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Mittwoch, 7. Januar 2015

Christen fliehen auch aus den Kurdengebieten

Marta Petrosillo schreibt in La Nuova Bussola Quotidiana, daß viele Christen nicht mehr an eine Zukunft  in den autonomen Regionen Kurdistans glauben. Hier geht´s zum Original:      klicken

             "Christen auf der Flucht auch aus Kurdistan"
"Es ist schon fast eine Gewohnheit. Seit einigen Jahre wird in Ankawa, einem Vorort von Erbil, der Hauptstadt des irakischen Kurdistans mit überwiegend christlichen Einwohnern, die Weihnachtsmesse in einem Zelt gefeiert, in dem mehrere tausend Menschen Platz haben. Das war nur ein anderer Raum, der einer größeren Zahl von Gläubigen ermöglichte, die Liturgie mitzufeiern. In den letzten Jahren ist die christliche Gemeinschaft im irakischen Kurdistan überraschend angewachsen-nachdem in der halbautonomen Region Tausende von Gläubigen ankamen, die vor den antichristlichen Gewalttaten in Basra, Bagdad und Mossul geflohen waren.

Dieses Jahr aber hatte das Zelt eine andere Bedeutung. Deshalb wollte der chaldäische Patriarch hier die Weihnachtsmesse feiern. In einem Zelt, dem selben Ort, in dem in den letzten Monaten zehntausende Christen gelebt haben. An der Liturgie nahmen der Premierminister Kurdistans, N. Barzani und andere Autoritäten der Region sowie zahlreiche Diplomaten aus verschiedenen Ländern teil. In Erbil sind in dieser Nacht 6 weitere Messen gefeiert worden.
Tausende von Gläubigen haben der Liturgie beigewohnt, auch wenn die Atmosphäre sicher keine festliche war.
"Es ist schwer Weihnachten zu feiern, während so viele unserer Brüder alles verloren haben"-erklärt ein chaldäischer Priester gegenüber La Nuova Bussola, der es vorzog anonym zu bleiben. "Dennoch erlaubt uns unser Glaube doch ein wenig Hoffnung zu bewahren." Auch für die, die in Kurdistan geboren sind oder dort schon seit Jahren leben, war Weihnachten dieses Jahr anders."Wir haben Leiden erlebt, die wir nie vergessen werden. Wir haben Christus gesehen, der arm und bedürftig unter uns geboren wurde."

Nicht allen 120.000 vor den Gewalttaten des IS geflohenen Christen ist es gelungen, eine würdige Unterkunft zu finden. Die Kirche, Dank der Unterstützung verschiedener Organisationen, konnte vielen Familien vorgefertigte Unterkünfte anbieten und hat u.a. das nötige Geld für die Errichtung von Wohnungen bereit gestellt. Nicht mehr als einige Zimmer, die von einer großen Zahl von Personen bewohnt werden, und dennoch eine Situation, die deutlich besser ist als für viele anderswo.
"Vor einigen Tagen habe ich das Flüchtlingslager von Mar Elia und Mar Shmouny besucht"-erzählt der Priester- "und ich habe gesehen, daß viele Flüchtlinge noch in Zelten leben trotz der strengen winterlichen Temperaturen." Zwischen den Zelten des Lagers Mar Elia, wo noch cirka 700 Flüchtlinge leben, gibt es auch das Zelt für die Krippe, eines der Zeltdächer trägt die arabische Aufschrift: "Das Zelt Jesu".


Viele andere Christen leben in Baustellen oder verlassenen Gebäuden, wie aufgegebenen Einkaufszentren. In Shlama Mall vor dem chaldäischen Bischofssitz befinden sich 100 Familien, während weitere 500 in der Ankawa-Mall Zuflucht gefunden haben.
Glücksfälle, die nur für wenige länger andauern, während Monat für Monat der Wunsch größer wird, das Land zu verlassen. Seit Beginn der Krise haben in Erbil 12.000 Personen einen Pass beantragt, hauptsächlich Christen. Viele andere sind nach Bagdad gekommen, um sich dort die Dokumente zu besorgen. Die Familien geben enorme Summen aus, nur um ein Stück Papier zu erhalten, das ihnen ermöglicht wegzugehen."

Unter denen, die den Irak verlassen sind auch solche, die seit Jahrzehnten in Kurdistan wohnen und die vor dieser Krise niemals daran gedacht hätten, zu emigrieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen des Landes erfreuten sich in der halbautonomen Region die Christen mit ihrem siskreten Lebensstil einer gewissen Ruhe. Andere Gläubige sind weiterhin in großen Zahlen weggegangen, dennoch war die Kirche sicher, eine Zukunft in Kurdistan zu haben. Heute ist das nicht mehr so.
Die Christen in dieser Region sind sich dessen bewußt, daß er Jahre dauern wird, bis die gegenwärtige Krise beendet sein wird und-im Unterschied zu vielen anderen-besitzen sie das nötige Geld, um den Irak zu verlassen. Ein weiterer Schlag gegen eine Zukunft der christlichen Gegenwart im Land.
    "Ich bin nicht optimistisch. Wir haben die Ebene von Ninive verloren und die Gläubigen sind weggegangen und kehren vielleicht nie zurück." Der Priester kritisiert den fehlenden Einsatz der irakischen Regierung, die die gesamte Unterstützung für die Flüchtlinge auf die Kirche abgewälzt hat. Heute wären viel längerfristige Maßnahmen nötig als die bisher ergriffenen. Der akute Notfall ist überstanden und man müßte an die Zukunft denken, den Vertriebenen ein Gebiet geben, in dem sie leben können und richtige Wohnungen. Sonst werden die Gläubigen weiterhin emigrieren und die, die schon aufgebrochen sind, werden nicht mehr zurückkehren. Besonders dann nicht, wenn wir ihnen nur eine Fertigunterkunft mit 3 Metern Lebensraum anbieten,"

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana

                                                       Christus nobiscum state

Zeigen wir dieses Zeichen unserer Solidarität mit den verfolgten Christen im Mittleren Osten, solange wir von den öffentlichrechtlichen Zensoren und ihrer linken Gesinnungsgefolgschaft deshalb noch nicht des Rassismus und Nazitums bezichtigt und an den Pranger gestellt werden.






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