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Dienstag, 21. Juni 2016

Nicht wirklich überraschend: Jesus-Ehe-Papyrus ist wohl eine Fälschung


Immerhin hat sich Karen King zur Ehrlickeit durchgerungen, nachdem sie der Welt und besonders den Gnostikern der Gegenwart das "Jesus-war-verheiratet-Papyrus" geschenkt hatte. Denise Lavoie schreibt darüber bei Associated Press Boston.
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"DAS JESUS-EHEFRAU PAPYRUS IST WAHRSCHEINLICH EINE FÄLSCHUNG, SAGT PROFESSORIN JETZT"

"Die Harvard-Professorin, die großes Aufsehen erregte, als sei ein kleines Papyrus-Fragment entdeckte, das, wie sie sagte, sich darauf bezog, daß Jesus verheiratet war, sagt jetzt, daß es wahrscheinlich eine Fälschung ist.

Die Professorin an der Harvard-Divinity-School, Karen King, präsentierte 2012 in Rom ein Stück Papyrus. Das in Koptisch geschriebene Fragment schließt den Satz "Jesus sagte zu ihnen.meine Frau"
ein.

Von Anfang an löste es unter den Gelehrten Kontroversen und Debatten aus. Zweifel über die Authentizität wurden fast sofort laut. 

King sagte, daß es wahrscheinlicher ist als nicht, daß das Fragment eine moderne Fälschung ist.
Sie zitierte einen investigativen Artikel, der letzte Woche auf der website des Atlantic Magazine, der Fragen zum Besitzer des Papyrus,dem Geschäftsmann Walter Fritz, aufwirft. Atlantic war es auch, das als Erstes über ihr Zugeständnis berichtete, daß das Papyrus wahrscheinlich eine Fälschung ist.

"Wenn Sie mich heute fragen, zu welcher Lesart ich eher neige- antiker Text oder moderne Fälschung- auf Basis der neuen Beweise, neige ich zu "moderne Fälschung", ließ King Associated Press wissen.

Atlantic fand Ungereimtheiten in Fritz´Story darüber, "wie er an das Papyrus gekommen sei und in einem Dokument, das er King gab, um seine Authentizität zu beweisen."

"Dieser Beweis macht einen Unterschied bei der Beurteilung, ob es eine Fälschung war oder nicht und es tendiert in Richtung Fälschung" sagte King.



Es konnte für Fritz keine gültige Telefonnummer gefunden werden. In einer e-mail das an Montag an AP hängte er einen Brief an, den er an "Atlantic" geschickt hatte, in dem er leugnet, das Papyrus oder seine Inschrift gefälscht, verändert oder manipuliert zu haben.

Mark Goodacre, Professor für Religiöse Studien an der Duke Universität, sagte, daß schon Stunden nachdem King den Text bei einer Konferenz in Rom zeigte, Zweifel laut wurden

"Wenn Sie den Menschen, die ihr ganzes Leben damit verbracht haben, auf diese Dinge zu starren, könnten viele von ihnen sofort sagen, ob es etwas Verdächtiges daran gibt," sagte Goodacre.

Er sagte, er rechne es King hoch an, "so viel Mut zu haben", anzuerkennen, daß sie wohl getäuscht worden ist.

King sagte, daß sie immer dachte, daß das Fragment kein Beweis dafür war, ob Jesus verheiratet war oder nicht.

"Das ist ein sehr früher Teil der frühen christlichen Geschichte darüber, ob Christen heiraten sollten oder nicht usw. " sagte sie.

Sie sagte, sie sei nicht glücklich belogen worden zu sein, fühle sich aber seltsam erleichtert, nachdem sie den Atlantic-Artikel gelesen hatte. "Ich denke, die Wahrheit zu haben, ist immer eine Art von Zentrierung"sagte sie.

David Hempton, Dekan der Harvard Divinity School sagte in einem Statement, daß ihre Mission sei "der Wahrheit durch Gelehrsamkeit, Forschung und kräftige Debatten zu folgen."

Die Schule ist den vielen Gelehrten, Wissenschaftlern, Technikern und Journalisten dankbar, die ihr Fachwissen dem Verstehen der Hintergründe und Bedeutung des Papyrus-Fragmentes gewidmet haben." sagte Hempton."

Quelle: Associated Press, Denise Lavoie

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