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Dienstag, 12. November 2024

Wissen wir jetzt was "Synodalität" ist?

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen kritischen Kommentar von Pater Joachim Heimerl zur diesjährigen Synode. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE GROSSE LÜGE: FRANZISKUS UND SEINE "SYNODE". 
P. Joachim Heimerl 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Pater Joachim Heimerl, dem wir von ganzem Herzen danken, stellt Ihnen diese Überlegungen zur gerade zu Ende gegangenen Synode zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen und Teilen.

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Die große Lüge: Franziskus und seine „Synode“

von P. Joachim Heimerl von Heimthal

Vielleicht haben Sie sich auch gewundert, als Papst Franziskus zum ersten Mal behauptete, „Synodalität“ gehöre zum Wesen der Kirche. Immerhin weiß bis heute niemand, was er mit diesem Begriff verbindet, und in der Geschichte der Kirche taucht er nirgendwo auf.

Als Franziskus dann auch noch die zweijährige „Synode über die Synodalität“ einberief, haben Sie sich vielleicht noch mehr gewundert und über ihre Ergebnisse, die nun im Abschlussdokument vorliegen, vermutlich auch.

Doch was steckt hinter all dem oder was ist nach Goethe „des Pudels Kern“?

Auf den Punkt gebracht verbirgt sich hinter dem, was Franziskus „Synodalität“ nennt, nur ein komplexes System aus Lügen, und schon die „Synode über die Synodalität“ war eine Lüge an sich: Es handelte sich um keine „Bischofssynode“, weil ein Viertel der Teilnehmer keine Bischöfe, sondern Laien waren.

Davon abgesehen hat keine „Bischofssynode“ irgendeine Autorität, ganz gleich ob man sie dem „Heiligen Geist“ oder dem „Glaubenssinn der Gläubigen“ zuschreiben will. Dies übrigens umso weniger, als Franziskus die Synode strategisch besetzt hat; ihre Ergebnisse standen von Anfang an fest.

Eine solche „Synode“ ist nur eins: Sie ist ein Etikettenschwindel des Papstes, und sie zeigt erschreckend, wie selbstverständlich Franziskus mit Lügen taktiert.

Letztlich war diese „Bischofssynode“ nur so etwas wie eine Superlüge, nennen wir sie deshalb in unserem Zusammenhang die „päpstliche Lüge Nummer 1“.

Die „päpstliche Lüge Nummer 2“ bestand dagegen darin, dass Franziskus immer betont hat, „Synodalität“ sei kein politischer, sondern ein genuin „geistlicher“ Prozess.

Ob ein Papst „geistliche Prozesse“ verordnen kann, darf freilich bezweifelt werden, denn nicht einmal ein Konzil würde sich als „geistlicher Prozess“ verstehen.

Dass die „Weltsynode“ kein „geistlicher“, sondern ein rein politischer Prozess war, zeigte dagegen schon ihr Schlussdokument: Punkt für Punkt werden hier die einzelnen Abstimmungsergebnisse aufgelistet und Mehrheitsbeschlüsse gefasst.

Dass dies eine rein politische und eben keine geistliche Methode ist, versteht sich von selbst, und das gilt auch für die Tatsache, dass man über die Kirche und den Glauben nicht abstimmen kann. Dies übrigens schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass es in der Kirchengeschichte nicht selten Minderheiten waren, die am geoffenbarten Glauben festhielten, zum Beispiel zur Zeit des Arianismus


Die „päpstliche Lüge Nummer 3“ ist demgegenüber schwerer zu fassen, weil sie etwas betrifft, das Franziskus gewöhnlich „Unterscheidung“ nennt.

Seiner Auffassung nach sei diese „Unterscheidung“ konstitutiv für „synodale“ Prozesse. Was der Papst unter „Unterscheidung“ versteht, ist allerdings wie immer unklar. Klar ist dagegen nur: Er selbst hat am Ende der „Synode“ auf jede nachvollziehbare Form der Unterscheidung verzichtet und die Mehrheitsergebnisse der Synode kurzum zum Bestandteil des päpstlichen Lehramts erklärt.

Damit aber hat er der „Synode“ eine Autorität gegeben, die sie nicht hat, und die ihr der Papst nie zuschreiben kann. Denn selbst wenn es sich um eine wirkliche „Bischofssynode“ gehandelt hätte, hätte diese allenfalls beratenden (!) Charakter gehabt, und auch der Papst selbst könnte dies nicht ändern. Er kann die Vollmacht, die er von Christus empfangen hat, nicht an Dritte abgeben oder einfach teilen. Mit anderen Worten: Franziskus hat das päpstliche Lehramt durch ein neues Lehramt ersetzt, das es in Wirklichkeit nicht gibt, und das sich im Abstimmungsergebnis einer Pseudo-Bischofssynode niederschlägt. Insofern war der Abschluss der „Synode“ ein historischer Schritt, und die „päpstliche Lüge Nummer 3“ entpuppt sich dabei als Akt päpstlicher Willkür und als Verrat am eigenen Amt.

