten irdischen Tagen beibehielt; c) er war nicht dem Mediendruck eines ganzen Landes und großer Unterstützer und Geldgeber ausgesetzt.

Ja, Benedikts Rücktritt hat die ganze Welt überrascht, aber die Umstände sind völlig anders und rechtfertigen keinen Vergleich mit Bidens verzweifelter Geste, denn Ratzinger: a) verzichtete nicht auf eine Wiederwahl, sondern auf die Ausübung seines Mandats; b) er tat dies nicht aufgrund seiner offensichtlichen Unfähigkeit, wie die Klarheit zeigt, die er in den Jahren nach seiner Pensionierung und bis zu seinen letzten irdischen Tagen beibehielt; c) er war nicht dem Mediendruck eines ganzen Landes und großer Unterstützer und Geldgeber ausgesetzt.

Einen Papst mit einem Politiker zu vergleichen, ist sicherlich ein Glücksspiel, aber zu behaupten, Benedikt habe nach der Macht gestrebt, bis er sie erlangte, ist in der Tat eine grundlose Beleidigung desjenigen, der in erster Linie ein Diener der Wahrheit gegen die Tendenzen einer Gesellschaft und einer Kirche war, die von der „Diktatur des Relativismus“ untergraben wurden.

Kardinal Ratzinger hat keinen Wahlkampf für sich selbst geführt. Er hat sich weder Vorwahlen gestellt, um andere Kandidaten zu besiegen, noch hat er große Spendengelder genutzt, um seine Kandidatur zu unterstützen; außerdem lag kein Schatten auf seiner Wahl, noch hat er nach seiner Wahl irgendeine Art von Überlegenheit zur Schau gestellt, im Gegenteil, er hat sich selbst als "demütigen Arbeiter im Weinberg des Herrn“ bezeichnet. Er hat die Kirche nicht durch Kriege in Brand gesteckt, sondern im Gegenteil, er hat sich für Frieden und Einheit eingesetzt, um zu heilen und uafzupolieren (man denke nur an das Motu proprio Summorum Pontificum und die offenen Türen für die Anglikaner mit der apostolischen Konstitution Anglicanorum Coetibus). Aber sein Porträt ist wohlbekannt.

Vielleicht weniger bekannt ist der Kampf, den Biden während seiner Präsidentschaft zugunsten der Abtreibung führte, indem er sie als "verfassungsmäßiges Recht“ bezeichnete und Initiativen versprach, die darauf abzielen, die restriktive Politik einzelner Staaten einzudämmen. Biden wurde von amerikanischen Evangelikalen der Blasphemie beschuldigt, weil er den "Tag der Transgender-Sichtbarkeit“ zeitgleich mit Ostern, dem heiligsten Feiertag der Christen, feierte. Neben der Aufnahme mehrerer LGBT-Feiertage in den Kalender hat Biden – im Gefolge von Clinton und Obama – den Juni zum "Monat des Gay Pride“ erklärt, den Monat, der für alle Katholiken dem Heiligsten Herzen Jesu gewidmet ist.

Kurz gesagt, die Unterschiede zwischen Biden und Ratzinger sind so groß, dass niemand auf die Idee kommen würde, sie bei eine einzigen Ereignis zu vergleichen, das zudem unter völlig unterschiedlichen Umständen und Situationen stattfand. Es stimmt, dass die Ideologie ebenso blind macht wie die Macht. Und die Vernunft ist die erste, die geblendet wird. Es ist wahr, dass Sentimentalität eine der Früchte einer Ideologie ist, die das Denken verhindert und den Diskurs auf Gefühle verlagert. Vom Kopf zum Bauch: Emotionen, Erinnerungen, enttäuschte Begeisterung für ikonische Charaktere Situationen und Hoffnungen die in inklusive Politik, die Armen gesetzt wurden... ein weit verbreiteter Regen des Guten und von Gutem auf die Welt. Aber bitte lassen Sie Papst Benedikt XVI. in Ruhe."

Quelle M. Cartuero. LNBQ

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