Durch die Systematik der Lüge hat sich der Papst dabei allerdings selbst in eine prekäre Situation gebracht: Nicht wenige Aussagen des Schlussdokuments der „Synode“ sind mit dem katholischen Glauben unvereinbar. Sie zeugen davon, wie rasant sich das Katholische verflüchtigt hat, und wie sehr Franziskus dies unterstützt. – Etwas unfreundlicher ausgedrückt, könnte man hier ebenso von einer häretischen „Synode“ und von einem „häretischen Papst“ sprechen, was inzwischen ja immer mehr Katholiken ganz offen tun.

Am deutlichsten wird diese häretische Dimension dort, wo die Synode im Schlussdokument über sich selber spricht und dabei ein Kirchenverständnis entwirft, dass ein rein horizontales und innerweltlich-gemeinschaftliches bleibt.

Während dagegen die Kirche nach katholischer Lehre das universale Sakrament des Heiles ist, wird hier schon das „synodale“ Miteinander in die Nähe des „Sakramentalen“ gerückt und allen Ernstes mit der „Eucharistiefeier“ parallelisiert (vgl. Nr. 27). Man behauptet sogar, der Geist Gottes wirke in der „Synode“ in gleicher Weise wie in der Heiligen Messe, die man umgekehrt nur noch als protestantische Gemeinschaft versteht. Sünde und Gnade spielen hier keine Rolle mehr, das Kreuzesopfer und die Erlösung werden nicht mal erwähnt.

Um es deutlich zu sagen: Vom katholischen Glauben fehlt hier jegliche Spur, und wenn „Synodalität“ irgendetwas ist, dann ist sie Luthers später Triumph über die Kirche.

Einzig und allein Franziskus hat  all dies zu verantworten, indem er ein „Lehramt“ der Lüge und der Häresie installiert hat, und dies obendrein nicht zum ersten Mal. Die Zielsetzung dieses „Lehramts“ ist klar: Franziskus und die Seinen wollen eine neue Kirche begründen, die NICHT mehr die Kirche Christi ist und die eben nicht mehr in der Nachfolge der Apostel steht.

Am deutlichsten wird dies am Problem der sogenannten „Frauenweihe“.

Die „Synode“ und Franziskus behaupten im Schlussdokument, bei der Weihe von „Diakoninnen“ handele es sich um eine „offene“ Frage.

Doch wie so vieles ist auch dies eine Lüge, denn schon die Apostel haben ausschließlich Männern die Hände aufgelegt, und die Kirche sah sich dieser apostolischen Tradition zurecht über die Jahrhunderte verpflichtet.

Gültig geweihte „Diakoninnen“ hat es aus diesem Grunde nie gegeben, und es wäre die Pflicht des Papstes gewesen, dies spätestens am Ende der Synode endlich klarzustellen.

Genau darauf aber hat Franziskus verzichtet und stattdessen die dreiste Lüge seiner „Synode“ approbiert.

Die angeblich „offene“ Frage soll nun im Nachgang durch Experten geklärt werden, doch auch hinter diesem Schachzug verbirgt sich eine weitere Lüge: Der Glaube der Kirche ist nämlich niemals das, was einzelne Experten dafür halten, sondern ausschließlich das, was die Kirche insgesamt über die Jahrhunderte geglaubt und praktiziert hat. Und dazu gehört, dass nach apostolischer Praxis nur Männer geweiht werden können.

Von solch klaren Wahrheiten des Glaubens sind Franziskus und seine „Synode“ weit entfernt. Lügen führen eben nie zur Wahrheit und nie zu Jesus Christus, der vor Pilatus glasklar sagt: „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme“ (Joh. 18,37). – Auf die Stimme von Franziskus und seiner Synode hören wir dagegen lieber nicht. Die synodale Lügen führen uns von Christus und seiner Kirche weg. Wir erinnern uns: Franziskus selbst hat kurz vor der „Synode“ die einzige Erlösung durch Christus verleugnet, und schon damit ist ALLES über ihn und seine „Synode“ gesagt.

Quelle: Pater J. Heimerl, Stilum Curiae, M.Tosatti

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